Der Neubau

Der Neubau

Der Countdown läuft. Ab Juni 2015 beginnt der Einzug in das neue Gebäude und das gespannte Warten auf die Eröffnung. Erste Bilder aus dem Inneren des futuristischen Baus, dessen Architektur von Anfang an polarisiert, sorgen für Vorfreude und Spekulationen.

Spieglein, Spieglein…

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vom 05. Februar 2014

Die neue UB: Groß und mächtig entsteht sie in Freiburgs Innenstadt und spiegelt nicht nur das KG I der Uni in seiner dunklen Fassade wider. Ein Blick hinter die nahezu geschlossene Fassade bei einer Baustellenbegehung zeigt, was die Studierenden im nächsten Wintersemester erwartet.

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Vom ehemaligen 80er-Jahre Bau der UB blieben nur noch die Treppenaufgänge. Der Rest des Gebäudes wurde rückgebaut. Jetzige Studienanfängerinnen und Studienanfänger kennen die alte UB nur von Bildern und die älteren Studierenden können sich nur dunkel an das Gebäude selbst erinnern. Seit einigen Jahren ist die ehemalige Stadthalle der frequentierte Lernort der  Studierenden. Die zentrumsferne Lage und die Platznot während der Prüfungsphasen macht die derzeitige UB für viele Studierende unattraktiv. Das soll sich mit der neuen Bibliothek ändern.

Statt der knapp 1.000 Lernplätze in der Stadthalle bietet der neue Bau nun 1.700 Plätze, die sich über vier Stockwerke verteilen. „Diese Kapazität bedeutet eine der größten und leistungsstärksten Universitätsbibliotheken bundesweit“, sagt Antje Kellersohn, Direktorin der UB, beim Baustellenbesuch, zu dem die Uni die Presse eingeladen hatte.

Neu ist ein Parlatorium

Die Größe eines Geschoss gleicht etwa einem Fußballfeld, was auf die gesamte Bibliothek eine Nutzfläche von über 30.000 Quadratmetern ausmacht. Dieses Platzangebot ermögliche darüber hinaus mehr Gruppenarbeitsplätze als bisher. Das Parlatorium, der Ort der Bibliothek, in dem man laut reden darf, befindet sich in der Nordseite der Bibliothek, während sich die Einzelarbeitsplätze in der Ostseite in Richtung KG I ansiedeln.

Bei Betreten des Gebäudes von entweder der Ost- oder der Westseite gelangt man zunächst ins Foyer, von dem man in die Cafeteria kommt. Diese bekommt Außenplätze, sodass sich das Bibliotheksleben nicht nur in geschlossenen Räumen abspielt. Neben der Cafeteria findet man die Garderobe und eine Infotheke mit der Möglichkeit zur Selbstverbuchung. Denn auch die neue UB ist rund um die Uhr geöffnet.

Auf jeder Etage befinden sich Arbeitsplätze und weitere Bereiche. So wird in der  zweiten Etage die Bibliothek der rechtswissenschaftlichen Fakultät untergebracht, sie wird das „Juridicum“.

Das Medienzentrum, das sich bisher in der Rempartstraße befindet, wird Teil des dritten Stockwerks und bietet eine moderne technische Infrastruktur. Hier werden auch uni.tv, das Uni-Radio und die Onlineredaktion uniCross  zu einer gemeinsamen crossmedialen Redaktion auf der Basis eines neu entwickelten Medien-Ausbildungskonzepts mit neuen Studioräumen und weiterem zusammengefasst.

Die Digitalisierung soll in der neuen Bibliothek einen neuen Stellenwert bekommen. In der vierten Etage hilft ein halbautomatischer Scanroboter das analoge Material zu digitalisieren. Außerdem befinden sich Schulungsräume in dieser Etage.

In der fünften Etage befindet sich dann die Verwaltung.

