… und was machst du so?

… und was machst du so?

Immer dieselbe Frage! Oft folgt ein auswendig gelernter Standardsatz als Antwort auf die Frage nach dem Studium. Wir wollen mehr wissen: Was verbirgt sich hinter ausgefallenen und ungewöhnlichen Studienfächern? Was ist gut daran und was nicht so? Und was macht man damit eigentlich?

Heute mit Fenja, 4. Semester FrankoMedia.

Was studierst Du?

Ich studiere FrankoMedia. Das ist ein Studiengang, der Sprache und Medien kombiniert.

Wie der Name schon erahnen lässt, finden viele unserer Kurse auf Französisch statt. Das Studium an sich besteht aus ganz vielen Komponenten: Wir vertiefen unsere Sprachpraxis und lernen das Übersetzen, was oftmals ziemlich knifflig ist. Zu den eher theoretischen Bereichen gehören auch Literatur- und Sprachwissenschaft. Ob Molière, Voltaire oder Rilke – kennen sollte man sie als FrankoMedianer alle.

In den Landeskundeseminaren bekommen wir detaillierte Einblicke in die Medienlandschaft Frankreichs und die außereuropäischen, frankophonen Länder. Wir vergleichen unsere Zeitungen miteinander und schauen uns genauer an, wie die Medien in Frankreich eigentlich gemacht werden, und damit ist wiederum die Politik verknüpft.

Zum Studium dazu gehört auch ein Filmpraxiskurs. Selbst aktiv zu werden und einen kreativen Kurzfilm zu entwickeln, ist ein tolles Gefühl. Oftmals werden wir auch von Dozenten unterrichtet, die auch in der Medienwelt aktiv sind. So wird es im Studium garantiert nicht langweilig – jedes Semester erwarten uns neue Kurse.

Und was willst du damit machen?

Im Prinzip sind die Möglichkeiten so breit gefächert wie das Studium. Im Herbst gehe ich für ein Jahr nach Frankreich, um zu prüfen welches Land besser zu mir passt. Denn während des Bachelor-Studiums werde ich sowohl auf das deutsche also auch auf das französische Berufsfeld vorbereitet.

Es ist schwer, seine Zukunftspläne klar zu formulieren, denn die Medienwelt ist sehr schnelllebig. Ich habe allerdings schon ein Praktikum beim Radio gemacht, was mir sehr gut gefallen hat. Sollte ich später beim Radio bleiben, würde ich am liebsten bei den öffentlich- rechtlichen Sendern arbeiten um auch mal längere, gut recherchierte und qualitativ hochwertige Beiträge produzieren zu können.

Auf jeden Fall möchte ich noch einen Master machen. Für diesen muss ich mich deutlich mehr spezialisieren, da mein Grundstudium sehr vielfältig ist. Was für einen Masterplatz ich bekomme, steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Für FrankoMedia gibt es keinen direkten Master, aber es ist ja auch schön, nach dem Bachelor noch in viele Berufswege einschlagen zu können.

Es ist allerdings wichtig, zusätzlich zum Studium eine Menge Praxiserfahrung mit Praktika und BOK- Kursen an der Uni zu sammeln, um die eigenen Berufsaussichten zu verbessern. Teilweise wird uns dahingehend auch unter die Arme gegriffen. Wir können nach dem Bachelor ein Übersetzer- Diplom in Karlsruhe erwerben, denn einige Kurse bereiten uns gezielt darauf vor.

Ob also Radio, Zeitung oder Fernsehen- ob in Deutschland, Frankreich oder anderswo: im Studium werden wir an alles herangeführt, aber letztendlich liegt es an uns selbst, den eigenen Weg zu finden. Und das ist meist schwerer als der kniffligste Übersetzungskurs.

Aus der Serie sind bisher erschienen:

Julia, 5. Semester Judaistik

Jana, 3. Semester Vorderasiatischer Altertumskunde

Sarah, 4. Semester IberoCultura

Christine, 4. Semester Umwelt-Naturwissenschaften

Foto: Hanna Becker
Autoren:
Veröffentlicht am 24. Mai 2012

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