… und was machst du so?

… und was machst du so?

Immer dieselbe Frage! Oft folgt ein auswendig gelernter Standardsatz als Antwort auf die Frage nach dem Studium. Wir wollen mehr wissen: Was verbirgt sich hinter den Studienfächern? Was ist gut und was nicht so? Und was macht man damit eigentlich?

Heute mit Charlotte, Masterstudiengang „Mittelalter- und Renaissancestudien“, 2. Semester.

Was studierst du?

Ich studiere Mittelalter- und Renaissancestudien. Das ist ein Masterstudiengang, den ich an meinen Bachelor an der Uni Mainz in Latein und Buchwissenschaften angeschlossen habe. Der stark auf Interdisziplinarität angelegte Studiengang verbindet die Mediävistik mit fast allen Geisteswissenschaften.

Es ist eher ein thematisch orientierter Master, da man sich auf die Epochen des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert, und nicht, wie in den meisten anderen Studiengänge, auf ein einzelnes Fachgebiet. Das heißt, ich kann Veranstaltungen von mehr als zehn Seminaren und Instituten wählen. Zum Beispiel von historischen, archäologischen über kunstgeschichtlichen bis hin zu musikwissenschaftlichen Seminaren alles zu den Themen Mittelalter und Renaissance.

Durch die große Auswahl kann man auch Seminare belegen, in die man sonst nicht gehen könnte, wie etwa eine Übung in Sphragistik, die ich dieses Semester besuche. Hier beschäftigt man sich mit Siegeln auf Urkunden, man betrachtet welche Typen es gibt, wer sie benutzt hat und wann und warum sie sich verändert haben. Aus der Darstellungsweise eines Fürsten auf einem Siegel kann man zum Beispiel Rückschlüsse auf seine Machtansprüche ziehen.

Neben diesem interdisziplinären Angebot wählt jeder Student ein Schwerpunktfach, das bei mir Lateinische Philologie des Mittelalters ist. In diesem Fach spezialisiere ich mich, sodass der fachübergreifende Austausch und die gleichzeitige Vertiefung in einer gewählten Fachdisziplin einander sehr gut ergänzen.

Dieses breite Spektrum an Möglichkeiten macht den Studiengang sehr attraktiv, weshalb auch viele Studenten genau deswegen nach Freiburg kommen. Sowohl aus anderen Teilen Deutschlands, als auch aus anderen Ländern. Freiburg ist ohnehin in diesem Bereich der Studienort mit einer gewissen Vorreiterrolle, denn hier gibt es deutschlandweit die größte Auswahl an Fächern.

Und was willst du damit machen?

Ich möchte nach dem Master gerne eine Promotion in Mittellatein anschließen. Eine Promotion ist wichtig, denn die meisten Berufe, die mit der mediävistischen Thematik im Zusammenhang stehen, liegen in der Forschung. Ich hoffe später einmal in einer Forschungsbibliothek einer Universität in einer Handschriftensammlung arbeiten zu können. Dort unmittelbar an den Objekten zu forschen, wäre großartig.

Generell gehen die meisten Absolventen dieses Masterstudienganges später nach einer angeschlossenen Promotion in die Forschung. Mit diesem Masterstudiengang können wir aber auch in unterschiedlichen Bereichen arbeiten, in großen Forschungsbibliotheken, Archiven, Museen oder im Verlagswesen.

Infos

Weitere Infos zum Studiengang: www.mars.uni-freiburg.de

Aus der Serie sind bisher erschienen:

Martin, 3. Semester Politikwissenschaft

Jonas, 2. Semester Angewandte Politikwissenschaft

Fenja, 4. Semester Frankomedia

Julia, 5. Semester Judaistik

Jana, 3. Semester Vorderasiatischer Altertumskunde

Sarah, 4. Semester IberoCultura

Christine, 4. Semester Umwelt-Naturwissenschaften

Foto: Viktoria Bergmann
Veröffentlicht am 18. September 2012

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