Angstfabrik Uni?!

Angstfabrik Uni?!

Unzufriedenheit, Zweifel und Zukunftssorgen – das kennen wohl die meisten Studierenden und darum geht es auch im aktuellen Stück „Fear Factory“ des Jungen Theaters Freiburg. Kathrin hat mit Ole, der FrankoMedia und Islamwissenschaft studiert, über das Stück gesprochen und erfahren wie es ist, in der „Angstfabrik“ mitzuwirken.

Zukunftsängste, Leistungsdruck oder die Furcht zu versagen! Es gibt wohl keinen Studierenden der – früher oder später – nicht damit konfrontiert wird. Unsere Sorgen beschäftigen uns oft so sehr, dass wir überhaupt nicht mehr zum Studieren kommen – oder gar nicht mehr Studieren wollen!? Haben wir ein Luxusproblem? Immerhin hat unsere Generation mehr Möglichkeiten als jemals zuvor, und doch scheinen wir wie gelähmt zu sein!

Ein Grund, sich einmal den Spiegel vorzuhalten und sich über sich selbst und eine ganze Generation Gedanken zu machen! Eine Möglichkeit dazu bietet das aktuelle Stück „Fear Factory“ des Jungen Theaters Freiburg, bei dem Studierende mitmachen, so auch Ole.

Ole, du spielst als Laienschauspieler bei dem Stück mit. Was erwartet den Zuschauer bei Fear Factory?

Fear Factory ist keine herkömmliche, simple Geschichte die erzählt wird. Vielmehr ist es ein „Mosaik“ oder eine Collage aus vielen verschiedenen Situationen und Gedanken die uns beschäftigen. Außerdem geht es um die Ängste unserer Generation. Diese Ängste können sehr abstrakt, manchmal aber auch konkret sein. Außerdem werden Klischees, die sich auf die „Generation planlos“ beziehen, hinterfragt.

Von wem ist das Stück und für wen?

Die künstlerische Leitung des Stücks lag bei den Profis vom Theater, den schauspielerischen Part haben allerdings wir Laien übernommen. Wir sind zwischen 17 und 31 Jahre alt: Eine Schauspielerin ist Abiturientin, die meisten studieren, einige sind aber auch schon fertig. Als Grundlage für das Stück dienten zum Beispiel Bücher wie „Wachstumsschmerz“ von Sarah Kuttner oder „Heult doch!“ von Meredith Haaf.

Wir haben uns davon auch inspirieren lassen und teilweise eigene Texte erarbeitet und Szenen entwickelt. Die Zielgruppe sind Studenten. Interessant ist auch die Reaktion des Publikums auf das Stück. Die Zuschauer bleiben meistens noch länger sitzen und diskutieren. Das ist ein gutes Zeichen: Das Thema betrifft die Leute und es besteht Diskussionsbedarf.

Ole (Mitte) ist bei der Fear Factory dabei.

Du studierst Frankomedia und Islamwissenschaft, wie bist du als Student dazu gekommen, bei dem Stück mitzuwirken?

Vor einem halben Jahr bin ich auf einen Flyer gestoßen der Laienschauspieler für das Stück anwarb. Geprobt wurde ab November 2012 zwei bis drei Mal wöchentlich. In den Weihnachtsferien gab es dann einen Block mit Intensivproben, was sich gut mit der Uni vereinbaren ließ.

Warum muss man Fear Factory gesehen haben?

Ich bin der Meinung, Fear Factory ist ein Spiegel dessen was wir sind und ein Protest gegen das, was wir sein sollen. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass sich die Zuschauer in dem Stück wiederfinden und klar wird, was in anderen Menschen vorgeht.

Termine

Sa. 16.02. und 23.02.2013, jeweils 19 Uhr

Mehr Infos

Blog: www.theaterlabor.net/index.php/category/fear-factory/

www.facebook.com/events/467892463247394/?notif_t=plan_reminder

www.theater.freiburg.de

Fotos: Theater Freiburg / Maurice Korbel
Veröffentlicht am 13. Februar 2013

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