Steckbrief der studentischen Senatsmitglieder

Steckbrief der studentischen Senatsmitglieder

Am 1. Oktober haben die neuen studentischen Senatsmitglieder ihr Amt angetreten. Wer sie sind, wofür sie auf die Straße gehen, welche politischen Fehler sie bereits gemacht haben und mit welchen Internetseiten sie ihre Zeit totschlagen, haben sie uniCross im Steckbrief beantwortet.

Julia Müller, Juso-Hochschulgruppe
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Studienfach: Jura
Berufswunsch: Richterin
Wohnort/ -viertel: StuSie
Anzahl MitbewohnerInnen: 3

Wie hast Du den Wahlsieg gefeiert?
Mit den Genoss*innen von der Juso-Hochschulgruppe. Das war ein schöner Abschluss der intensiven Wahlkampfwoche. Wir haben gemeinsam gegrillt und in dieser gemütlichen Atmosphäre auf das Wahlergebnis gewartet. Über unser gutes Abschneiden haben wir uns dann natürlich sehr gefreut.

Warum lag die Wahlbeteiligung nur bei 11 Prozent?
Ich bin nicht der Meinung, dass wir Studierende heute allgemein entpolitisiert seien. Aber wenn es solche Tendenzen gibt, dann liegt dies sicherlich auch an der Ökonomisierung des Studiums. Zwischen Anwesenheitspflichten und der Jagd nach ECTS-Punkten ist die Beschäftigung mit (Hochschul-)Politik oft schwer unterzubringen. Das Ziel, ein umfassend gebildeter und kritisch denkender Mensch zu werden, müsste stärker im Vordergrund stehen – und dafür braucht es mehr Freiräume. Gerechtere Möglichkeiten zur studentischen Mitbestimmung, etwa durch eine Viertelparität im Senat, würde das Interesse an Hochschulpolitik außerdem steigern.

Deine erste Amtshandlung?
Das wird sich dann zeigen. Jedenfalls werde ich in Übereinstimmung mit unserem jungsozialistischen Programm handeln. Dafür wurde ich schließlich gewählt.

In einem Jahr wird die Uni Freiburg …
hoffentlich einen großen Schritt weiter sein auf dem Weg zu einer Uni für alle. Der Zugang zu Bildung muss allen offenstehen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder anderen Faktoren. Dafür müssen natürlich nicht zuletzt die Rahmenbedingungen verbessert werden, beispielweise durch mehr bezahlbare Wohnheimplätze und bessere Möglichkeiten, das Studium frei nach den individuellen Bedürfnissen zu gestalten. Außerdem sollte es mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für uns Studierende geben. Und wir stärken hoffentlich eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, insbesondere mit der Rolle der Uni im Nationalsozialismus.
Insgesamt setze ich mich in meiner Amtszeit dafür ein, dass die Uni Freiburg noch gerechter, offener und demokratischer wird.

Zuletzt demonstriert habe ich für …
volle Gleichberechtigung und Akzeptanz für LSBTTIQ* auf dem Christopher Street Day in Freiburg, außerdem für Solidarität mit den Menschen in Griechenland. Es gibt viele gesellschaftliche Anliegen, für die ich auf die Straße gehe.

Dein größter politischer Fehler?
Idealismus ist jedenfalls kein Fehler. Er ist im Gegenteil eine Notwendigkeit, wenn man sich nicht schlicht mit dem status quo zufrieden geben will.

Deine am häufigsten besuchte Internetseite:
Das ist bei mir ziemlich trivial. Dank der Hausarbeitenphase war das wohl in letzter Zeit beck-online. Ich lese ohnehin lieber Bücher, aktuell einen sehr interessanten Roman von Simone de Beauvoir.

Felix Karpp, Ring Christlicher-Demokratischer Studenten
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Studienfach: Jura
Berufswunsch: Jurist in einer internationalen Organisation
Wohnort/ -viertel: Freiburg Bühl
Anzahl MitbewohnerInnen: 1

Wie hast Du den Wahlsieg gefeiert?
In einer Bar mit Mitgliedern des RCDS, der LHG und Freunden.

Warum lag die Wahlbeteiligung nur bei 11 Prozent?
Das Wetter war zu gut, man konnte leider nur an einem Tag wählen und es interessieren sich nur wenige Studenten für Hochschulpolitik.

In einem Jahr wird die Uni Freiburg …
sich, orientiert an tatsächlich studentischen Interessen, positiv weiterentwickelt haben.

