Living Walls

Living Walls

Ein Lastenfahrrad in dem ein Beamer, eine Autobatterie, Boxen und ein Laptop über die Pflastersteine der Freiburger Innenstadt holpern. Weiße, keineswegs ebenmäßige, Wände, die durch Kurzfilme zum Leben erwachen. So etwa sieht das Grundgerüst für das vom Kommunalen Kino und dem Studierendenwerk geplante Event „LIVING WALLS – Eine leinwandfreie Kinowanderung“ am 21.5.2015 aus.


Bei „LIVING WALLS“ werden die Teilnehmenden bei Anbruch der Dunkelheit gemeinsam teilweise noch geheime Filmstationen zu Fuß erkunden. Laut Florian Fromm, Mitarbeiter des Kommunalen Kinos (KoKi) in Freiburg, liegen der Veranstaltung zwei Gedanken zugrunde: Zum einen sei es der Wunsch der Mitarbeiter, im Sommer einmal das Gebäude des alten Wiehrebahnhofs zu verlassen, um etwas für das Image des KoKi zu tun.

„Wir wollen mit dem Event vor allem jüngere Leute und Studierende ansprechen und ein weiteres Mal zeigen, dass wir deutlich mehr sind, als eine Abspielstätte für antiquierte Filme aus vergangenen Jahrzehnten.“ Deshalb kooperiert das Kommunale Kino für diese Veranstaltung, wie auch schon beispielsweise beim Best Of-VideoSlam, mit dem Studierendenwerk Freiburg.

Florian Fromm freut sich auf das Experiment "Kurzfilmwanderung".

Mitorganisator Florian Fromm freut sich auf das Experiment “Kurzfilmwanderung”.

Starten wird die Wanderung, die eigentlich eher ein Spaziergang ist, auf dem allabendlich gut besuchten Augustinerplatz, um die ein oder anderen spontan zum Mitlaufen anzuregen. Dieser Ort steht auch sinnbildlich für die zweite Idee der Veranstaltung. Dem kritischen Auseinandersetzen damit, was mit dem öffentlichen Raum der Stadt passiert, wenn die Geschäfte schließen und die Säule der Toleranz langsam Farbe annimmt.

Hierzu passend wurde auch der erste Kurzfilm des Videokollektivs Dugly Habits ausgewählt. Mit „Nachtschwärmer (oder die traurige Wahrheit des Freiburger Nachtlebens)“ wollen sich die Filmemacher für die Aufhebung der Sperrzeit in Freiburg engagieren.

Regionale und nationale Kurzfilme

Auf der Wanderung gehe es nicht nur darum, eine weiße Betonwand nach der anderen zu bespielen, sondern die Atmosphäre der jeweiligen Orte mit den Filmen aufzugreifen und vielleicht die ein oder andere untypische Location gemeinsam zu entdecken. Die komplette Auswahl der Kurzfilme möchte Florian Fromm, ebenso wie die fünf Locations noch nicht preisgeben.

Sicher aber ist: Der Spaziergang wird im MensaGarten mit dem bereits auf der Berlinale 2013 gezeigten Film „Nashorn im Galopp“ des Berliner Regisseurs Kamerapferd, enden. Der Kurzfilm thematisiert, passend zur Veranstaltung, die Frage nach der Seele der Stadt, die man die eigene nennt.

Der Abend ist keineswegs perfekt geplant und soll dies wohl auch nicht sein. „Wir machen diese Veranstaltung zum ersten Mal, das wird ein guerillamäßiges Experiment. Mehr so wie ein Videoabend mit Freunden und einer rennt eben mit Beamer hinterher“, fügt Fromm mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.

Interesse geweckt?

Wer sich in den E-Mail-Verteiler livingwalls@swfr.de aufnehmen lässt, erhält alle Infos zum Event, das am 21. Mai 2015 gegen 22 Uhr beginnen soll. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Der Link zum Trailer des Films „Nashorn im Galopp“ kamerapferd.com/nashorn

Weitere Informationen zu Veranstaltungen des Kommunalen Kinos in Freiburg unter www.koki-freiburg.de
Teaserfoto Fischerau: Welcher Kurzfilm auf die weiße Wand in der Fischerau projeziert wird, wurde noch nicht verraten.

Fotos: Jana Trietsch
Autoren:
Veröffentlicht am 14. Mai 2015

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