Von der Idee zum Unternehmen

Von der Idee zum Unternehmen

Impftermine vergessen? Hier hilft die junge Gründeridee Bionicure: Bald kannst du den Impfstoff vielleicht zuhause selbst freisetzen. uniCross hat mit dem Entwicklerteam von Bionicure und zwei weiteren studentischen prämierten Gründerteams gesprochen, die beim Gründerwettbewerb Startinsland ausgezeichnet wurden. Auch wer keine Idee eingereicht hat, kann jetzt in der in der Businessplanphase noch einsteigen!

Die drei prämierten Gründerideen wurden im Kontext des Ideen- und Businessplan-Wettbewerbs Startinsland ausgearbeitet, teilweise entsanden sie bereits im Vorfeld. Der Wettbewerb ist offen für alle Gründungsinteressierten, die in der Region Südwest in den Markt streben. Er wird gemeinsam von der Universität Freiburg und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ausgerichtet.

Von den 32 Ideenskizzen wurden jeweils drei Einreichungen in den Kategorien „Innovationen aus der Wissenschaft“ und „sonstige innovative Gründungsvorhaben“ ausgezeichnet. Die Siegerteams erhalten Preisgelder in Höhe von insgesamt 2.500 Euro.

uniCross hat mit den drei prämierten Teams der Kategorie „Innovationen aus der Wissenschaft“ gesprochen. Alle Preisträger wurden am 23.7.2014 im historischen Peterhofkeller ausgezeichnet.

 

1. Platz und Sonderpreis Green Economy: „Enit Energy IT Systems“ von Pascal Benoit, Simon Fey und Hendrik Klosterkemper

Smart-Grid

Pascal und Simon bei der Prämierung

Pascals Promotion beschäftigt sich mit der Steuerung und Kommunikation von großen CPV-Kraftwerken, Simon promoviert über Kommunikationsstrukturen und Systemarchitekturen für intelligente Stromnetze und Hendrik hat seine Diplomarbeit 2010 am Fraunhofer ISE geschrieben.

Die Promotionen von Pascal und Simon sind Teil des Promotionskollegs “KleE”, einer Kooperation zwischen Fraunhofer ISE, Uni Freiburg und HS Offenburg.

Was ist eure Idee?

Wir haben eine Software erarbeitet, die unterschiedliche Energieerzeuger – beispielsweise eine Solaranlage und ein Blockheizkraftwerk – und verschiedene Energieverbraucher – etwa in einem Mehrfamilienhaus – intelligent steuert, kombiniert und abrechnet.

Auf Mietshäusern findet man selten Photovoltaikanlagen, da es schwierig ist, den Strom auf dem Dach an die Mieter zu verkaufen. Hier benötigt man neue Energiemanagementsysteme, ein intelligentes Stromnetz, das mit unserer Technologie einfach und kostengünstig umgesetzt werden kann.

Welche Schwierigkeiten habt ihr?

Problematisch für uns ist vor allem der regulative Energiemarkt. Technisch ist alles, was wir uns vorstellen, machbar. Schwierig wird es werden, erste Pioneerkunden zu finden und die Finanzierung sicherzustellen.

 

Was ist das Besondere an Enit Energy IT Systems?

Durch unsere Technologie können wir den weiteren Ausbau von Solarenergie unterstützen und fördern. Wenn man die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf Mietshäusern ausbaut, können nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter von vergünstigten Strompreisen profitieren. Das ist der nächste Schritt der Energiewende.

2. Platz: „Bionicure“ von Adrian Sprenger, Sabrina Wend und Hanna Wagner

Bionicure

Adrian und Hanna bei der Prämierung

Hanna, Adrian und Sabrina promivieren in Synthetischer Biologie.

Was ist eure Idee?

Viele Impfungen benötigen drei Injektionen in bestimmten Abständen, um das Immunsystem ausreichend zu stimulieren. Bionicure entwickelt eine Impfstoff-Depotformulierung, die es ermöglicht, alle nötigen Impfdosen mit einer einzigen Injektion zu verabreichen und so ein Depot im Körper anzulegen.

