Das Musical in der Mensabar …

Das Musical in der Mensabar …

Bunt, schrill und ganz im Stil der 60er Jahre geht es bei „The Rhythm of Life“, der diesjährigen Aufführung der studentischen Mondo-Musical Group, zu. uniCross hat hinter die Kulissen geschaut, mit Ute  Krystof über die Entstehung gesprochen und bei Waltraud alias Claudia Eckert nach Lampenfieber gefragt. Von der Premiere haben wir viele Fotos und einen Film mitgebracht.

*Crossmedialer Beitrag: Mit Text, Fotos, Film, Audio

… wie es entstand

„Eigentlich war das Ganze als einmalige Sache geplant, aber der Erfolg bei den Zuschauern und Mitwirkenden war so groß, dass wir die Musical-Group weiter fortgeführt haben“, erinnert sich Ute Krystof, Mitarbeiterin des Studentenwerks, die das Projekt begleitet.

Die Mondo Musical Group wurde 2007 – zum 550-jährigen Bestehen der Uni Freiburg – ins Leben gerufen. Damals wurde das Studentenwerk mit der Aufgabe betraut, für die Feierlichkeiten die „studentische Kultur“ abzubilden. Durch Fördermittel der Landesstiftung Baden-Württemberg gelang es, einen professionellen Regisseur für das Stück zu gewinnen, der ein Casting durchführte. Die rege Teilnahme hieran zeigte, dass die Studierenden großes Interesse an diesem Musical-Projekt hatten.

Bühnenprodutkion hautnah miterleben

Ab dem zweiten Jahr übernahm Stefanie Heine die Regie. Jedes Jahr erhalten die 30-40 Mitwirkenden professionellen Gesangs- und Tanzunterricht und haben die Möglichkeit, eine Bühnenproduktion hautnah mitzuerleben, in gewisser Weise sogar mitzugestalten, denn zum Zeitpunkt des Castings gibt es oft nicht mehr, als eine Grundidee: „Es soll jedes Jahr etwas anderes sein und nach „One Night im Schwarzwald“ im letzten Jahr, dem Broadwaystück „Company“ und dem 80er Jahre-Musical „Footloose“ in den Jahren davor, hatte man diesmal die Idee eine 60er und 70er Jahre-Revue auf die Bühne zu bringen.“

Beim jährlichen Casting, das immer im Mai im großen Saal der Stusi stattfindet, wird entschieden, ob etwas Tanz- oder eher etwas Gesangslastiges aufgeführt werden soll. „Das hängt ganz von den Studierenden ab“, sagt Krystof.

Von dieser Entscheidung bedingt werden einzelne Nummern aus bekannten Musicals herausgenommen und durch einen roten Faden miteinander verwoben. Dieses Jahr unter anderem aus den Musicals Hair, Hairspray, Godspell und Sweet Charity. „Die Rechte an einem bestehenden Stück zu kaufen, wäre zu teuer“, sagt Krystof. Darüber hinaus könne dadurch auch individueller auf die Laiendarsteller eingegangen werden – und es entstünde etwas eigenes, etwas besonderes.

Mondo wird immer bekannter

Die Kosten für die Produktion werden durch die Eintrittsgelder teilweise gedeckt, der Rest wird vom Studentenwerk bezuschusst. Auch gibt es viele Mitarbeiter, die die Studierenden anleiten und im Hintergrund der Produktion mitwirken. Sie arbeiten für ein relativ geringes Gehalt, um die Kosten zu senken.

„Es macht einfach Spaß mit jungen Laien zu arbeiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln. Viele sind erstaunlich gut“, sagt Krystof und sieht hierin auch einen der Gründe, warum die Mondo-Musical Group zunehmend auch in nichtstudentischen Kreisen Bekanntheit und Resonanz findet.

Zu sehen ist die Gruppe noch diesen Donnerstag, Freitag und Samstag um 20 Uhr und am Sonntag um 17 Uhr in der Mensabar.

Von Ann-Christine Kinzer

 … im Film

[jwplayer mediaid=”420″]
 Von uni.tv

… in Bildern

Wer die Premiere verpasst hat: Julia Nikschick hat eindrucksvolle Bilder mitgebracht.   Zum Start der Bildgalerie bitte auf das erste Bild klicken.

Fotos: Julia Nikschick

… mit Waltraud alias Claudia

Claudia Eckert macht den Master in Psychologie und war 2007 zum ersten Mal bei der Mondo Musical Group dabei. Flavia Abele hat Claudia gefragt, wie sie zu Mondo gekommen ist, warum sie ihr Hobby nicht zum Beruf machen will und ob sie vor Premieren immer noch aufgeregt ist.

Claudia, letzten Donnerstag war die Premiere von „Rhythm of Life“. Was für eine Rolle spielst du im aktuellen Musical?

Ich habe zwei Rollen. Ich spiele eine junge Frau, die Waltraud heißt und bin eine der Tänzerinnen.

Du bist seit 2007 bei Mondo dabei. Spielst du immer ähnliche Rollen?