Der Buchbestand ist thematisch auf die verschiedenen Stockwerke verteilt. Das Freihandmagazin befindet sich im ersten Untergeschoss und umfasst etwa 700.000 Bände. Das geschlossene Magazin, das bereits während der letzten Jahre genutzt wurde, ist im zweiten und dritten Untergeschoss. Hier stehen etwa 3,5 Millionen Bände dicht aneinandergereiht.

Aufruf zur Diskussion

Die Architektur des Baus regt immer wieder zu Diskussionen an. „Er ist ein architektonisches Ausrufezeichen und bedeutet einen Schritt hinaus aus der 08/15-Architektur“, sagt Uni Rektor Hans-Jochen Schiewer bei der Baubegehung. Die neue UB soll zur Auseinandersetzung anregen und ein neues Diskussionsforum darstellen.

In dem Stahl-Glas-Konstrukt der Fassade sind über 700 Tonnen Material verbaut, darunter etwa 280 Tonnen reines Glas, das vor allem auf die Nord- und Ostseite verteilt ist. Eine Klimaanlage ist allerdings nicht vorgesehen. Stattdessen gibt es eine konventionelle Lüftungsanlage, bei der sich die Luft in einem Doppelboden, einem Druckboden, verteilt.

Bis März dieses Jahres sollen auch die restlichen 20 Prozent der Fassade fertiggestellt werden. An dem letzten Teil des Glaskonstrukts wird Uni Rektor Hans-Jochen Schiewer teilhaben, denn er wird mithelfen, die letzte Glasplatte einzusetzen.

Der Umzug ist für das Wintersemester 2014/15 vorgesehen.

Autorin und Foto: Hanna Teepe

Hard facts zur neuen UB

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vom 31. März 2015

3.700 Quadratmeter Glasfläche, 450 Kilometer Kabel und eine Teppichfläche von mehr als zwei Fußballfeldern. Die neue UB ist endlich da und uniCross hat ein paar harte Zahlen und Fakten rund um das Gebäude, auf das alle schon so lange schauen.

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Der Bau an der UB dauert nun …

2.212 Tage (für den 18.3.2015 berechnet, inklusive der Wochenenden).

Die UB wird im Sommer eröffnet, heißt es. Wann ist Sommer?

Vom 21. Juni bis zum 23. September und alles dazwischen. Ein genauer Termin wird in Abstimmung mit der Universität und der Bibliothek bekannt gegeben werden. Nur so viel: Es gibt einen konkreten Plan für die Fertigstellung mit entscheidenden Meilensteinen. Diese bergen noch sicherheitsrelevante Restrisiken. Restrisiko bedeutet hierbei, sollte eine Sachverständigenabnahme Mängel oder Fehler aufzeigen, welche nicht kurzfristig behoben werden können, ist der Terminplan für die Übergabe und den Umzug unter Umständen nicht mehr einzuhalten.

Wie viele Bauarbeiter sind insgesamt an dem Projekt beteiligt?

Seit Beginn des Projektes sicher über 500 Personen und allein im Jahr 2015 wurden bisher 360 Baustellenausweise ausgegeben.

Wie viel Meter Kabel wurde verwendet?

Insgesamt wurden circa 450 Kilometer neue Kabel gebraucht.

Wie viele Quadratmeter Teppich wurden ausgelegt ?

15.000 Quadratmeter, das entspricht etwas mehr als zwei Fußballfeldern.

In den Tiefmagazinen 2 und 3 lagern Bücher auf einer Fläche, die jeweils so groß ist wie ein Fußballfeld. Im Freihandbereich im 1. Untergeschoss wurde als Bodenbelag Linoleum verwendet. Dieses Material hat sich schon seit 40 Jahren in den Tiefmagazinen auch unter Bücherwagen bewährt.

Wie sieht es aktuell mit den Kosten aus?

53 Millionen Euro stehen für das Projekt zur Verfügung.

Wie oft soll die Glasfassade gereinigt werden?

Die Glasfläche von 3.700 Quadratmetern hat unterschiedliche Reinigungsintervalle. Alle zwei Jahre sollten die nach außen geneigten Fenster gereinigt werden, die nach innen geneigten eher zweimal jährlich. Die Fenster sind übrigens 3-fach verglast.

