Wie feierst du Weihnachten, Stefi?

Nicht alle Studierende feiern Weihnachten zuhause – und nicht alle feiern. Wie sie Weihnachten verbringen haben wir bei Studierenden im In- und Ausland nachgefragt. Stefi aus Ecuador erzählt von amerikanischer Tradition und wie sie Weihnachten in Deutschland erlebte.

Stefi, 26, kommt aus Ecuador, studiert Molekulare Medizin in Freiburg und lebt seit sechs Jahren in Deutschland.

Damals entschied sie sich nach Deutschland zu gehen, weil sich ihr hier die Möglichkeit bot Molekulare Medizin zu studieren und sie schon eine deutsche Schule in Ecuador besuchte. In den letzten Jahren verbrachte sie einige Weihnachtsfeste in Deutschland oder anderen Teilen Europas. So auch in diesem Jahr.

“Ich verbringe dieses Jahr das Fest in Frankreich mit meiner Tante und meiner Cousine. Was wir machen werden, dass weiß ich noch nicht genau.

Meine Tante ist nicht sehr katholisch, deshalb wird sie noch nicht mal einen Weihnachtsbaum haben. Sie wird aber groß kochen und vielleicht noch Freunde einladen. Ich möchte etwas Zeit mit einem Teil meiner Familie verbringen, deshalb fahre ich zu ihr.

In Ecuador ist Weihnachten sehr amerikanisch: Kitschig, groß und stressig. Wir haben einen Weihnachtsbaum und laden so viele Menschen wie möglich ein.

Am 24. Dezember essen wir Truthahn, packen die Geschenke aus und gegen Ende kommt der ecuadorianische Teil: Das Fest verwandelt sich zu einer Party. Auf ein Uhr nachts wird ein DJ bestellt und wir tanzen bis fünf Uhr morgens Salsa zu ecuadorianischer Musik.

Vor drei Jahren erlebte ich mein bisher einziges deutsches Weihnachten mit der Familie eines Freundes. Ich empfand das als echter und schöner. Es hatte Schnee, wir holten morgens den Baum, schmückten ihn und gingen abends gemeinsam in die Kirche.

Es war ruhiger und spiritueller, aber wichtig, dass Zeit mit der Familie verbracht wird.

In Ecuador sind wir mit der Familie immer zusammen, da ist das an Weihnachten nicht so wichtig. Bei uns ist das eine große Party und am 25. Dezember ist schon wieder alles vergessen.

Wir haben keine Adventszeit, backen keine Plätzchen, es gibt keinen Weihnachtsmarkt und auch keinen Glühwein.”

Veröffentlicht am 15. Dezember 2011

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