Ich wurde im Lauf der Jahre immer in ähnlichen Charakteren besetzt, obwohl die Stücke sehr verschieden waren. Meistens spiele ich eine mädchenhafte Rolle, die lieb aber auch ein bisschen frech ist. Ich tanze immer mehr in Stücken, als dass ich singe.

Eine Lieblingsrolle habe ich jedoch nicht, da meine bisherigen Rollen trotz der Gemeinsamkeiten doch sehr unterschiedlich waren und somit alle ihren eigenen Reiz hatten.

Wie kamst du dazu bei Mondo mitzumachen?

Meine Mutter hat mich 2007 auf den Castingaufruf in der Badischen Zeitung aufmerksam gemacht und ich habe mich beworben. Für das Casting muss man sich  mit zwei Stücken vorbereiten und einem Choreografen nachtanzen. Ich hatte davor noch nie bei einem Musical mitgemacht und war aber beim ersten Casting relativ gelassen, obwohl ich keine Vorerfahrung in Gesang hatte.

Jetzt bin ich bei Castings aufgeregter, da mit den Jahren mein Anspruch an meine eigenen Gesangskünste gestiegen ist. Beim Tanzen bin ich lockerer. Durch meinen Jazzunterricht fühle ich mich auf der Bühne wohl.

Wie kannst du dein Studium und die aufwändigen Proben miteinander vereinbaren?

Da ich momentan mein Praxissemester in Psychologie mache und mein Praktikum erst im Dezember beginnt, habe ich Zeit für Mondo. Die Proben sind mit dem Beginn des Sommersemesters gestartet. Zunächst hatten wir an zwei, drei Abenden pro Woche geprobt: Tanzensembleproben, Proben in kleineren Tanzgruppen und musikalische Proben. Da passiert es mir schon mal, dass ich vor dem Einschlafen Choreografien im Kopf durchgehe oder singe.

Nach der Sommerpause kam die  Intensivphase:  Vier Wochen vor Ende des Sommersemesters probten wir ganztags. Wenn wir eine Veranstaltung an der Uni hatten, konnten wir zur Probe nachkommen. Aber generell muss man bereit sein für die Mondo-Proben Vorlesungen und Seminare zu opfern und Fehlzeiten zu haben.

Was hast du durch das Mitwirken bei Mondo gelernt?

Ich habe mich technisch im Gesang verbessert. Zum Beispiel habe ich gelernt, mehrstimmig im Terzett zu singen und meine Stimme zu halten.

Ich habe viele neue Tanzarten gelernt. Ich komme aus dem Jazz- und Lateinbereich und musste zum Beispiel für ein früheres Stück auch mehr in Richtung Ballett tanzen.

Und ich habe gelernt auf die ganze Truppe Rücksicht zu nehmen, da man aufeinander angewiesen ist. Man muss für alle da sein, da das Gelingen des Stückes von jedem abhängt.

Außerdem habe ich eine ungefähre Ahnung davon bekommen, was es bedeutet, wenn man hauptberuflich Musicaldarsteller ist. Es ist sehr aufwändig und stressig. Früher habe ich mir gedacht, dass es eventuell ein Job für mich sein könnte. Jetzt möchte ich dies auf keinen Fall, da ich es nicht schaffen würde. Als Hobby ist es aber sehr toll.

Hast du Lampenfieber?

Ich würde sagen ich habe gesundes Lampenfieber. Als ich bei Mondo angefangen habe, hatte ich mehr Angst davor, auf der Bühne zu stehen. Jetzt bin ich eher bei einzelnen Nummern aufgeregt. Wenn Leute im Publikum sind, die ich kenne, dann habe ich noch mehr Lampenfieber. Ich denke aber, man braucht Lampenfieber, um gut zu sein.

Was wünscht du dir für die Aufführungen?

Bei zeitlichen Engpässen zwischen zwei Nummern, hoffe ich, dass genug Zeit fürs Umziehen bleibt. Und natürlich hoffe ich, dass alles gut geht. Ich freue mich auf die Aufführungen, weil es mir total Spaß macht auf der Bühne zu singen und zu tanzen.

Und wenn ich mich doch mal vertanze und nicht alles perfekt klappt, ist es auch nicht schlimm, das kann jedem passieren.

Interview / Foto: Flavia Abele

… zum Hören

Wie klingt der Rhythmus des Lebens? Ist es vielleicht das Schlagen des Herzens? Im echo fm Studio ist Michael Gugel, einer der Hauptdarsteller des Musicals.

Zum Radio-Beitrag bitte auf das Bild klicken.

 Von Uni-Radio echo fm 88,4

… alle Infos, Termine

Wann? Donnerstag 10.11., Freitag 11.11. und Samstag 12.11. um 20 Uhr und am Sonntag 13.11. um 17 Uhr

Wo: Mensabar, Rempartstraße

Tickets: Tel. 01805-700 733, www.reservix.de sowie an allen bekannten VVK-Stellen und an der Abendkasse

Eintritt: 9 Euro für Studierende, 12 Euro für alle anderen.
Am Do, 10.11.: 7 Euro für Mitglieder des Internationalen Clubs

Info: www.mondomusical.de

Veröffentlicht am 9. November 2011

Empfohlene Artikel