Vom Hörsaal ins Konzerthaus

Vom Hörsaal ins Konzerthaus

Das Akademische Orchester Freiburg hat das ganze Semester über wöchentlich geprobt. Nun präsentieren die überwiegend studentischen Musikerinnen und Musiker mit ihrem neuen Dirigenten Joonas Pitkänen am 16.2.2018 im Freiburger Konzerthaus ihr vielfältiges Programm.

Vivace

Das Akademische Orchester, kurz Aka, ist eines von mehreren studentischen Orchestern in Freiburg, die alle engagiert und motiviert Musik machen. “Dabei werden wir als das offizielle Uniorchester großzügig von der Universität Freiburg unterstützt“, erklärt die Vorstandsvorsitzende Nikola Sommer.

Das Aka wurde 1963 ursprünglich als Orchester der medizinischen Fakultät gegründet. Ein Jahr später wurde es als Universitätsorchester anerkannt und besteht seitdem als lebendiges Zusammenspiel von Musikerinnen und Musikern aus den verschiedensten Studienfächern. Seit diesem Semester spielt es unter der Leitung des neuen Dirigenten Joonas Pitkänen.

Die Vorstandsvorsitzende Nikola Sommer studiert Medizin und spielt Querflöte im Aka-Orchester. Sie und Dirigent Joonas Pitkänen freuen sich auf das Konzert.

Tutti

Die meisten der knapp 100 Mitspielenden sind Studierende. Aber auch Schülerinnen und Schüler oder dem Aka treu gebliebene Berufstätige finden sich allwöchentlich zu den gemeinsamen Proben ein. Da das Aka ein Sinfonieorchester ist, sind alle Instrumente in der Besetzung vertreten, von Geigen, über Klarinetten bis hin zur Percussion. Nikola freut sich: “Es ist sehr schön, dass nicht nur Musiker und Musikerinnen der Musikhochschule, die das bald hauptberuflich machen, so viel Freude am gemeinsamen Musizieren haben!”

Wer im Aka mitspielen möchte, kann sich auf deren Website oder durch Aushänge in der Uni informieren, welche Instrumente aktuell gesucht werden. Bei einem Vorspiel selbst ausgewählter Stücke kann man sich einer kleinen Kommission vorstellen. “Aber das ist halb so wild”, meint Nikola. “Die Atmosphäre ist immer sehr familiär.” So sei es am besten, einfach einmal vorbei zu kommen.

Divisi

Während der Probe herrscht große Konzentration bei den Musikerinnen und Musikern. Zeit zum Quatschen ist in den Pausen.

In Freiburg gibt es gleich mehrere studentische Orchester. Das liegt einfach daran, dass es mehr motivierte Laienmusiker gibt, als ein einziges Orchester aufnehmen kann. Das bringt aber den Vorteil mit sich, dass es für jeden Stundenplan und jeden Geschmack das passende Orchester gibt. Welches das ist, hängt somit zum Beispiel oft von Probentermin, Niveau und Stückwahl ab.

Deciso

Die Stückauswahl, wie auch alle anderen Entscheidungen, gehen im Aka-Orchester einen sehr demokratischen Weg. Über die Stücke wird klassisch abgestimmt. “Natürlich bringt das oft längere Diskussionen mit sich, als wenn nur einer entscheidet. Aber es ist schön, wenn sich alle Gedanken machen und Vorschläge einbringen können“, sagt Nikola.

Auch in anderen Angelegenheiten handelt das Aka-Orchester demokratisch. Es ist zwar der Uni zugeordnet, in seiner Organisation als Verein und der ehrenamtlichen Verwaltung jedoch völlig eigenständig. Im Vorstand sind zehn der Mitglieder. Für alle anderen organisatorischen Angelegenheiten bildet das Orchester kleinere Arbeitsgruppen aus Vorstand und Interessierten, die sich beispielsweise um Finanzierung, Konzertkartenverkauf oder das Programmheft kümmern.

Obbligato ma appassionato

Der Dirigent Joonas Pitkänen spielt selbst Cello, hat Musik in Würzburg studiert und leitet das Aka-Orchester erst seit diesem Semester. Er musste sich im Bewerbungsverfahren gegen 60 andere Kandidaten durchsetzen.

Natürlich gibt es auch in einem Laienorchester wie dem Aka Regeln zum Üben und der Anwesenheit in Proben. Das sei schlicht wichtig für die Gesamtdynamik und um in den Proben voran zu kommen. Für Dirigent Joonas zählt aber vor allem eines: ” Wir sind ein Laienorchester – höchste Priorität hat die Freude an der Musik. Wenn das stimmt, ist auch das Niveau hoch. Und diese positive Energie spürt man!”

Tatsächlich sind die Musikerinnen und Musiker sehr motiviert. Jeden Dienstag im Semester von 19.30-22 Uhr proben sie im sehr weit der Innenstadt entfernt liegenden Hörsaal der Technischen Fakultät. Und das nach einem oft langen Uni- oder Arbeitstag!

Festivo

Die „Symphonie fantastique“ ist eine Programmmusik. Das heißt, sie soll die Gedanken der Zuhörenden anregen und in eine bestimmte Richtung lenken.

Den gebührlichen Abschluss der Proben findet wie jedes Semester im Freiburger Konzerthaus satt. So präsentiert das Aka auch zum Ende des aktuellen Wintersemesters am Freitag, 16.2.2018, um 20 Uhr die Stücke, die es seit Monaten vorbereitet hat.

Im Programm stehen diesmal drei sehr unterschiedliche und kontrastreiche Stücke:

Zuerst die Ouvertüre zu “Hänsel und Gretel”, die berühmteste Oper für Kinder von Humperdinck. Als zweites spielt das Aka-Orchester das Cellokonzert Nr.1, op.33 von Saint-Saëns zusammen mit der Solistin Astrig Siranossian. Und zuletzt lässt das Orchester die “Symphonie fantastique” von Hector Berlioz erklingen. Sie ist anspruchsvoll und deshalb interessant, weil sie aus der auslaufenden Romantik stammt und daher musikalisch Altes mit Neuem verbindet. Joonas schwärmt: “Dieses tolle Stück ist sehr konkret, sodass man wirklich in der Musik hören kann, was der Komponist gedacht hat.”

Die Mitglieder des Aka-Orchesters freuen sich schon auf ihr baldiges Konzert. Was man erwarten kann, wenn man zum Konzert kommt? Dirigent Joonas weiß es: “Spielfreude! Und das ist das Wichtigste, das begleitet die Zuhörerinnen und Zuhörer noch bis nach Hause!”

Mitschnitt des Medienzentrums des Konzerts im Konzerthaus Freiburg

Konzert

Was: Konzert des Akademischen Orchesters

Engelbert Humperdinck | Ouvertüre zu „Hänsel und Gretel“
Camille Saint-Saëns | Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, op. 33
Hector Berlioz | Symphonie fantastique, op. 14

Astrig Siranossian, Violoncello
Joonas Pitkänen, Leitung

Wann: Fr, 16.2.18, 20 Uhr,  Konzerthaus Freiburg
Sa, 17.2.18, 19 Uhr | Neue Aula Uni Tübingen

Weitere Infos gibt es unter www.akademisches-orchester-freiburg.de

Fotos: Felicia Herr
Autoren:
Veröffentlicht am 13. Februar 2018

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