Urabstimmung, nachgefragt

Urabstimmung, nachgefragt

Die Verfasste Studierendenschaft darf nach über 30 Jahren wieder existieren. Bei der ersten Abstimmung über die fünf Satzungen hat keines der Modelle die Mehrheit erlangt. In der Stichwahl können sich Studierende nun zwischen dem “Fachschaftenmodell” und dem “neuen Mischmodell” entscheiden. Frederik hat mit Hannes aus dem u-asta Vorstand über die Bedeutung und den Ausgang der Abstimmung gesprochen.

Hannes, du bist im Vorstand des u-asta. Was bedeutet die Wahl zur Verfassten Studierendenschaft?

Die Wahl war sozusagen die verfassungsgebende Wahl für die Verfasste Studierendenschaft, die jetzt wieder eingeführt wurde. Es ging darum, wie die Studierendenschaft hier an der Uni Freiburg zukünftig aussehen soll. Dafür wurden fünf Modelle zur Abstimmung gestellt.

Was verändert sich mit der Einführung der VS für die Studierenden?

Der AstA, also die Verfasste Studierendenschaft, hat wieder ein politisches Mandat, was der aktuelle offizielle AStA momentan nicht hat. Um das zu umgehen gibt es das Konstrukt des u-asta. Und so kann sich die Studierendenschaft bald auch hochschulpolitisch äußern. Das ist meiner Einschätzung nach die weitreichendste Veränderung.

Wie war die Wahlbeteiligung, sicherlich haben die komplizierten Modelle den einen oder die andere von Wählen abgehalten?

Sie lag bei 18,14 Prozent, das ist ganz gut im Vergleich zu anderen Uniwahlen. Bei der Uniwahl im letzten Jahr lag die Wahlbeteiligung beispielsweise bei 12,4 Prozent. Daher denke ich, dass man mit der Beteiligung ganz zufrieden sein kann.

Wie verliefen die Abstimmungen, lässt sich ein Ergebnis festhalten?

Der Fall ist, dass wir die absolute Mehrheit für ein Modell brauchen. Das war jetzt nicht so, daher gibt es am 14. 15. und 16. Mai eine weitere entscheidende Abstimmung zwischen zwei Modellen.

Welche Modelle sind in die zweite Abstimmung gekommen?

Weitergekommen ist das Fachschaftenmodell, das ähnlich aufgebaut ist, wie der jetzige u-asta. Im Studierendenrat sitzen nur die Fachschaften, also 33 Studierende, und die entscheiden dort über alle wichtigen Angelegenheiten mit einem imperativen Mandat. Es wird dann alles zunächst in der Fachschaft verhandelt und dann im Studierendenrat abgestimmt.

Das zweite Modell das weitergekommen ist, ist das neue Misch-Modell. Auch das hat als Kern die Fachschaften, aber zusätzlich gibt es noch zehn Plätze für Initiativen im Studierendenrat, das heißt es können sich auch bis zu zehn Abgeordnete bei einer uniweiten Wahl in den Studierendenrat wählen lassen.

Welche Haltung hat der u-asta zu einem möglichen Abstimmungsergebnis?

Der u-asta hat sich in der Wahl neutral ausgesprochen, wir haben keine Präferenz für eines dieser beiden Modelle

Welches Fazit ziehst du aus den Wahlen?

Meiner Wahrnehmung nach gab es ein ganz klares Votum für die Fachschaften und ihre Arbeit. Denn die zwei Modelle sind weitergekommen, bei denen die Fachschaften die wichtigste Rolle spielen und diese beiden zusammen über 60 Prozent der Wählerinnen und Wähler holen konnten.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Das Uni-Radio hat ebenfalls mit dem u-asta zum Ausgang der Wahl gesprochen. Jetzt anhören.

uni.tv-Beitrag: Wie die Abstimmung ausfiel und wie es weitergeht, erklärt der Abstimmungsleiter Martin Mayer im Interview mit uni.tv.

Foto: panthermedia / James Steidl
Veröffentlicht am 14. Mai 2013

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