„Grenzen wegdancen“

Ihr wollt etwas bewegen?  Um an der aktuellen Lage von Geflüchteten etwas zu verändern, organisiert der studentische Verein Movement Motus Partys. Tanzen für den guten Zweck – wer Interesse hat, kann mitmachen!

„Wir leben in der schlechtesten aller möglichen Welten“, konstatiert Schopenhauer in seinem prominenten Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Diese Einschätzung klingt düster. Doch jeder kann einen Beitrag leisten, diese „schlechteste Welt“ zu einer besseren zu machen.

Der Freiburger Verein Movement Motus e.V. leistet dazu einen Beitrag: Movement Motus, kurz MoMo, ist eine Gruppe Studierender, Schülerinnen und Schüler, die sich zum Ziel gesetzt hat, Spenden zu sammeln, um Hilfe in der akuten Flüchtlingskrise zu leisten. „Wir fühlen uns verantwortlich gegenüber den Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, denn wir finden, dass alle Menschen, egal welcher Religion, Hautfarbe oder welchem kulturellen Hintergrund sie angehören, das Recht auf ein sicheres und gutes Leben haben sollten“, erklärt der MoMo-Vorstand Leon Hartmann. Der 20-Jährige studiert Philosophie und Deutsche Literatur an der Uni Freiburg.

Für seine Werte einstehen

Die anhaltende humanitäre Krise in Syrien und die damit verbundene Massenemigration habe das 15-köpfige Team im Dezember 2015 dazu bewegt, eine Solidaritätsparty zu organisieren. Das Motto: „Grenzen wegdancen“. „Die Aktion war ein voller Erfolg, Menschen kamen zusammen, feierten ausgelassen, hatten eine tolle Nacht“, sagt Pina Haas 2. Vorsitzende des Vereins. Der Verein hat über 2.000 Euro eingenommen und direkt an Zarok e.V. gespendet, ein Freiburger Verein, der essentielle Grundversorgung in Krisengebieten leistet.

Angetrieben von diesem Erfolg, hat die Gruppe den Entschluss gefasst, eine Veranstaltungsreihe in Freiburg zu etablieren. Erst der Entschluss dann die Tat: Im letzten Jahr hat MoMo durch drei Solidaritätspartys rund 5.000 Euro zusammengetragen. Die Spenden werden ausschließlich durch die Eintrittsgelder gesammelt. Besucher können dabei entweder den regulären Preis von 5 Euro bezahlen oder höhere Preise von etwa 7,50 Euro, 10 Euro oder 15 Euro. Transparenz ist den Veranstaltern wichtig. Deshalb können Besucher auf einem Plakat nachvollziehen, was genau ihr bezahlter Preis bewirkt. Die erwirtschafteten Gelder werden an Vereine oder NGOs gespendet, deren Arbeit MoMo mitverfolgt und unterstützen möchte.

„Jeder kann etwas beitragen“

Im Oktober 2016 hat die Gruppe einen gemeinnützigen Verein gegründet. Die Satzung sieht dabei nicht nur das Erwirtschaften von Spenden zu gemeinnützigen Zwecken vor. Des Weiteren soll der Verein den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen ermöglichen. Längerfristig will MoMo Geflüchtete in den Organisationsprozess mit einbeziehen, Betroffene gezielt ansprechen und einladen. Die Idee ist es, in entspannter Atmosphäre verschiedene Kulturen zusammenzubringen. „Wir sehen unsere Veranstaltungen als Möglichkeit ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass ein jeder einen Teil zur positiven Veränderung beitragen kann,“ sagt Leon. Deshalb hilft auch Pascal seit Kurzem bei MoMo mit. Nach seinem Realschulabschluss ist er für ein Jahr nach Peru gegangen, um dort beim Bau einer Schule zu helfen. Er wolle nicht immer nur zusehen, sondern selbst etwas bewegen. Auf engagierte junge Menschen wie Pascal hofft der Verein weiterhin, denn im Sommer werden viele der Gründungsmitglieder Freiburg verlassen. Damit Movement Motus e.V. künftig weitermachen kann, braucht es interessierte Menschen, die Lust haben, sich zu engagieren.

Weitere Infos

Demnächst geht die Partyreihe weiter. Am Freitag, 14. Juli 2017, ab 21 Uhr lädt MoMo euch in den White Rabbit Club ein, um dort Grenzen wegzudancen. Diesmal beträgt der Eintrittspreis mindestens 7,50 Euro. Das Geld wird an Khora gespendet, ein Community Center für Geflüchtete in Athen.

Der folgende Link führt direkt auf die Veranstaltung: www.facebook.com

Für Interessierte: Der Verein trifft sich jeden Montag um 20 Uhr im Alten Wiehrebahnhof

Link zur Facebook-Seite des Vereins: www.facebook.com/Movement-Motus

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Der Bericht wurde von Lukas Treiber im Rahmen des ZfS-Seminars “Online-Journalismus am Beispiel von UniCROSS” erstellt.

Foto: Lukas Treiber
Autoren:
Veröffentlicht am 4. Juli 2017

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