Die Reinigung soll ganz archaisch-athletisch passieren, das heißt durch Fassadenkletterer, diese Reinigungsmethode ist geräuschärmer und schneller, als die mit dem Hubsteiger für die übrigen Fassaden.

Wie viele Bücher finden Studierende in der neuen UB?

Circa 700.000 Bände sind in der Freihandaufstellung frei zugänglich, weitere 3,5 Millionen sind im geschlossenen Magazin bestellbar.

Wie viele Arbeitsplätze sind vorhanden?

In den vier Lesesälen sind 1.200 Plätze vorhanden und im Parlatorium, dem Gruppenarbeitsbereich, 500 Plätze. Auch für sehbehinderte und blinde Studierende gibt es spezielle Arbeitsplätze.

Wie viele davon besitzen eine Steckdose?

Keine Sorge. Fast alle Tische.

Wird es auch mehr UB-eigene Computer geben als in der alten UB?

Im öffentlichen Bereich werden 50 PCs für die Nutzer installiert. Für die Mitarbeiter stehen etwa 170 zur Verfügung. Ansonsten verfügt das Gebäude über W-Lan.

Wie viele Mitarbeiter werden in der neuen UB arbeiten?

Etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Und nun die wichtigste der Fragen: Wie viele Plätze hat die neue Cafeteria, um die Studierenden mit Kaffee zu versorgen?

In der Cafeteria sind 190 Plätze geplant.

Andreas Haitz-Fliehmann vom Unibauamt und Hans-Adolf Ruppert, Baukoordinator der UB, haben die Fragen beantwortet.

Bildergalerie: EinBlick hinter die Glasfassade

Zum Vergößern ein Foto anklicken.

Autorin und Fotos: Jill Helder

Neue UB in Sicht

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vom 17. Juni 2015

Am 21.7.2015 wird die neue UB ihren Probebetrieb aufnehmen. Wie der genaue Zeitplan aussieht und wie lange die UB 1 noch geöffnet hat, erfahrt ihr hier in der offiziellen Pressemitteilung der Uni Freiburg. Einen aktuellen Einblick in den Neubau gibt es in der Bildergalerie.

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So sieht es gerade in der neuen UB aus …

Zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken.

Pressemitteilung der Uni Freiburg vom 17.6.2015

Einzug in die neue Universitätsbibliothek steht bevor

Am 21.07.2015 öffnet das sanierte Gebäude die Türen für die Nutzer und startet den Probebetrieb

Die Bauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen, die meisten Möbel sind geliefert – und nun steht der Zeitplan für den Bezug und für den Beginn des Probeöffnungsbetriebs der neuen Freiburger Universitätsbibliothek (UB) fest: Am 22.06.2015 beginnen die Umzüge aus den seit 2008 genutzten Ausweichquartieren in der ehemaligen Stadthalle (UB 1) und an der Rempartstraße (UB 2). Parallel dazu werden die Bestände der Bibliothek für Rechtswissenschaften im Kollegiengebäude II und der Bibliothek für Geographie, Hydrologie und Ethnologie in der Werthmannstraße in den Neubau transportiert. Die technische Übergabe des Gebäudes durch das Universitätsbauamt Freiburg (UBA) an die Universität erfolgt voraussichtlich am 30.06.2015.

Am 21.07.2015 um 10.30 Uhr wird die neue UB im Beisein von Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, UBA-Leiter Karl-Heinz Bühler und Bibliotheksdirektorin Dr. Antje Kellersohn für den Probebetrieb geöffnet. Hierzu ist eine Pressekonferenz vorgesehen, zu der die Universität separat einladen wird. „Das Herz der Universität, die Universitätsbibliothek, schlägt endlich wieder – ein wahrer Diamant, der weit über die Region hinaus wirken und als eine der modernsten Bibliotheken Deutschlands wahrgenommen werden wird“, sagt Schiewer erfreut.

