Zehntausend Sportler – ein Ziel

490 v. Chr.  siegte Athen in der Schlacht von Marathon gegen Persien. Ein Bote soll die Siegeskunde in das gut 40 Kilometer entfernte Athen gebracht haben. Noch heute folgen Läufer auf der ganzen Welt dieser Legende – am Sonntag auch in Freiburg. Wie sich ein Sportstudent auf den Lauf vorbereitet und was er Läufern rät.

Rund 10.000 Läufer werden am Sonntag, den 1. April ab 11 Uhr, den Freiburg Marathon bestreiten – entweder die Königsdisziplin des kompletten Marathons, oder den 21,0975 Kilometer langen Halbmarathon. Der Sportevent jährt sich in Freiburg nun zum neunten Mal und in diesem Jahr führt die Strecke erstmals auch durch die Innenstadt, unter anderem durch die Salz- und Bertoldstraße. Start und Ziel sind an der Messe.

Studierende gehen an den Start

Auch Studierende, besonders natürlich die der Sportwissenschaften, nehmen die sportliche Herausforderung an. Einer von ihnen ist Sebastian Zink, der im siebten Semester Sport, Geschichte und Germanistik auf Lehramt studiert. Der gebürtige Freiburger ist den Halbmarathon schon dreimal mitgelaufen und hat ihn mit einer Zeit von circa einer Stunde und 30 Minuten in seiner Altersklasse gewonnen.

Läuft am Sonntag mit: Student Sebastian Zink.

Die gesamte Strecke von 42,194 Kilometern ist er 2010 auf dem Berlin-Marathon gelaufen und hat dort eine Zeit von circa 3.45 Stunden erreicht. „Damals habe ich wirklich hart trainiert“, erinnert sich Sebastian zurück. „Ich bin jeden Tag laufen gegangen, immer eine bis anderthalb Stunden und habe auch viele Tempoläufe trainiert.“

Spaß an der Sache

Dieses Jahr geht der erfahrene Läufer jedoch gelassener an das Sportereignis heran. Als Training für den Marathon ist er „nur“ etwa 20 bis 30 Kilometer pro Woche gelaufen – dieses Jahr geht es ihm vor allem darum, dabei zu sein und Spaß zu haben. „Ich laufe den Halbmarathon zusammen mit meiner Freundin und sie ist verdammt gut trainiert“, so Sebastian. „Wir haben uns ein Ziel von etwa zwei Stunden gesetzt und wollen einfach Spaß am Laufen haben.“

42 Bands und mehrere tausend Zuschauer: Super Stimmung in Freiburg

Besonders freut sich Sebastian auf die Stimmung beim Marathon: 42 Bands und tausende von Zuschauern feuern die Läufer an. „Die Stimmung auf dem Marathon pusht unglaublich“, erzählt er. „In der Kajo ist alles voller Menschen. Die Stimmung ist super und man vergisst teilweise das Laufen und die Anstrengung.“ Ganz anders also als das einsame und manchmal langweilige Training an der Dreisam.

Viele Leute stellen ihre Ernährung vor einem Marathon um, nehmen zum Beispiel mehr Kohlenhydrate, Vitamine Spurenelemente und Mineralstoffe wie Magnesium oder Calcium zu sich.  Auf die Frage, wie er sich ernährungstechnisch auf den Laufevent vorbereitet habe, lacht Sebastian. „Da habe ich mir in diesem Jahr keinen großen Kopf drum gemacht, ich achte aber insgesamt darauf, mich relativ gesund zu ernähren“. Vor dem Berlin-Marathon habe er ein Vierteljahr lang keinen Tropfen Alkohol angerührt, damals habe er jedoch auch härter trainiert. Je höher man sich das Ziel setzt, desto mehr spielen eben auch Faktoren wie Ernährung mit in die Trainingsphase hinein.

Bei aller Disziplin – Sebastians Tipp an alle Erstläufer ist, sich wohlzufühlen. Egal ob beim Training, bei der Ernährung oder beim Marathon selbst – wichtig sei es, Spaß zu haben und nicht zu verbissen an die Sache heranzugehen.

Das eigene Tempo finden – besser langsam starten

Jeder Starter solle so laufen, dass er sich wohlfühle, anstatt sich zu quälen, rät Sebastian. Und beim Marathon am Sonntag heißt es dann, sein eigenes Tempo zu finden und sich nicht von anderen Läufern zum zu schnellen Starten verleiten zu lassen. „Lieber langsam starten, als sich direkt auf den ersten Kilometern zu verausgaben“, empfiehlt der Sportstudent. Aus seiner Erfahrung weiß er, dass man die meisten Läufer, die zu schnell starten, später auf der Strecke wieder einholt.

Natürlich verleiten auch die Zuschauer und Bands zum schnellen Schritt – umso wichtiger sei es, vorab den eigenen Kilometerschnitt zu berechnen und sich an den Streckenmarkierungen zu orientieren. Bei einem Schnitt von sechs Minuten sollte man für fünf Kilometer  30 Minuten brauchen. Wenn man merke, dass man bis dahin viel schneller sei, solle man dringend Tempo rausnehmen, rät Sebastian. „Lieber auf der zweiten Hälfte richtig Gas geben.“

Schließlich soll das Laufereignis ja nicht so enden, wie die Legende von Marathon: Der Bote brach im Ziel vor Erschöpfung tot zusammen, nachdem er noch die frohe Kunde vom Sieg über die Perser überbracht hatte.

Doch keine Panik: Wer gut trainiert ist und sich nicht auf den ersten Kilometern verausgabt, wird den Marathon sicherlich meistern.

uniCross wünscht allen Startern einen erfolgreichen Lauf!

Uni-Radio: Freiburg im Marathonfieber

In Freiburg sind die Jogger los. Uni-Radio stellt die Veranstaltung vor.

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Foto:Sebastian Zink: privat
Veröffentlicht am 29. März 2012

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