In Konkurrenz mit Professor Feldberg

In Konkurrenz mit Professor Feldberg

Seit 1997 verbindet und vernetzt Alumni Freiburg seine ehemaligen Studierenden. Im Alumni-Netzwerk sind rund 80.000 Absolventinnen und Absolventen aktiv. Am letzten Wochenende lud die Uni Freiburg zum 8. Internationalen Alumni-Treffen ein. uniCross sprach mit vier Clubpräsidenten über ihre Erinnerungen an das Studienleben in Freiburg.

Wolfgang Thost (im Bild ganz rechts) studierte von 1972 bis 1977 Wirtschaftswissenschaften in Freiburg. Er ist Präsident des Alumni-Clubs München.

„Freiburg ist einfach eine charmante Stadt. Wenn ich durch die Straßen laufe, dann wundere ich mich schon, dass ich mein Studium in Regelstudienzeit durchgezogen habe. Es gibt hier so viel zu tun – und wenn man sich nur in eines der Cafés setzt oder über den Münsterplatz spaziert. Einer meiner Professoren hat immer gesagt, er stehe in Konkurrenz mit „Professor Feldberg“, weil im Winter immer alle Ski fahren waren.

Der Wein hier hat mich ebenfalls geprägt: Bei mir Zuhause gab es nur ganz schrecklichen Wein und ich habe bei meinen Eltern nie Alkohol getrunken. Hier
habe ich gelernt, Wein zu trinken und auch heute lande ich immer wieder beim badischen Wein – der schmeckt einfach gut!“

Marie Claudine Zangna hat von 1979 bis 1985 Pharmazie in Freiburg studiert. Heute hat sie eine eigene Apotheke in Yaoundé, der Hauptstadt von
Kamerun. Sie sitzt dem Alumni-Club Kamerun vor.

„Wenn ich an Freiburg denke, dann vor allem an die Bächlein und an die gute Atmosphäre in der Stadt.

Man kann hier so wunderbar spazieren gehen. In den Jahren seit Ende meines Studiums bin ich schon oft zurückgekommen, ich habe hier noch viele Freunde. Heute Morgen habe ich gleich jemanden getroffen.“

Hans-Joachim Stalf (Zweiter von links) studierte von 1964 bis 1970 Volkswirtschaftslehre in Freiburg. Er ist Präsident des Alumni-Clubs Rheinland.

„Nach meiner Pensionierung habe ich begonnen mich bei den Alumni zu engagieren. Ich finde es toll, wieder Leute aus dem Studium zu treffen. Die Atmosphäre ist immer gut. Nach Freiburg bin ich vor allem aus einem Grund gegangen: Es war so weit weg von Stuttgart, dass ich nicht jedes Wochenende nach Hause fahren musste. Meine Eltern wollten eigentlich, dass ich in Tübingen studiere.

An Freiburg hat mich auch die Umgebung begeistert, der Feldberg, der Schluchsee, Basel … Und ich habe meine Frau hier kennengelernt. Man muss sich Zeit nehmen im Studium, auch die Studenten heute, die unter viel größerem Druck stehen als wir damals. Es ist falsch, immer nur ohne Abwechslung vor seinen Büchern zu sitzen. Ich habe immer ein paar Seiten gelesen und bin dann durch Herdern spaziert, um darüber nachzudenken.“

Jeffrey Himmel (im Bild ganz links) studierte von 1975 bis 1978 Geschichte in Freiburg, er sitzt dem Alumni-Club USA vor.

„Als ausländischer Student hat es mir in Freiburg sehr gut gefallen. Es war das erste Mal, dass ich weg von meiner eigenen Kultur war und das hat mich geprägt. Man lernt sich besser kennen, wenn man die Grenzen des Bekannten überschreitet. Heute habe ich in Freiburg immer noch drei bis vier sehr gute Freunde, ich komme alle drei bis fünf Jahre zurück hierher. Zuerst habe ich in der StuSie gelebt, dann in einer WG in der Wilhelmstraße und dann in der Wiehre.“

Alumni Freiburg

Alumni Freiburg wurde 1997 deutschlandweit als erstes Alumni-Netzwerk gegründet, das ehemalige Studierende aller Fakultäten, Generationen und Nationalitäten verbindet. Weltweit sind 80.000 ehemalige Freiburger Studierende in Kontakt mit der Universität. Die Mitarbeiter des Alumni-Büros der Universität stehen ihnen für Informationen zur Verfügung.

Ziel der Alumni-Organisation ist, den Ehemaligen die Möglichkeit zu geben, den Kontakt zur Universität Freiburg zu halten, sich über Wissenschaft und Forschung der Fakultäten zu informieren und gleichzeitig die aktuellen Studierenden zu fördern. Der Förderverein Alumni Freiburg e.V. bezuschusst beispielsweise Exkursionen und übernimmt teilweise die Druckkosten von Doktorarbeiten. Zudem verleiht Alumni Freiburg so genannte Alumni-Preise an Studierende für besondere akademische Leistungen oder herausragendes soziales Engagement.

Für Studierende, die nach dem Studium den Kontakt zu ihren Mitstudierenden verloren haben, gibt es die Möglichkeit über das Alumni-Netzwerk wieder Kontakt aufzunehmen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Absolventen in die Alumni-Datenbank aufnehmen lassen. „Wir prüfen außerdem, wie das Netzwerk Absolventen der Universität bei der Jobsuche helfen kann“, sagt Cornelia Staeves, Leiterin der Alumni-Abteilung.

In vielen deutschen Großstädten, unter anderem in Frankfurt, München und im Rheinland, haben Freiburger Alumni mittlerweile Regionalclubs gegründet. Weltweit gibt es außerdem neun weitere Clubs, unter anderem in Korea, Japan, Kamerun oder den USA. Interessierte Alumni können sich an die Präsidenten der Regionalclubs wenden, um Einladungen zu den wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen zu erhalten, welche von den Regionalclubs durchgeführt werden.

Die Regionalclubs beschränken sich aber nicht nur auf das Freizeitprogramm. In Kamerun hat der Club zum Beispiel ein Umweltprojekt ins Leben gerufen. Dort erwarb der Regionalclub ein Maisfeld auf dem nicht nur Mais angebaut wird, sondern auch Schulungen zu umweltbewusster Landwirtschaft für lokale Bauern durchgeführt werden. Und natürlich ist auch die Unterstützung der Studierenden ein Club-Thema: So führte der Alumni-Club Rheinland zugunsten des Deutschlandstipendiums eine Spendenkampagne durch.

Alle zwei bis drei Jahre findet in Freiburg ein großes Alumni-Treffen statt, bei dem sich die Ehemaligen austauschen sowie an wissenschaftlichen Veranstaltungen der Fakultäten, Stadtführungen und kulturellen Events teilnehmen können.

Infos

Weitere Informationen und die Kontaktadressen der Regional-Clubs sind auf der Internetseite von Alumni Freiburg zu finden: www.alumni.uni-freiburg.de

Interviews und Foto: Sophie Aschenbrenner
Text Alumni Club Freiburg: Julianne Häfner
Veröffentlicht am 10. Juli 2014

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