Studentische Kleinkunstbühne sucht Verstärkung

Studentische Kleinkunstbühne sucht Verstärkung

Zirkusartisten, Musiker und Lyriker – Zuschauer, denen dieses Zusammenspiel vertraut ist, wissen: Es ist wieder SUPREME! Die Kleinkunstbühne des Studierendenwerks Freiburg hat jedoch nur noch zwei Leute im Organisationsteam. Damit es im Sommersemester weitergehen kann, suchen sie dringend Verstärkung. Mit Video, Audio und Bildergalerie.

Das Konzept des Slam Supreme scheint einfach und besonders zugleich: Kleinkünstler können sich mit ihrem Programm ausprobieren, Erfahrenheit spielt keine Rolle. Vier mal im Semester gilt: Abwechslung ist Trumpf! Präsentiert wird, was berührt: Livemusik, Theaterspiel, Satire, Liebes- oder Hassgedichte, die eigene Zeitschrift oder der erste selbstgedrehte Film.

Für drei Euro Eintritt bekommen die Zuschauer ein facettenreiches Programm, und darüber hinaus auch eine Handvoll Bonbons für eine besondere Art der Abstimmung. Am Ende jedes Abends entscheidet die Anzahl der Bonbons in den Boxen der Künstler, wer am besten gefallen hat. „Die Zuschauer können so ihren Liebling wählen –  den Publikumszucker“, erklärt Laura, Studentin und Mitorganisatorin der Kleinkunstbühne.

Eine wohlwollende Atmosphäre für noch unerfahrene Künstler zu schaffen, war vor neun Jahren das Ziel von Monika Koncz, als sie die Vorgänger-Veranstaltung ‘Slam Deluxe’ gründete. „Die Idee war, ein Forum zu haben, in dem man sich fern von einer Konkurrenzsituation ausprobieren kann.“

Vielfältige Möglichkeiten der Mitarbeit

Das Organisationsteam hält den Gedanken aufrecht. Zu sechst haben sich die Studierenden der Uni Freiburg bisher die Aufgabenbereiche geteilt. Was für den Zuschauer spontan wirkt, birgt tatsächlich viel Organisationstalent und Recherche im Hintergrund. „Wir suchen deutschlandweit auf Online-Plattformen nach Künstlern jeder Art“, erzählt Laura. „Wir schreiben sie an und fragen direkt nach Auftritten. Manchmal sehen wir Straßenkünstler in der KaJo oder Musiker auf Konzerten performen, die holen wir auch gleich zu uns auf die Bühne“.

Nach dem Anwerben und Bearbeiten der Auftrittsanfragen von Künstlern, werden Plakate und Flyer entworfen, gedruckt und in ganz Freiburg verteilt.

Außerdem plant das Team zum Abendprogramm Überraschungen ein und entwickelt Spiele, bei denen das Publikum Freigetränke gewinnen kann.

Jetzt neigt sich für vier der Organisatoren das Studium dem Ende zu – und somit auch die Mitarbeit beim Supreme. Sollte es keinen Nachwuchs geben, steht die Abendveranstaltung auf unsicheren Beinen.

Der letzte Supreme?

Am 28. Januar fand der vorerst letzte Supreme statt. Mit dabei war auch der Student und Comedian Lars Lenius. Der Supreme habe ihm den Weg ermöglicht, mal wieder aufzutreten, sagt er und wird noch deutlicher: „Es wäre eine Katastrophe, wenn das wegfällt, gerade für Kleinkünstler wie mich.“

Der „Publikumszucker“ des Abends, Matthias Häfele schließt sich Lenius an. „So eine Veranstaltung ist sehr wichtig.“ Man könne sein Programm ausprobieren und schauen, ob es ankommt, erklärt der One-Man-Band-Musiker.

Die Zuschauer schätzen das Überraschende an der Veranstaltung – und wollen den Supreme auch künftig nicht missen.„Diese kulturelle Plattform sollte erhalten bleiben“, sagt Frederick, ein treuer Zuschauer. Verbesserungsbedarf sieht er lediglich beim Marketing. „Ich glaube, dass es an der Uni Freiburg viele Leute gibt, die auf so etwas Bock haben und es schlichtweg nicht mitkriegen“. Damit das besser werden kann, sucht das Organisationsteam des Supreme dringend Nachwuchs.

Aufruf zur Mitarbeit

Auch Hardi Hänle, Leiter der Mensabar, fordert zum Erhalt des Slam Supremes auf. Das Ausscheiden der Mitglieder sei eine Zäsur in der Teamgeschichte, betont er bei der letzten Veranstaltung im Januar. „Eine Veranstaltung wie der Supreme geht nur mit engagierten Leuten, die ein solches Format prägen.“

„Wir brauchen mindestens drei Leute, die uns unterstützen“, sagt Mitorganisatorin Laura. Jeder der helfen will, solle sich gerne bei ihr melden. Freude am Recherchieren, Planen und Interagieren mit dem Publikum – mehr brauche es nicht. Eigenes Geld verdienen sie nicht, erzählt Laura. „Aber wenn wir den Künstlern die Anfahrt, den Auftritt und die Übernachtungskosten beglichen haben, gehen wir vom Rest gemeinsam essen.“

Video

Audio

Bildergalerie

Info

Wer mitmachen möchte findet Informationen und Kontaktdaten unter slam-supreme.blogspot.de

Oder auf Facebook facebook.com/pages/Slam-Supreme

Gemeinschaftsproduktion von Laura Drzymalla (Fotos), Alice Gruba, Alexander Khounani, Ramona Seitz im Seminar „Einführung in den crossmedialen Journalismus“  für Studierende der Medienkulturwissenschaft.

Seminarleitung, Redaktion: Silvia Cavallucci, Ragna Plaehn, Horst Hildbrand

Veröffentlicht am 25. März 2015

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