Zuletzt demonstriert habe ich für …
Ich überstütze z.B. die „Anti-Pegida“- und „Je suis Charlie“-Bewegungen. Nichtsdestotrotz meine ich, dass es sinnvollere und effektive Möglichkeiten gibt etwas zu bewegen.

Dein größter politischer Fehler?
Beim Planspiel UN als Repräsentant von Indien mit China kooperiert zu haben.

Deine am häufigsten besuchte Internetseite:
www.google.de

Isabel Schön, Verfasste Studierendenschaft
(BVS b)
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Studienfach: B.A. Soziologie, Sprachwissenschaft des Deutschen
Berufswunsch:
Wohnort/ -viertel: StuSie
Anzahl MitbewohnerInnen: 7

Wie hast Du den Wahlsieg gefeiert?
Mit Bier und anderen Menschen, die die BVS-Listen unterstützen.

Warum lag die Wahlbeteiligung nur bei 11 Prozent?
An der Menge der Plakate lags wahrscheinlich eher nicht. Allerdings ist diese Frage meiner Meinung nach nicht so relevant. Die Studierendenvertretung, und damit die Vertreter*innen der BVS-Listen, legitimieren sich über die Vielzahl an weiteren Beteiligungsformen und deren basisdemokratischen Charakter, der über Wahlen hinausgeht. So können alle Studis in ihren Fachschaften, in Initiativen oder Referaten aktiv werden und an den Entscheidungsprozessen direkt, nicht nur per Wahl, sondern auch durch Diskussionen und Aktionen, teilhaben. Ihr habt mit der Wahl also nicht euer Kreuz verschenkt, sondern könnt weiterhin Einfluss darauf nehmen, wie auch im Senat abgestimmt wird.

Deine erste Amtshandlung?
Nachschauen, was der StuRa so beschlossen hat, um auf dieser Grundlage im Senat mitdiskutieren und abstimmen zu können.

In einem Jahr wird die Uni Freiburg …
hoffentlich reicher an Unisextoiletten und Professorinnen sein, und hoffentlich eine stärkere Zivilklausel haben, auch wenn das eher ein schwieriger Weg dahin sein wird.

Zuletzt demonstriert habe ich für …
Solidarität mit den Menschen in Griechenland, gegen eine Sparpolitik auf Kosten der Menschen, die unter der Krise sowieso schon leiden.

Dein größter politischer Fehler?
Mal die Grünen gewählt zu haben.

Deine am häufigsten besuchte Internetseite:
Mein Webmailer mit Kalender.

Jonas Christopher Winkel, Bündnis Verfasste Studierendenschaft
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Studienfach: Englisch und Politik auf Lehramt
Berufswunsch: Footballcoach
Wohnort/ -viertel: Vauban
Anzahl MitbewohnerInnen: 4

Wie hast Du den Wahlsieg gefeiert?
Auf unserer Wahlparty vor dem KGIV

Warum lag die Wahlbeteiligung nur bei 11 Prozent?
Da die Studierendenschaft basisdemokratisch organisiert ist, ist die wöchentliche Beteiligung engagierter Menschen in ihrer Fachschaft wichtiger (und ohnehin demokratischer) als die Beteiligung an einer einmaligen Wahl.

Deine erste Amtshandlung?
Isa zur Senatssprecherin nominieren.

In einem Jahr wird die Uni Freiburg …
559?

Zuletzt demonstriert habe ich für …
Solidarität mit Geflüchteten und gegen die Asylrechtsverschärfung

Dein größter politischer Fehler?
Im Alter von 5 Jahren die CDU cool zu finden, weil ich die Buchstaben am schönsten fand.

Deine am häufigsten besuchte Internetseite:
facebook.com

Info

Zu den Wahlen der studentischen Vertreterinnen und Vertreter im Senat, dem höchsten internen Unigremium, in dem die Dekane und das Rektorat die Ausrichtung der Uni beschließen, sind bei der Uni-Wahl am 30. Juni vier studentische Mitglieder gewählt worden. Hier geht es zu den Wahlergebnissen.

Anne Schäfer

ist die von der Verfassten Studierendenschaft benannte Vertreterin (beratend) im Senat. Für uniCross hat sie den Fragebogen ausgefüllt:
10 Fragen an … Anne Schäfer

Foto Teaser: Hanno Müller. Sonstige: Privat
Veröffentlicht am 20. Oktober 2015

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