Beratung mal anders


Die studentische Unternehmensberatung „TriRhena“ ist in Freiburg seit 2009 aktiv. Ist sie auch erfolgreich? Wie sich der Verein seit seiner Gründung entwickelt hat, erzählt Christian Kretschmer, Geschichtsstudent und erster Vorstand.

Seit Juni 2009 hat Freiburg eine studentische Unternehmensberatung: „TriRhena Consulting e.V.“. Der gemeinnützige Verein verfolgt das Ziel, eine Brücke zwischen Campus und Wirtschaft zu schlagen. Er bietet Studierenden die Möglichkeit, sich außerhalb der Universität weiterzubilden. Daher komme auch die ursprüngliche Idee von „TriRhena“, erklärt der erste Vorstand, Christian Kretschmer. Nachdem man im Studium viel Theoretisches lerne, fehle manches Mal die praktische Anwendung. Der Verein möchte beides miteinander verbinden.

Christian ist seit 2010 Mitglied. Er hat gerade seine Magisterklausuren geschrieben und mit seiner Tätigkeit bei TriRhena alle Hände voll zu tun. „Als Vorstand arbeite ich zwischen 25 und 40 Stunden die Woche“, erzählt Christian. Im erweiterten Vorstand sind das in der Regel 15 Stunden die Woche.

Als normales Mitglied arbeitet man etwa acht Stunden pro Woche. Der erste Vorstand ist für Externes, der zweite Vorstand für Internes und der dritte für Finanzen und Recht zuständig. Der erweiterte Vorstand koordiniert interne und externe Projekte und verfolgt die Ziele des Vereins.

Fortbildungen und Projekte

Weiterbilden können sich die Mitglieder nicht nur durch Projekte, also durch konkrete Unternehmensberatung, sondern hauptsächlich durch Fortbildungen. Es gibt zum Beispiel jedes Semester Schulungen zum Thema Projektmanagement. Dort wird erörtert, welche Arten von Projekten es gibt und wie diese organisiert werden, welche Formen der Zusammenarbeit es gibt und noch vieles mehr. Auch zu Themen wie Qualitätsmanagement, Wissensmanagement und BWL gibt es regelmäßige Schulungen. Die jeweiligen Fortbildungen werden meist von externen Experten gehalten.

Den Studierenden steht bei ihrer Arbeit ein Kuratorium zu Seite, das aus zwölf Personen besteht  –  je zur Hälfte aus der Wirtschaft und aus der Wissenschaft kommend, die als Ansprechpartner fungieren oder Kontakte herstellen.

Ein konkretes Projekt bei TriRhena kann etwa so aussehen: Das Ressort Marketing wird auf ein wachsendes Unternehmen aufmerksam. Daraufhin nimmt der Verein Kontakt zum Unternehmen auf und stellt sich vor. Besteht Bedarf und Interesse an einer Beratung, macht TriRhena Vorschläge und kalkuliert Dauer und Kosten. Dann sucht der Verein bei seinen Mitgliedern nach passenden Beratern mit Projekt- und Beratungserfahrung und spezifischen Branchenkenntnissen. Gibt der Kunde seine Zustimmung, kann das Projekt beginnen.

TriRhena hat vier Kernbereiche in der Beratung, prüft aber auch Anfragen, die aus anderen Bereichen kommen. Diese Bereiche sind Marketing, Qualitätsmanagement, Wissensmanagement und Personal. Hauptzielrichtung ist dabei der Medizintechnikmarkt, wofür der Verein über ein eigenes Healthcare Competence Center verfügt, auch wenn nicht ausschließlich Medizintechnik-Unternehmen beraten werden. Seit der Gründung des Vereins besteht vor allem Nachfrage nach regionalen Marketingthemen sowie Qualitätsmanagement.

Studierende können mitmachen

Wer Interesse hat, bei TriRhena mitzuarbeiten, kann sich zu Beginn jedes Semesters um eine Mitgliedschaft bewerben.

„In der Regel bewerben sich 40 bis 80 Studierende. Davon nehmen wir 10 bis 15 an. Je nachdem, wie viele Mitarbeiter wir benötigen. Unser Ziel ist es, 35 bis 40 Mitglieder zu haben“, sagt Christian. Die Auswahl der Bewerber ist unabhängig von ihrem Studienfach. Die einzelnen Interessenten müssen ein dreistufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen: Zunächst die schriftliche Bewerbung, zu der ein Motivationsschreiben und der Lebenslauf gehört. Anschließend lädt der Vorstand die Bewerber zu einem Gespräch ein.

„Die Bewerber sollten mit den richtigen Erwartungen kommen. Sie sollten Interesse und Spaß an der Unternehmensberatung haben und nicht des Geldes wegen mitmachen wollen“ betont der Student.

Ist man bei „TriRhena“ angenommen, bleibt man zunächst ein halbes Jahr Anwärter, besucht Fortbildungen und muss ein kleines internes Projekt durchführen. Anschließend wird man Vollmitglied und darf dann beispielsweise auch als Projektleiter in externen Projekten arbeiten.

Wer sich den Verein erst einmal anschauen und sich über die Arbeit informieren möchte, kann an den Infoabenden oder am Stammtisch teilnehmen.

Neue Ideen durch interdiszipliäre Sichtweise

Weil der Verein seine Mitglieder nicht nach Studienfächern auswählt, ist „TriRhena“ interdisziplinär. „Somit sehen wir mit ganz unterschiedlichen Perspektiven auf ein Problem und finden sehr gute Lösungen“, sagt Christian.

Ist eine Beratung abgeschlossen, erhält der Verein eine Rückmeldung von dem Unternehmen. Diese sei bis jetzt immer positiv gewesen. Unternehmen die TriRhena bereits beraten hat sind beispielsweise das Softwareunternehmen 3digit, der Finanzdienstleister MLP und die Personalvermittlung Powerwork.

Der Name TriRhena kommt von „drei am Rhein“. Denn ursprünglich war der Verein hier im Dreiländereck auch in Frankreich und der Schweiz geplant. „Das ist auch immer noch unser langfristiges Ziel“, erzählt Christian. „Erste Projektanfragen aus Frankreich haben wir bereits“.

Info

Es findet jeden Donnerstag ein Stammtisch im Taormina statt. Interessierte sind immer willkommen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.

www.trirhena-consulting.de

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Foto: Logo Verein
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Veröffentlicht am 29. Mai 2012

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