Kein Feuerzeug zur Hand? Nimm die Mikrowelle!

Kein Feuerzeug zur Hand? Nimm die Mikrowelle!

Mit Mikrowellen Kerzen anzünden, in einer Riesenseifenblase stehen oder sich der Todeskugel aussetzten: Das alles demonstrieren Physik-Professor Horst Fischer und sein Assistent Helmut Wentsch in der Weihnachtsphysikvorlesung. Mit einer Fotostrecke zur naturwissenschaftlichen Entertainmentshow für Jung und Alt.

Es war ein gewaltiger Ansturm auf den großen Hörsaal des physikalischen Instituts. Menschen jeden Alters drängten sich durch die Reihen auf der Suche nach den besten Plätzen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, so dass viele neugierige Zuschauer auch auf den Treppen saßen, um einen besseren Blick auf die Geschehnisse auf der „Bühne“ zu haben.

Physikalische Phänomene live erleben

Dort wurde „Wissenschaft zum Anfassen“ demonstriert. Fast jedes erdenkliche Thema der Physik erklärten Professor Horst Fischer aus dem Physikalischen Institut und sein Assistent Helmut Wentsch anhand von anschaulichen und faszinierenden Experimenten. Und wenn auch manche der kleinen Zuschauer nicht den genauen Zusammenhang zwischen flüssigem Stickstoff und einer Flasche, die mit viel Dampf quer durch den Raum geschossen wurde, begriffen haben dürften, so blieb doch die Faszination für das Spektakel und die Freude an bisher Ungesehenem.

Die schon zur Tradition gewordene Weihnachtsvorlesung begann mit einem ungewöhnlichen, aber nicht weniger feierlichen Anzünden des Adventkranzes. Wenn einmal keine Streichhölzer zur Hand seien, so könne man auch einmal auf die Mikrowelle zurückgreifen, um eine Kerze zum Entflammen zu bringen, sagte Professor Fischer.

Große Augen gab es auch bei den so genannten Hohlgesichtern. Dreht man eine Hohlmaske vor einem Gesicht bis man die hohle Seite zu sich gewandt sieht, schaltet  das Gehirn um, so dass  das Gesicht wieder richtig herum scheint.

Faszinierende Experimente – auch mit dem Publikum

Weiter ging es mit Papierschiffchen die in einem scheinbar leeren Becken schwammen: Sie wurden durch ein Gas, das sich im Becken befand, oben gehalten.

Es gab lodernde Flammen, die in einen Feuerwirbel verwandelt wurden, Professoren die sich auf einer Schaukel durch den Saal schwangen, weihnachtliche Duette nach vorheriger Gasinhalation, die durch die extrem tiefe oder extrem hohe Stimmlage der beiden Interpreten für großes Gelächter sorgten. Und es gab den todesmutigen Einsatz von Horst Fischer, der sich nur auf Grund seines physikalischen Wissens einer pendelnden Eisenkugel in den Weg stellte, obgleich diese zuvor bereits einen Blumentopf zerschmettert hatte.

Auch das Publikum wurde eingebunden. So durften die kleinen Zuschauer in riesigen Seifenblasen stehen oder eine menschliche Kette zur Stromweiterleitung bilden. Bedingung zum Erklingen eines Weihnachtsliedes war hierbei sich immer schön an den Händen zu halten. Ließ ein Kind das andere los, brach die Melodie abrupt ab.

Aber auch die großen Zuschauer wurden zur Tat gebeten. Nachdem alle Beteiligten sich den Ansagen des Professors entsprechend auf kleine Holzhocker platziert und mit  Spannung in den Beinen zurückgelehnt hatten, wurden alle Hocker entfernt und das halb sitzend, halb liegende menschliche Kunstwerk hielt.

Fast alle Themengebiete die die Physik zu bieten hat, wurden während dieser Vorstellung eindrucksvoll demonstriert und erklärt.

Beendet wurde die Vorlesung mit dem Ausblasen der Kerzen des Adventskranzes auf Physikerart: Der Rauch der erloschenen Kerzen bildete Ringe.

Ein wahrhaft vorweihnachtliches Lernvergnügen das mit viel Witz und Hingabe präsentiert wurde und das man sich in diesem Jahr nicht entgehen lassen sollte.

Bildgalerie

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Info

Das Physikalische Institut der Universität Freiburg bietet jedes Jahr Mitte Dezember seine beliebte Weihnachtsvorlesung an.

Fotos: Wiebke Hammers
Veröffentlicht am 9. Januar 2013

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