55 Jahre jenseits des Mainstreams

55 Jahre jenseits des Mainstreams

Wenn im KG II Studierende quer durch die Halle Schlange stehen, hat der aka-Filmclub wieder etliche Zuschauer angelockt: Pro Semester laufen 40 bis 50 Filme über die Leinwand im Hörsaal 2006. Dieses Jahr wird der Club 55 Jahre alt und zählt zu den ältesten studentischen Kinos in Deutschland.

Während des Semesters versorgt der Akademische Filmclub an der Universität Freiburg e.V. – kurz aka-Filmclub – Studierende drei bis fünf Tage in der Woche mit Filmen, die sich vom herkömmlichen Mainstream-Kino abgrenzen. Statt „Twilight“ oder „Harry Potter“ gibt es beim aka-Filmclub Kino der anspruchsvolleren Art für 1,50 Euro Eintritt.

Das Programm umfasst Filmklassiker und filmhistorisch wertvolle Filme, die sonst im Kino kaum noch zu sehen sind. Auch aktuelle Arthouse- und Independentproduktionen sowie Stummfilme aus der gesamten Kinogeschichte, die teilweise von Musikern live vertont werden, fallen ins Repertoire des studentischen Kinos. Oftmals begleiten Experten die Filmreihen mit Vorträgen, zum Beispiel zum Thema Nationalsozialismus.

Das Programm gliedert sich in thematische Filmreihen, Einzelfilme und Kooperationen mit anderen Gruppen, zum Beispiel der Frauenrechtsgruppe Freiburg oder der Humanistischen Union Baden-Württemberg. Für das Semester-Kino-Programm wurde der „aka“ 2008 mit dem Kinopreis des Kinematheksverbundes ausgezeichnet.

40 aktive Mitglieder

Johannes Litschel, Katharina Ostrowski, Daniel Wurzer und Natalie Kurz bilden den Vorstand des Filmclubs. Gemeinsam mit etwa 40 aktiven Mitgliedern betreiben sie neben ihrem Studium einen kompletten Kino-Betrieb.

„Einmal im Monat gibt es eine Vollversammlung, auf der wir die gesamte Programmgestaltung, aktuelle Themen, Probleme oder zukünftige Vorhaben diskutieren und planen“, erzählt Katharina Ostrowski. Die Mitglieder stimmen demokratisch ab, welche Filme gezeigt werden und dann beginnt die Arbeit: Programm erstellen, Filme bestellen, Programmheft gestalten, Verwaltung, Kasse ecetera. „Am Tag stecken wir bis zu zwei Stunden Arbeit in den Filmclub“, sagt Johannes Litschel.

Der Filmclub zählt derzeit 40 aktive Mitglieder aller Fakultäten, die in Teams die verschiedenen Aufgaben übernehmen: Die einen kümmern sich um Werbung und Programmheft, die anderen um die Filmbestellung, wieder andere um Kasse und Finanzen. Außerdem gibt es Tagesteams, die für die jeweilige Vorführung verantwortlich sind. Das Technik-Team kümmert sich um die gesamte Vorführtechnik.

Mitmachen

Der „aka“ produziert auch eigene Filme, bislang 30 Kurzfilme sowie die beiden Langfilme „Anthropos“ (2008) und „Die Klausur“ (2008). Außerdem hat der Club 2007 eine DVD mit gesammelten aka-Werken anlässlich des 50-jährigen Bestehens produziert.

Der aka-Filmclub hat 2008 den Langfilm „Anthropos“ produziert.

Mitmachen kann jeder  Studierende. Der aka-Filmclub bietet die Möglichkeit, sich mit den verschiedenen Bereichen der Kinoarbeit zu befassen und sich aktiv in diese einzubringen – je nach persönlicher Zeit- und Interessenlage. Der Club veranstaltet regelmäßige Filmseminare sowie Fahrten zu den großen und kleinen europäischen Filmfestivals, wie zum Beispiel Berlin, Cannes oder Locarno.

Nicht nur im Jubiläumsjahr gilt für den aka: „Gutes Kino und ein glückliches Publikum – das sind unsere Ansprüche“, sagt Daniel Wurzer.

Bislang steht noch kein konkretes Programm bezüglich des 55. Bestehens fest. Sobald das Programm steht, berichtet uniCross darüber.

Infos zum aka

Der aka-Filmclub wurde 1957 zur Zeit der Filmclubbewegung gegründet und ist einer der ältesten studentischen Kinos in Deutschland. Derzeit zählt er 40 aktive Mitglieder unterschiedlicher Studienrichtung.

Der aka-Filmclub trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 20 Uhr in der Rheinstraße 12. Bei der Vollversammlung werden alle wichtigen Vereinsdinge geklärt und mögliche Arbeiten verteilt. Die regelmäßige Teilnahme an diesen Sitzungen ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Mitmachen können alle Studierende.

Vorstellungen

Während der Semesterzeiten spielt der aka-Filmclub drei bis fünf Vorstellungen pro Woche im Hörsaal 2006, KG II.

Der Eintritt zu allen Filmen beträgt 1,50 Euro. Ein Mitgliedsausweis ist Voraussetzung. Die Ausweise sind direkt an der Abendkasse erhältlich und gelten für das ganze Semester.

Die Abendkasse öffnet eine halbe Stunde vor Filmbeginn.

Programm

Das aktuelle Programm ist auf der Homepage des aka einzusehen.

Programmhefte liegen in der Uni aus.

Fotos: Hinnerk Feldwisch-Drentrup
Veröffentlicht am 16. Mai 2012

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