… und was machst du so?

… und was machst du so?

Immer dieselbe Frage! Oft folgt ein auswendig gelernter Standardsatz als Antwort auf die Frage nach dem Studium. Wir wollen mehr wissen: Was verbirgt sich hinter ausgefallenen und ungewöhnlichen Studienfächern? Was ist gut daran und was nicht so? Und was macht man damit eigentlich?

Heute mit Jonas, 2. Semester Angewandte Politikwissenschaft.

Was studierst Du?

Ich studiere Angewandte Politikwissenschaft, das ist ein deutsch-französischer Studiengang, der von der Universität Freiburg in Kooperation mit dem Institut d‘Etudes Politiques in Aix-en-Provence angeboten wird. Nachdem ich gemeinsam mit meinen deutschen und französischen Kommilitonen die ersten beiden Semester hier verbracht habe, studieren wir alle ab September in Aix weiter.

Wie der Name deutlich macht, ist der Studiengang praxisorientierter als der reguläre Politikwissenschafts-Studiengang in Freiburg. Das ist im Moment allerdings noch nicht besonders zu spüren, da in Freiburg ein Schwerpunkt auf politischer Theorie liegt. Dieser Teilbereich spielt in den französischen „sciences politiques“ eine eher untergeordnete Rolle.

Ab dem nächsten Semester wird der Praxisbezug deutlich höher sein, denke ich, ganz zu schweigen von dem Pflichtpraktikum, dass ich im dritten Jahr in einem französischsprachigen Land absolvieren muss. Das wird mir hoffentlich viele interessante Eindrücke in die praktische politische Arbeit geben.

Wenn ich das Studienprogramm inklusive dem dazugehörigen Master-Studiengang die vollen fünf Jahre durchlaufe, erhalte ich am Ende sowohl einen deutschen als auch einen französischen Master-Abschluss, und bin damit für die Arbeitsmärkte in beiden Ländern qualifiziert.

Und was willst du damit machen?

Natürlich ist es jetzt noch zu früh, um genau zu wissen, was man später einmal machen will. Ich  fände es jedoch spannend, in politischen Auseinandersetzungen zu vermitteln und Kompromisse und Lösungen zu finden.

Prinzipiell wäre es dabei für mich zweitrangig, ob mein Arbeitgeber der Staat oder eine nichtstaatliche Organisation ist. Wichtig ist mir vor allem, im Gemeininteresse und zum Wohle der Menschheit zu arbeiten und nicht zum Vorteil einiger weniger beizutragen.

Daher möchte ich nach Möglichkeit auch nicht im Lobbying oder in der Privatwirtschaft arbeiten. Reizvoll fände ich auch eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst (allerdings müssten sich meine Fremdsprachenkenntnisse in den nächsten Jahren hierfür noch deutlich verbessern.)

Insgesamt ist es mir wichtig, in den kommenden Jahren eine feinere und präzisere Vorstellung von meinen späteren Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten und mehr über diese zu erfahren.

Aus der Serie sind bisher erschienen:

Fenja, 4. Semester Frankomedia

Julia, 5. Semester Judaistik

Jana, 3. Semester Vorderasiatischer Altertumskunde

Sarah, 4. Semester IberoCultura

Christine, 4. Semester Umwelt-Naturwissenschaften

Foto: Capucine Valois
Autoren:
Veröffentlicht am 31. Mai 2012

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