Die wilden Hunde auf der Bühne

Die wilden Hunde auf der Bühne

Am Freitag, 3. Februar 2012, ist es soweit: Die maniACTs führen die erste Bühnenfassung von Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ auf.  Wie es klappt, einen Film auf der Bühne umzusetzen, verraten Hanna und Julia, die eine Probe besucht und schon mal ein paar Fotos mitgebracht haben. Weitere Aufführungstermine bis 12. Februar.

Möchte jemand Kaffee?“ – „Ja, aber bitte mit mehr Zucker als Kaffee!“. So beginnt die Probe der maniACTs, der Theatergruppe des englischen Seminars, die mitten in der Endphase ihrer Produktion „Reservoir Dogs“ von Quentin Tarantino steckt. Tische und Stühle werden zu einem provisorischen Bühnenbild zurechtgerückt. Mittendrin steht Lukas Auer, der Regisseur der aktuellen maniACTs-Truppe.

Lukas Auer ist zum ersten Mal als Regisseur tätig. Bei den maniACTs  findet jedes Semester ein Wechsel der kompletten Besetzung statt. Regisseure können sich dann mit einem Stück samt Konzept bei dem Rat der maniACTs bewerben.

Hat der Rat einen Regisseur mit Stück gefunden, sucht er in einem Casting die passenden Schauspieler. Für „Reservoir Dogs“  probt Lukas seit November mit einer zwölfköpfigen Crew.

Die Gruppe besteht größtenteils aus Studierenden zwischen 20 und 38 Jahren, etwa ein Drittel der Darsteller sind Muttersprachler – denn alle Stücke der maniActs sind in Englisch.

Die erste Bühnenfassung

Die Aufführung ist eine Premiere im doppelten Sinn: Vor dieser Inszenierung gab es noch keine Bühnenfassung von Tarantinos „Reservoir Dogs“. Als Lukas Auer einem Freund erzählte, dass er „Reservoir Dog“s auf die Bühne bringen wollte, transkribierte dieser den Film. Nicht alles entspricht bei der Bühnenfassung dem Original. „Es ist ein anderes Arrangement, manches wurde umgeschrieben, hinzugefügt oder weggelassen“, sagt Lukas.

Im Film werde die Geschichte in Dialogen erzählt, somit sind weniger Darstellung und weniger Schauplätze geboten, das vereinfacht die Bühneninszenierung. Deswegen eignet sich der Film für eine solche Umsetzung.

Der Film ist ein Ensemblefilm, das heißt, dass alle großen Rollen gleichbedeutend sind. Von den zwölf Darstellern besetzen acht die größeren Rollen.
Die Kostüme kommen teils aus einem kleinen Fundus, teils sind es die eigenen Kleidungsstücke der Darsteller. Diese passen schließlich immer noch am besten.

I shot him …

Zur Wahl von „Reservoir Dogs“ sagt Lukas: „Das Stück ist eine Herausforderung, die mich angesprochen hat.“ Außerdem hofft der Neu-Regisseur darauf, dass das Stück mehr Leute ins Theater bringt als ein klassisches Stück.

„Reservoir Dogs“ erzählt die Geschichte eines missglückten Raubüberfalls, der im Film aber nie gezeigt wird. Die Gewalt spielt im Film sowie im Stück eine zentrale Rolle. Wie manche Effekte erzielt werden, wird hier noch nicht verraten.

Einen Vorgeschmack auf Tarantino bietet das Zitat von Mr. Orange auf einem Flyer zur Veranstaltung:  „I shot him‘ cause I didn’t like his hairstyle. I didn’t like his shoes either…”

Infos zu „Reservoir Dogs“:

Premiere: 3. Februar 2012, 19.30 Uhr
Weitere Aufführungen: 4., 5., 10., 11., 12. Februar 2012, jeweils 19.30 Uhr
Wo: Theatersaal Alte Uni, Bertoldstr. 17
Karten: Bei Walthari (VVK) und unter tickets@maniACTs.de (Vorbestellung), und an der Abendkasse für 4,50 Euro /7,50 Euro

Eine Vorgeschmack in Bildern

Julia Nikschick hat die maniACTs bei der Probe fotografiert.

Zum Start der Bildgalerie bitte auf das erste Bild klicken.

Schauspieler:

Sammy Minsk
Max Färber
Christoph Cordes
Lukas ‘Hotte’ Diestel
David F. Beck
Mark Stephan
Gregory Lowden
Simal Saujani
Yannick Beilke
Brett Orgiesen
Tolga Ulas
Miriam Dorfner

Infos zu den maniActs

Die maniACTs, die Theatergruppe des englischen Seminars, gibt es seit 1990. Seitdem wird jedes Semester ein Stück aufgeführt. Vor 1990 gab es eine „Studiobühne“ des englischen Seminars.

Mehr: www.maniacts.de

Fotos: Julia Nikschick, Flyer maniACTs
Veröffentlicht am 2. Februar 2012

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