Mit ruhiger Hand zum Vizehochschulmeister

Mit ruhiger Hand zum Vizehochschulmeister

Seit acht Jahren ist der Student Pascal Langer im Bogenschießen erfolgreich. Bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft im Bogenschießen, die im Mai 2014 in Freiburg stattfand, wurde er Vizehochschulmeister. uniCross hat den Lehramtsstudenten getroffen und gefragt, was ihn am Bogenschießen fasziniert.

Die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Bogenschießen fand hier in Freiburg statt. Da waren sicher mehr Freunde dabei als Fans. Wie behält man als Bogenschütze dabei eine ruhige Hand?

Direkt gegen jemanden zu schießen ist immer sehr nervenaufreibend, besonders wenn so viele Leute hinter dir stehen. Wenn ich stark am Zittern bin, dann sage ich mir „Jetzt bleib doch mal ein bisschen ruhiger“. Ich versuche natürlich die Leute auszublenden und das, was man im Training immer und immer wieder macht, genau so auch bei einem Turnier umzusetzen. Bei der Hochschulmeisterschaft war es besonders schlimm. Ich wurde im direkten Zweikampf fotografiert und dieses ständige – klick klick klick – war viel schlimmer als die ganzen Leute hinter mir. Aber ich mache einfach mein Ding und wenn gar nichts mehr funktioniert – durchatmen.

Bogenschießen ist doch eher eine außergewöhnliche Sportart. Wie bist du dazu gekommen?

Vor acht Jahren wollte ich unbedingt Pistole schießen. Das fanden meine Eltern aber nicht so toll. 13 Jahre – das sei schließlich ein gefährliches Alter. Sie lasen dann in der Zeitung von einem Anfängerkurs Bogenschießen und fanden das einen guten Kompromiss. Ich bin da also hin und irgendwie dabei geblieben. Am Anfang war es nur so zum Spaß, aber als die Trainer wechselten, wurde es ernster für mich und ich bin auf die Schiene Leistungssport gewechselt.

Kannst du deinen Sport zeitlich mit dem Studium vereinbaren?

Es gibt Zeiten, da überwiegt das eine und das andere muss zurückgestellt werden. Letztes Semester habe ich beispielsweise fast gar nicht studiert. Zum Glück liegen Hochschule und mein Trainingsplatz relativ nah beieinander. Ich versuche meine Vorlesungen und Seminare immer auf den Morgen zu legen, damit ich nachmittags trainieren kann. Klar, es ist zeitaufwendig, aber es funktioniert.

Lehrer oder Bogenschießen – wie wird es in Zukunft für dich weitergehen?

Da man selbst als erfolgreicher Bogenschütze nicht viel verdient, wird es wohl eher auf den Lehrer hinaus laufen. Aber noch bin ich mittendrin. Die Saison scheint gut zu werden, also konzentriere ich mich dieses Semester noch mehr auf das Bogenschießen. Trotzdem schwenke ich langsam um. Ich habe jetzt den Trainerschein gemacht und wenn ich doch nicht so erfolgreich sein werde, dann widme ich mich mehr der Jugendarbeit.

Und was genau fasziniert dich so am Bogenschießen?

Leute, die keine Ahnung vom Bogenschießen haben, denken, man steht da und schießt auf eine 70 Meter entfernte Scheibe und das war’s dann. Ich muss zugeben, zum Zuschauen ist es wirklich nicht die interessanteste Sportart. Aber Bogenschießen ist eine Vereinigung aus Kraft, geistiger Fähigkeit und Konzentration. Je länger man dabei ist, umso mehr wächst man in diese Sportart hinein und umso faszinierender wird es. Wenn man so alleine auf dem Platz steht und die Vögel um einen singen und man hat nur sich selbst und dieses Geräusch und dieses Gefühl vom Bogen in der Hand, das ist so unbeschreiblich. Das muss man selbst einmal erlebt haben.

Infos

Informationen zum Allgemeinen Hochschulsport der Uni Freiburg unter www.hochschulsport.uni-freiburg.de

video von uni.tv “Bogenschießen lernen”

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Foto: privat
Autoren:
Veröffentlicht am 7. Juli 2014

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