Melodrama trifft absurdes Theater

Melodrama trifft absurdes Theater

Ab dem 21.2.2013 präsentieren die maniACTs eine Mischung aus Melodrama und absurdem Theater. Eines der frühen Stücke von George F. Walker, „Zastrozzi, The Master of Discipline“, ist ein spannungsgeladenes Melodrama, das seinen eigenen Gesetzen folgt. Aufführungen bis zum 27.2.2013! Mit einer Vorschau in Bildern.

Die maniACTs, die Theatergruppe des englischen Seminars, gibt es schon seit 1990. Yannick Beilke, der Regisseur von „Zastrozzi, The Master of Discipline“ ist seit anderthalb Jahren dabei und hat sein Deutsch-, Philosophie- und Englischstudium vor kurzem abgeschlossen.

Fast immer sind es Studierende, die Regie führen, die meisten haben schon etwas Erfahrung. Prinzipiell kann sich aber jeder als Regisseur bewerben, vorausgesetzt, das Stück ist im Original englisch. Der Rat der maniACTs stimmt ab, was im nächsten Semester gespielt wird, Regisseur und Besetzung wechseln jedes Semester.

Das Drama von Walker hat Yannick Beilke bei einer der Stücklesungen der maniACTs kennengelernt, die alle zwei Wochen stattfinden und für alle Studierenden offen sind, die Lust haben auf englisches Theater.

Offene Castings

 

Für die Crew der maniACTs finden offene Castings statt, zu denen jeder kommen kann. Natürlich ist die Sprache ein wichtiges Ausschlusskriterium, denn alle Aufführungen finden auf englisch statt. Die Besetzung der aktuellen Produktion setzt sich zusammen aus einer Muttersprachlerin, zwei Englischstudenten, außerdem einem Juristen, einer Orientalistin und einem Schauspielschüler aus Freiburg.

An der gesamten Produktion sind aber 20 Personen beteiligt. „Wir sind wirklich offen für neue Leute, jeder ist willkommen! Dieses Semester ist die Hälfte der Schauspieler zum ersten Mal dabei“, sagt Yannick Beilke.

Verkehrte Welten

George F. Walker, der Autor des Stückes, das die maniACTs kurz nach Ende dieses Wintersemesters aufführen, war eigentlich Taxifahrer. An einem Laternenpfahl angeschlagen soll er die Ausschreibung für einen Wettbewerb gesehen haben, der ihn zum Schreiben bringen sollte.

Der Protagonist des Stückes ist Zastrozzi, das größte kriminelle Genie Europas. Er plante einst die Welt in Dunkelheit und Chaos zu stürzen. Doch über drei Jahre verfolgt er nun schon obsessiv und erfolglos ein anderes Ziel: Rache an Verezzi, dem Mörder seiner Mutter. Verezzi aber weiß nicht einmal um die Existenz seines Erzfeindes. Kann Victor, Verezzis Mentor, das Unausweichliche noch abwenden? Und werden sie alle noch zwischen Gut und Böse, Sinn und Wahnsinn unterscheiden können?

Walker war stark beeinflusst vom absurden Theater, für „Zastrozzi“ aber ließ er sich inspirieren von einem frühen Roman von Percy B. Shelley, einem britischen Schriftsteller der Romantik. Das Melodrama mit seinen festgelegten Rollen wird leise unterwandert von den Einflüssen des absurden Theaters, bald ist nicht mehr klar, ob der Gute der Böse ist oder doch umgekehrt.

Ist Zastrozzi also tatsächlich die Verkörperung des Bösen und macht dies seinen irren

Gegenspieler Verezzi zum Inbegriff des Guten? Walkers Stück ist gleichzeitig tief moralisch und hoffnungslos absurd; es zeichnet eine ausweglos tragische Welt und bleibt dennoch eine unterhaltsame Komödie.

Termine

21., 22. und 24., 25., 26. und 27. Februar 2013, Beginn 19.30 Uhr

Theatersaal der Alten Uni, Bertoldstr. 17, Freiburg

Karten: Ermäßigt: 5 Euro / Regulär: 8 Euro

Vorverkauf: Buchhandlung Walthari

Vorbestellungen unter tickets@maniACTs.de

Infos zu den maniActs

Die maniACTs, die Theatergruppe des englischen Seminars, gibt es seit 1990. Seitdem wird jedes Semester ein Stück aufgeführt. Vor 1990 gab es eine „Studiobühne“ des englischen Seminars.

Beiträge auf uniCross:

Im Bett mit Ronald Reagan

Die wilden Hunde auf der Bühne

Web: www.maniacts.de

Sophie hat Fotos aus der Probe mitgebracht:

Zum Start der Bildergalerie auf ein Bild klicken.

Fotos: Sophie Aschenbrenner
Veröffentlicht am 20. Februar 2013

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