Die Uniklinik Freiburg braucht ständig Blut und freut sich deshalb über jeden Spender. Wer noch nie gespendet hat ist häufig unsicher und hat vielleicht Angst davor. Aber wer es versucht merkt: In der Uniklinik wird man gut betreut – und bekommt sogar etwas fürs Blutspenden. Text – Video
Die Füße wippen nervös, der Blick geht unsicher hin und her, die Anspannung ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Dann ist es so weit: „Am Anfang piekst es ein bisschen, aber dann tut es gar nicht mehr weh“, sagt Marion Maly, Studentin der Medienkulturwissenschaft an der Uni Freiburg. Sie geht zum ersten Mal Blut spenden.
Nach fünfzehn Minuten ist die ganze Aufregung vorbei. Marion hat in dieser kurzen Zeit einen halben Liter Blut gespendet. Sie werde, bei der guten Betreuung, auch in Zukunft wieder Blut spenden, versichert sie mit einem Lächeln. Das gute Gefühl jemanden geholfen zu haben, ist ihr deutlich anzumerken.
Mit einer Spende drei Menschen helfen
Ein schwerer Unfall oder eine grössere Operation und schon kann man selbst auf eine Blutspende angewiesen sein. „Der Blutbedarf ist gross und um diesen zu decken, erfordert es viele freiwillige Spender, denn Blut kann nicht künstlich hergestellt werden“, betont Dr. Markus Umhau, Leiter der Blutspendezentrale der Uniklinik Freiburg. Durch verschiedene Verarbeitungsschritte lässt sich das Blut in drei Komponenten aufteilen: Blutplasma, Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen). Somit kann eine Vollblutspende bis zu drei unterschiedlichen Empfängern verabreicht werden.
Wer Blut spendet, kann sich ausserdem sicher sein, dass sein Gesundheitszustand einwandfrei ist. Denn jede Blutspende wird zunächst sorgfältigen Tests auf Krankheiten wie beispielsweise HIV oder Hepatitis unterzogen. Des Weiteren erhalten regelmässige Blutspender einen „Bonusstempel“ und nach acht Spenden einen Gutschein nach Wahl. Zudem profitiert man von einer Aufwandsentschädigung und wenn man Glück hat, auch von den zahlreichen Aktionen der Blutspendezentrale. Ende Januar konnte zum Beispiel jeder 25. Spender ein Buch gewinnen. Kein Wunder also, dass die Blutspendezentrale im letzten Jahr 4.800 Neuspender werben konnte.
Dr. Markus Umhau leitet die Blutspendezentrale bereits seit 2006.
Mindestens 50 Kilo schwer und 18 Jahre jung sollte ein Spender sein. Ansonsten kann „jeder der sich gesund fühlt“ Blutspenden gehen, erklärt Dr. Umhau. Er versichert weiterhin, dass jede Art von Blut gebraucht wird und widerlegt damit den Mythos, dass nur bestimmte Blutgruppen bei der Blutspende erwünscht sind. „Wer allerdings häufig wechselnde Sexualpartner hat, kürzlich eine Operation hatte oder über einen längeren Zeitraum im Ausland war, gehört zur Risikogruppe“ und darf vier Monate lang nicht spenden. Jeder sollte sich vor der Spende über weitere Ausschlusskriterien informieren, die auf der Homepage der Blutspendezentrale zu finden sind.
Selbstauskunft und Arztgespräch
Als erstes muss jeder Blutspender einen Fragebogen zur Selbstauskunft bezüglich Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Auslandsaufenthalten und Ähnlichem ausfüllen. Nachdem man sich mit ausgefülltem Formular und gültigem Personalausweis zur Blutspende angemeldet hat, wird ein kurzer Infofilm über die einzelnen Schritte der Blutspende gezeigt. Anschliessend folgt ein persönliches Arztgespräch, bei dem die Bereitschaft zum Blutspenden ausgewertet sowie offene Fragen und Bedenken geklärt werden. Erst danach folgt die eigentliche Entnahme des Blutes.
Nach einer halben Stunde Ruhezeit ist die Spende abgeschlossen und der Spender erhält eine sogenannte Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro. Mit der Aufwandsentschädigung und einem guten Gewissen gewappnet, kann Marion nun auch sich etwas Gutes tun.
Infos
Wann? Mo – Di 8 – 15 Uhr, Mi – Do 12 – 19 Uhr, Fr 8 – 13 Uhr. Jeden ersten und dritten Samstag im Monat: 8 – 13 Uhr
Wo? Spenden kann man im Haus „Langerhans“ der Uniklinik Freiburg. Wer mit dem Auto anreist, bekommt die Parkgebühr fürs Parkhaus erstattet. Weitere Informationen unter www.uniklinik-freiburg.de/blutspende/live/index.html
Video
Für diejenigen, die noch Zweifel haben … Video ansehen
Text – Fotos – Video
Gemeinschaftsproduktion von Amélie Bohlen, Marion Maly, Alina Schuljak, Maren Lenhard im Seminar Crossmedia für Studierende der Medienkulturwissenschaft. Seminarleitung: Silvia Cavallucci, Manuel Devant, Horst Hildbrand.
Veröffentlicht am 21. Februar 2013
