… und was machst du so?

… und was machst du so?

Immer dieselbe Frage! Oft folgt ein auswendig gelernter Standardsatz als Antwort auf die Frage nach dem Studium. Wir wollen mehr wissen: Was verbirgt sich hinter den Studienfächern? Was ist gut und was nicht so? Und was macht man damit eigentlich?

Heute mit Judith, Germanistik und Geschichte auf Lehramt, 8. Semester.

Was studierst du?

Ich studiere Germanistik und Geschichte auf Lehramt im achten Semester. Im Laufe des Studiums müssen alle Themenbereiche in Germanistik und Geschichte abgedeckt werden, was den Studenten einen breiten Überblick verschafft. Eigene Interessen können dabei sehr gut vertieft werden, da der Stundenplan frei wählbar ist. Ich finde es gut, eigenverantwortlich arbeiten zu können und meine Zeit selbst einzuteilen.

Da es zum Teil keine Anwesenheitspflicht gibt, muss man sich selbst motivieren, in die Vorlesungen und Seminare zu gehen. Daran sollte man vor allem bei der Kursauswahl denken. Mir gefällt besonders die neuere deutsche Literatur, ebenso wie die komparatistischen Ansätze, also der Vergleich zwischen europäischen Literaturen.

Zum Lehramtsstudium gehört auch das ethnisch-philosophische Grundlagenstudium, EPG, bei dem Themen wie Verantwortung oder Macht behandelt werden. Da man als Lehrer neben dem Bildungsauftrag auch einen Erziehungsauftrag hat, ist es wichtig, den Schülern Begriffe von Moral und Ethik vermitteln zu können.

Leider sind für das Studium insgesamt nur wenige Pädagogikveranstaltungen vorgesehen, was die Studenten meiner Ansicht nach zu wenig auf das Lehramt vorbereitet. Sehr geholfen hat mir in dieser Hinsicht das Praxissemester im 5. Semester.

Ich war an einer beruflichen Schule in Emmendingen und habe dort auch unterrichtet, was für mich eine völlig neue Aufgabe war. Schafft man es, das Interesse der Schüler zu wecken und sie zur Mitarbeit zu motivieren, ist das ein wirklich gutes Gefühl. Insgesamt war das Praxissemester eine sehr hilfreiche Erfahrung, auch Dank der Rückmeldungen der Lehrer.

In jedem Jahrgang sind mehrere hundert Studenten. Es ist spannend, jedes Semester neue Leute kennenzulernen, aber man verliert sich in dieser Masse auch recht schnell aus den Augen. Da es sich um einen frei zu gestaltenden Studiengang handelt, kommt auch das klassische Studentenleben nicht zu kurz.

Und was willst du damit machen?

Ich ziehe es auf jeden Fall in Betracht, später Gymnasiallehrerin zu werden. Ich habe aber auch schon darüber nachgedacht, an einer ausländischen Uni als Fremdsprachenassistentin Deutsch zu unterrichten, zum Beispiel in Dänemark, wo ich mein freiwilliges soziales Jahr gemacht habe.

Interessant finde ich außerdem die Arbeit am Theater, vor allem in der Regie und Dramaturgie. Ich habe in diesem Bereich bereits ein Praktikum gemacht und könnte mir das auch für die Zukunft gut vorstellen. Durch das Germanistikstudium habe ich einen umfassenden Überblick über die Texte und deren zeitgeschichtlichen Kontext gewonnen. So kann ich beispielsweise beurteilen, welche Stücke auch heute noch Publikumswirksam sind und welche eher nicht für eine Aufführung geeignet sind.

Info

Mehr Infos zum Studiengang gibt es unter www.zlb.uni-freiburg.de

Aus der Serie sind bisher erschienen:

Benno, Bachelorstudiengang „Waldwirtschaft und Umwelt“, 3. Semester

Corinna, Master Neuere deutsche Literatur, Kultur, Medien, 1. Semester

Charlotte, 2. Semester, Masterstudiengang Mittelalter- und Renaissancestudien

Martin, 3. Semester Politikwissenschaft

Jonas, 2. Semester Angewandte Politikwissenschaft

Fenja, 4. Semester Frankomedia

Julia, 5. Semester Judaistik

Jana, 3. Semester Vorderasiatischer Altertumskunde

Sarah, 4. Semester IberoCultura

Christine, 4. Semester Umwelt-Naturwissenschaften

Foto: privat
Veröffentlicht am 6. Dezember 2012

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