Aller Anfang …

Aller Anfang …

In der Uni die richtigen Räume finden oder die richtigen Seminare wählen klappt meistens schon nach dem ersten Semester. Was aber, wenn man im dritten Semester immer noch nicht weiß, wie man ein Buch in der UB findet? Ein Selbstversuch.

Bislang konnte ich meine Literatur finden, indem ich aufs Geratewohl durch die Reihen der Verbundbibliothek geschlendert bin. Doch nun möchte ich auch die enorme Auswahl der Unibibliothek nutzen. Leider komme ich mit meinem Schlendern jetzt nicht mehr weit.

Allein in der Universitätsbibliothek stehen rund 3,5 Millionen Medien, 200.000 davon im Freihandbestand und sind daher sofort ausleihbar, weitere 150.000 befinden sich im Lesesaal und sind Präsenzbestand. Der Rest lagert unterirdisch im Magazin, das sich unter der Baustelle der ehemaligen Universitätsbibliothek befindet und die Größe von drei Fußballfeldern umfasst. Diese Medien können bestellt werden. Die Bestände der Institutsbibliotheken umfassen zusätzlich 2 Millionen Medien.

Daher ist es keine Schande, nicht zu wissen, wie man das richtige Buch findet. Oder vielleicht doch?

Mit Kreativität und Ausdauer recherchieren

Ich begebe mich also auf die Suche nach Literatur für meine künftige Hausarbeit.  Zunächst gilt es, den Online-Katalog „Katalog plus“ zu verwenden, der das zentrale Nachschlaginstrument der Freiburger Bibliotheken ist.

Wichtig sind dabei korrekte Angaben und auch eine gewisse Kreativität und Ausdauer. “Nicht immer reicht es, ein willkürliches Stichwort einzugeben. Konkrete Angaben und Benutzen der Drill-Down-Leiste können die Ergebnisse einschränken”, erklärt Martina Straub, Leiterin der Abteilungen Informationsdienste, Kompetenz- und Lernzentrum, Ortsausleihe (UB 1) und Lesesaal.

Die zuweilen kryptischen Angaben lassen sich bei näherem Hinsehen auch schnell entschlüsseln: LB  steht für Lehrbuchsammlung, FZ für Freizeitbücherei, GE für Geisteswissenschaften, SW für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, NA für Naturwissenschaften  und MD für Medizin, die im Tiefmagazin (alle Jahrgänge bis 1999) oder Freihandbereich (alle Jahrgänge ab 2000) stehen. Diese Bücher sind sofort entleihbar.

LS steht für Lesesaal und kennzeichnet den nicht entleihbaren Präsenzbestand. Alles andere sind Standnummern, die nach Bestellung über das Ausleihsystem zu bekommen sind.

Das richtige Buch finden, ist doch gar nicht so schwer

Die halbe Arbeit ist getan, wenn man sich dort einfindet, wo das gewünschte Buch steht. Zum Beispiel in einer der Bibliotheken der einzelnen Seminare. Wo sich die Bibliothek befindet und welche Öffnungszeiten sie hat, steht auf der Seite des jeweiligen Seminars. Einfacher und schneller ist es, im Katalog plus auf den Link der Institutsbibliothek beim gewünschten Buch zu klicken.

Präsentiert sich das Buch mit dem Kürzel UB und steht im Freihandbereich, heißt es auf zur ehemaligen Stadthalle, der provisorischen Universitätsbibliothek UB 1 am Alten Messplatz.

Die Bücher, die sich im Magazin befinden und unterirdisch gelagert werden, können bestellt und in der UB 1 oder in der UB 2  in der Leihstelle im Innenhof der Rempartstraße 10 – 16, eingesehen und ausgeliehen werden. Besonders wertvolle Bücher, wie zum Beispiel Bestände der Historischen Sammlungen, können im Sonderlesesaal in der UB 2 eingesehen werden.

Tasche einschließen, anmelden – fast geschafft

Wer sich nun wie ich aufmacht, im Freihandbereich der UB1 ein Buch zu holen, darf nicht an der unfassbaren Größe oder an den anfänglichen Hürden scheitern. Zunächst ist es nämlich nicht gestattet, Jacken oder Taschen in die Bibliothek mitzunehmen.

Damit ich meine Sachen aufbewahren kann, entscheide ich mich der Einfachheit halber für ein altmodisches Garderobenfach mit Schlüssel. Die moderne Variante ist, mit der Unicard ein Garderobenfach zu buchen. Dafür ist es allerdings nötig, jedes Mal am Terminal die Unicard neu zu initialisieren, um erneut ein Garderobenfach belegen zu können.

Wenn ich dauerhaft einem Schließfach habhaft werden wollte, könnte ich für drei Monate eines der Lesesaalschließfächer über die Internetseite der UB buchen.

Da ich nun zum ersten Mal die UB nutze, wende ich mich im Foyer zunächst an die freundliche Dame am Serviceschalter, die mir meinen Account für die Unibibliothek einrichtet. Ich bekomme Zugangsdaten und soll im Internet mein Passwort ändern. Ich bin jetzt offiziell berechtigt, Bücher in der UB auszuleihen – und meinem Ziel ein gewaltiges Stück näher.

Nun gilt es, mithilfe meiner aufgeschrieben Standnummer das Buch zu finden. Das System der Bücher ist durchschaubar, sobald man sich näher damit befasst: Auf der Informationstafel im Lesesaal kann ich ablesen, wo sich welche Medien befinden. Als Hilfe kann ich mich an den Farben der Regale orientieren. Die ausleihbaren Bücher stehen auf grauen Regalen, die Präsenzbestände, wie auch die Zeitschriften, befinden sich auf roten.

Einfach mal fragen !

Wer sich trotzdem verloren fühlt, kann am Schalter professionelle Hilfe beim Bücherfinden bekommen. Auch wer sich bis zum fortgeschrittenen Semester immer noch erfolgreich um die Bücherausleihe gedrückt hat, sollte sich nicht scheuen, einfach nachzufragen. Für Fragen jeder Art sei es nie zu spät, versichert Martina Straub.

Ein Buch finden? Kein Problem!

Schließlich habe ich es geschafft, das gesuchte Buch zu finden. Wenn das alles nicht geklappt hätte, wäre ich wohl wieder ziellos durch die Reihen geirrt und hätte planlos gesucht.

Um den mitleidigen Blicken anderer Studierender auf meiner unmethodischen Suchweise zu entgehen, hätte ich allerdings auch nachts um drei kommen können, denn die UB 1 gewährt Studierenden mit Unicard 24 Stunden am Tag an 7 Tagen der Woche Eintritt in ihr Inneres. Aber da ich das System der UB nun endlich durchschaut habe, kann ich nun auch tagsüber ganz enstpannt meine Bücher ausleihen.

Service & Hilfe

Infos gibt es auf der Homepage der Universitätsbibliothek.

Bibliotheksführungen

Im Rahmen eines Rundganges werden alle wesentlichen Service- und Benutzungsbereiche eingehend gezeigt und erläutert. Alle Führungen finden in der UB1(Schwarzwaldstr. 80, ehemalige Stadthalle) statt, Treffpunkt ist der Serviceschalter im Eingangsbereich.

Die Anmeldung für die Bibliotheksführungen sind ebenfalls online zu finden: www.ub.uni-freiburg.de

Fotos: Victoria Kampfmann
Veröffentlicht am 4. April 2012

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