Gemeinsam für Syrien

Gemeinsam  für Syrien

Seit der Revolution vor zwei Jahren herrscht in Syrien Krieg. Die Zahl Notleidender ist groß und ihre Lage nur schwer vorstellbar. Die Barada-Syrienhilfe ist ein humanitärer Verein, der versucht, Hilfe in betroffene Gebiete zu bringen. Frederik hat mit Firas Khoury, einem studentischen Mitbegründer des Freiburger Standortes, über dieses Engagement gesprochen.

Firas, du studierst an der Uni Medizin und hast in Freiburg die Barada Syrienhilfe mitgegründet. Wie kam es zur Gründung eures Vereins Barada-Syrienhilfe?

Wir haben die Barada-Syrienhilfe vor einem halben Jahr gegründet. Es ist ein gemeinnütziger Verein, mit dem wir humanitäre Hilfe nach Syrien bringen wollen. Es war uns wichtig nicht nur im Fernsehen zuzuschauen, was in Syrien passiert, wie die Syrer leiden.

Wir wollen aktiv helfen, deswegen haben wir diesen Verein gegründet und seitdem regelmäßig LKW-Hilfslieferungen nach Syrien geschickt. Verschiedene Mitglieder und interessierte Freiburger Studenten waren bereits in einem Flüchtlingslager in Syrien und haben dort geholfen.

Wie ist der Verein Barada-Syrienhilfe aufgebaut?

Die Barada-Syrienhilfe hat im Wesentlichen zwei Zweige, in Hof und in Freiburg. Die Freiburger Stelle und unsere Aktionen im Umkreis werden von uns Freiburger Studierenden organisiert. Drei davon haben den Verein auch gegründet. Dazu kommen viele deutsche und arabische Studierende aus verschiedensten Studiengängen, die sich bei unseren Aktionen engagieren. So haben wir beispielsweise einen Studentenlauf organisiert oder Kuchenstände ausgerichtet.

Auch beim nächsten geplanten Aufenthalt in Nordsyrien in den kommenden Semesterferien werden voraussichtlich drei, vier Freiburger Studierende dabei sein.

Wie kann man bei eurem Verein mitmachen?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich in unserem Verein einzubringen. Neben unseren Mitgliedern haben wir zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die uns bei vielen unserer Aktionen geholfen haben. So haben viele Kommilitonen uns bei unserem letzten Kuchenstand in Freiburg unterstützt, indem Sie uns Kuchen für die Spendenaktion gebacken haben.

Andere Kommilitonen haben im kleinen Kreis tolle Aktionen auf die Beine gestellt zum Beispiel in ihrem Freundeskreis eine Grillparty organisiert und die Spenden ihrer Freunde der Barada Syrienhilfe überlassen, eine andere Kommilitonin hat sich zu ihrem Geburtstag als Geschenk Spenden für unsere Hilfsaktionen gewünscht.

Was erhofft ihr euch von eurem Engagement?

Unser Ziel ist in erster Linie, dass wir Zeichen der Solidarität nach Syrien schicken können. Die Syrer haben das Gefühl von der Welt alleine gelassen zu werden, niemand hilft ihnen, auch politisch gibt es keine Entwicklung. Mit erfolgreichen Aktionen zeigen wir diesen Menschen damit unsere Solidarität. In zweiter Linie wollen wir natürlich auch Spenden sammeln, um unser Hilfsprojekt in Syrien weiter voranzubringen. Mit dem Geld wollen wir unter anderem beim Medikamentenhilfswerk eine Bestellung aufgeben, um Medikamente nach Syrien zu schicken.

Hand in Hand für Syrien

Sind die Spenden denn sicher?

Wir haben viele persönliche Kontakte in Syrien und bereits regelmäßig Medikamente geliefert. Die Lieferung wird an der türkisch-syrischen Grenze übergeben und dann von vertrauenswürdigen Personen in verschiedene Feldlazarette in Syrien gebracht. Alles wird per Video aufgezeichnet und wir bekommen die Bestätigung, dass es wirklich angekommen ist per Youtube nach Deutschland geschickt.

Kannst du den Aufenthalt in Syrien einiger Freiwilliger näher schildern?

Eines unserer Mitglieder, Studentin der Psyschologie hier an der Uni, war bereits mehrfach in einem Flüchtlingslager in Nordsyrien. Dieses ist von internationaler Hilfe abgeschottet und nur wenig Hilfe erreicht dieses Lager. Deswegen ist die Lage dort besonders schwierig. Wir konzentrieren uns dort auf die Arbeit mit den Flüchtlingskindern. Aber auch viele traumatisierte Männer und Frauen warten nur auf jemanden, der sich ihre Geschichte einfach anhört.

Nimmt euer Verein eine politische Haltung zu den Geschehnissen im Land ein?

Politisch sind wir neutral, wir verstehen uns in erster Linie als humanitären Hilfsverein. Deswegen machen wir keine politische Meinungsbildung in diesem Zusammenhang. Klar haben wir als Privatperson unsere politische Meinung, aber als Barada-Syrienhilfe sagen wir, wir helfen den Menschen vor Ort. Denn die sind in großer Not, das ist unser Anliegen.

Sind schon zukünftige Projekte geplant?

Unser nächstes Projekt, das wir voranbringen wollen, ist eine Flüchtlingsschule in einem Lager in Nordsyrien. Denn seit der Konflikt vor zwei Jahren ausbrach, haben viele Kinder überhaupt keine Bildung mehr erhalten. Daher ist es wichtig, dass man jetzt für die Zukunft handelt, damit die Kinder ihre Bildung bekommen.

Und Aktionen in Freiburg?

Wir veranstalten in regelmäßigen Abständen Aktionen in Freiburg, die wir auch immer auf unserer Facebookseite ankündigen. Nach dem Studentenlauf für Syrien am 1. Juni haben wir nun für Ende Juli einen weiteren Kuchenstand in Freiburg geplant. Außerdem wollen wir in den kommenden Monaten einen arabischen Galaabend veranstalten.

Für unsere nächste LKW Hilfslieferung nach Syrien Ende August bitten wir um Sachspenden. Insbesondere möchten wir in dieser Hilfslieferung neben dem medizinischen Materialien diesmal Babynahrung nach Syrien bringen. In vielen Gebieten mangelt es an Babymilch, traumatisierte Mütter können ihre Babys nicht ernähren. Hier wollen wir helfen! Babymilch, Milchpulver und weitere Kindernahrung – Brei, Gläschen – kann auch in Freiburg abgegeben werden.

(Foto Gruppe von links nach rechts: Kutaiba Salaho, Anas Eddi, Firas Khoury, Dunja Khoury, Rauan H., Ohayla Yassin)

Infos

Wer sich engagieren möchte, findet weitere Infos und den Kontakt zum Verein unter www.barada-syrienhilfe.de.

Aktuelle Infos zu den geplanten Aktionen findet ihr auf www.facebook.com/BaradaSyrienhilfe

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Veröffentlicht am 20. August 2013

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