Der Patient kann die Dosen dann zuhause selbst aus dem Depot freisetzen, indem er eine Tablette einnimmt. Eine Gelmatrix speichert den Impfstoff so lange, bis der Patient eine Stiumulus-Tablette schluckt. Der Auslöser ist ein Substanz, die schon lange in klinischem Gebrauch ist und völlig unbedenklich ist. Bis der Stoff wirklich auf den Markt kommen wird, dauert es aber noch etwa 10 Jahre.

 

Ist es frustrierend für euch, jetzt noch so lange zu warten?

Überhaupt nicht. Es macht Spaß, Technologie aus der Forschung ins Leben zu bringen.

Was ist das Besondere an Bionicure?

Niemand lässt sich wirklich gerne impfen. Rund 20 Prozent der Menschen in der westlichen Welt verpassen mindestens eine Injektion und sind somit nicht ausreichend geschützt. Wenn man durch die Einnahme einer Tablette zuhause das gleiche Ergebnis erreichen kann wie durch eine Injektion beim Arzt, wird das vielen Menschen ihr Leben erleichtern.

In den Entwicklungsländern ist die Situation noch viel prekärer. Dort ist es für die Menschen oft wirklich ein Problem, drei Mal einen Arzt aufzusuchen, um sich impfen zu lassen.

3. Platz: „Nanoclin“ von Andreas Menzel, Konrad Müller und Claire Chatelle

Nanoclin

Andreas und Konrad bei der Prämierung

Andreas hat seine Promotion im Bereich der Nanotechnologie und halbleitenden Nanobauelemente abgeschlossen. Konrad hat in Freiburg im Fachgebiet Synthetische Biologie seine Promotion in der Entwicklung und Vernetzung von molekularen Sensoren abgeschlossen. Claire promoviert derzeit an der Universität Freiburg im Bereich Synthetische Biologie.

Was ist eure Idee?

Wir entwickeln ein Analysetool, mit dem man die Medikamentenkonzentration während des Behandlungszeitraums eines Patienten überwachen kann. Mit Hilfe eines kleinen Chips kann in einem Tropfen Blut die Konzentration von Immunsuppresiva bestimmt werden. Der Nanosensor-Schnelltest misst ähnlich wie ein Blutzuckertest die Wirkstoffkonzentration im Blut und verbessert so Behandlungen. Der Patient kann also in Selbstkontrolle Blut auf den Sensor geben und auf einfache Art und Weise seine Medikamente selbst dosieren.

Wann habt ihr mit der Entwicklung begonnen?

Vor etwa zwei Jahren. Angefangen hat es als klassisches Forschungsprojekt. Dann hatten wir aber die Idee, ein Unternehmen zu gründen und so nahm die Sache ihren Lauf.

Was ist das Besondere an Nanoclin?

Durch Nanoclin entsteht ein großer Mehrwert für die Patienten. Man muss nicht mehr so oft ins Krankenhaus, wenn man zuhause selbst kontrollieren kann, wie die Medikamente dosiert werden müssen. Vor allem für Transplantationspatienten ist das ein großer Vorteil, da diese sonst ständig ins Krankenhaus müssen. Zudem ist unser System kostengünstig – für die Kliniken und auch für die Patienten.

Mitmachen!

Auch wer keine Ideenskizze eingereicht hat, kann noch in der Businessplanphase einsteigen. Die besten Businesspläne werden im Dezember 2014 im Historischen Kaufhaus mit Preisgeldern von mehreren 2.000 Euro prämiert.

Exklusiv für Teilnehmende am Businessplan-Wettbewerb bietet das Gründerbüro ein umfangreiches Qualifizierungs-Programm an. An drei Dienstagen im Oktober und an dem ersten Donnerstag im November finden Fortbildungen zu den Themen Geschäftsmodell, Markt, Finanzierung und Präsentationstechnik statt.

Alle Infos zu den Terminen: www.startinsland.de/termine

Anmeldeninfo@startinsland.de bis 22.9.2014

Business-Pläne einreichen: Per Post an die Uni Freiburg, Zentralstelle für Technologietransfer, Abteilung Gründerbüro, Stefan-Meier-Straße 8, 79104 Freiburg, oder via E-Mail unter businessplan@startinsland.de bis zum 14. November 2014.

Alle Infos zum Wettbewerb: www.startinsland.de

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www.zfs.uni-freiburg.de/lehrveranstaltungen/bok/gruenderkolleg

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Fotos: Sophie Aschenbrenner
Veröffentlicht am 19. August 2014

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