Erzähle etwas Unmögliches

Erzähle etwas Unmögliches

Die kritisch-produktive Auseinandersetzung mit literarischen Texten ist das Ziel der Schreibwerkstatt Nocthene, die ihren Ursprung an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf hat. Seit dem Sommersemester 2014 wird sie auch in Freiburg angeboten. Die Schreibwerkstatt richtet sich an schreibinteressierte Studierende aller Fakultäten.

Gegründet wurde der literarische Arbeitskreis Nocthene von den Studenten Christian Heinrichs und Christoph Bürgener an der Düsseldorfer Heinrich-Heine Universität im Wintersemester 2011/2012. Das Interesse dort war so groß, dass Christian Heinrichs die Schreibwerkstatt mitbrachte, als er zum Germanistik-Masterstudium nach Freiburg kam.

Die Freiburger Gruppe der Nocthene besteht aus maximal 20 Teilnehmenden unter denen sich Studierende, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität und die Moderatoren selbst finden. Bei ihren Treffen erlernen die Teilnehmenden hilfreiche literarische Techniken, die es erlauben, konstruktiv am eigenen Schreibstil zu arbeiten.

Sie präsentieren eigene Texte und bearbeiten diese in einer interaktiven Atmosphäre. Stilistische Ungereimtheiten wie unglücklich formulierte Metaphern werden untersucht und in einem gemeinsamen Gespräch genauer betrachtet, kritisiert und bearbeitet.

Die Schreibwerkstatt fällt durch ihre auffälligen Werbeplakate an der Uni Freiburg auf und durch ihren ausgefallenen Namen.

„Die Nocthene nimmt sich den Steinkauz zum Vorbild“, sagt Christian Heinrichs. Die lateinische Bezeichnung für den Steinkauz lautet Athene noctua. „Der literarisch-mythologische Kontext der griechischen Göttin Athene passt zu unserem Arbeiten, zumal die Nacht ja bekanntlich die Zeit ist, in der ein Dichter aktiv wird.“ Es sei auch die Zeit, in der unser stärkster Sinn – der Sehsinn – wegfiele und die Phantasien sich entfalten können.

Nocthene Bild 1

Die Treffen der Schreibwerkstatt werden zur Textarbeit in der Gruppe genutzt und finden alle zwei Wochen statt. An diesen Terminen können Studierende aller Fachrichtungen teilnehmen, die sich für das eigene literarische Schaffen begeistern können.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen finden sich in der Regel in jedem Semester neu zusammen. Interessierte können aber auch während des Semesters dazukommen. Dabei wird lediglich eine Gruppenstärke von maximal 20 Teilnehmern eingehalten, die es erlauben soll, intensiv aufeinander einzugehen.

Im Augenblick arbeitet die Schreibwerkstatt an der literarischen Umsetzung eines Plots für ein Theaterstück, wendet sich aber bald auch anderen Aufgabenstellung zu. Eine Einheit beschäftigte sich bereits mit dem Aspekt: Erzähle etwas Unmögliches. Bislang standen besonders Kurzgeschichten und Gedichte im Zentrum der Arbeit, jetzt werden auch längere Projekte geplant.

Bei der aktuellen Einheit zu einer Theaterinszenierung besteht die Idee, den fertigen Text an lokale Theater weiterzuvermitteln. Auch möchte die Gruppe mit Literaturwettbewerben, Radiosendern, Poetry Slams und anderen Schreibwerkstätten kooperieren. Finanziert wurde die Gruppe bislang durch den kostendeckenden Verkauf ihrer Zeitschriften und durch Zuschüsse der AStA an der Düsseldorfer Universität.

Die fertigen Texte, die im Verlauf des Semesters erstellt wurden, werden in einer Zeitschrift – der NOCTHENE – veröffentlicht. Abgesehen hiervon werden ausgewählte Texte in Form eines ‘Prometheus-Briefes’ herausgegeben. Der erste Prometheus-Brief wurde in Form eines DIN A3-Plakat abgedruckt, in Düsseldorf in Briefkästen verteilt und an der Universität ausgelegt. Der zweite Prometheus-Brief erscheint in wenigen Wochen an der Universität Freiburg und folgt der bereits veröffentlichten Nocthene-Zeitschrift ‘NOC2’, die bereits an der Pforte des Deutschen Seminars erhältlich ist.

Kauz NT

Wer Interesse hat, sich mit seinen und anderen Texten zu beschäftigen: Das nächsten Treffen der Schreibwerkstatt, die Abschlussdiskussion der Gruppe, findet am 22.7 von 18-21 Uhr in KG III, R3301 statt. Ab Herbst gibt es wieder die Möglichkeit, an den Treffen teilzunehmen.

Info

Die Webseite der Schreibwerkstatt Nocthene: www.nocthene.de
Nocthene auf Twitter: www.twitter.com/Nocthene
Nocthene auf Facebook: www.facebook.com/Nocthene

Fotos: Nocthene
Autoren:
Veröffentlicht am 14. Juli 2015

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