„Insgesamt müssen wir gut 600.000 Bücher, Zeitschriften und sonstige Medien quer durch die Stadt transportieren“, sagt Kellersohn. „Alles ist minutiös geplant, damit jedes Buch wieder an den richtigen Platz kommt.“ Um die Einschränkungen für Nutzerinnen und Nutzer möglichst gering zu halten, arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UB seit Monaten mit Hochdruck an den Vorbereitungen für den Umzug. Während des Umzugs bleiben die UB 1 und die Leihstelle UB 2 bis zum 12.07.2015 geöffnet, auch wenn ein Teil der Bestände bereits umgezogen wurde. Die Nutzer können wie gewohnt einen Großteil der gedruckten Bestände ausleihen oder auf das umfassende Angebot an E-Medien wie E- elektronische Zeitschriften oder Books zugreifen (siehe Übersicht im Anhang).

Am 21.07.2015 startet der Probebetrieb: In den ersten Monaten soll die komplexe Gebäudetechnik – unter anderem Lüftung, Kühlung, Beleuchtung und Buchtransportanlage – den realen Nutzungsbedingungen angepasst und unter energetischen Aspekten weiter optimiert werden.

Für Herbst 2015 ist die feierliche Eröffnung vorgesehen. Der Termin wird derzeit mit dem Staatsministerium, dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg abgestimmt Im Anschluss an die feierliche Eröffnung bietet die UB Tage der offenen Tür, Führungen und weitere Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit an.

Seit 2009 wurde die UB einer umfassenden Sanierung unterzogen. „Es entstand nicht nur ein hochattraktives Bibliotheksgebäude, sondern auch ein neuer zentraler, innovativer und nutzerorientierter Lernort für die Universität Freiburg“, sagt Kellersohn. „Er wird den vielfältigen Nutzungsformen einer Bibliothek mit ihren gedruckten, digitalen und multimedialen Informations- und Medienformen gerecht und geht auf die veränderten Bedürfnisse von Studierenden und Forschenden ein.“

Das Gebäude zeichnet sich durch die Offenheit zwischen dem zum großen Teil frei zugänglichen Magazinbestand und dem Lesesaalbestand in den oberen Etagen aus. Die Lesesäle verfügen über mehr als 1.700 differenzierte Nutzerarbeitsplätze – vom Lautlosbereich bis zur Lernlounge. Die Bibliothek ist für einen Betrieb rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche geplant. Sie bietet zudem vielfältige Möglichkeiten der Selbstbedienung auf der Basis einer funkgestützten Selbstausleihe an.

Autor: Hanno Müller, Online-Redaktion
Fotos: Hanno Müller

Der Countdown läuft

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30. Juni 2015

Sessel zum Lesen, Sofas vor den Fenstern und Hocker zum Schnell-mal-dazu-setzen. Immer mehr Mobiliar findet Einzug in die neue UB, die Bücher stehen bereits in den Regalen. Wie es letze Woche noch in der UB aussah, könnt ihr in unserer Bildergalerie sehen. Am 21.7.2015 ist die Eröffnung und dann einfach: Selber schauen!

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Neue Bilder aus der UB
Zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken.

Autor und Fotos: Hanno Müller

Video: Ein Buch zieht um

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vom 21. Juli 2015

Wie kamen die 600.000 Bücher aus der alten UB in die neue? uni.tv hat ein Buch beim Umzug begleitet.

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Das Buch “2052” zieht gemeinsam mit 600.000 anderen um

(Video 3:10 Min.)

Autoren: uniTV mit Fabian Menzel, Madina Bierwirth und Katharina Schantz

Video: Was ist eine UB?

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vom 21. Juli 2015

Es gibt viel zu entdecken in der neuen UB. Peter Lustig von der Sendung mit Maus (äh, Robert Wolf von uni.tv), erklärt euch, was eine UB denn eigentlich ist.

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Autor: uniTV

12 Gerüchte um die neue UB

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vom 22. Juli 2015

Es gibt zu wenige Schließfächer in der UB, einen Jacuzzi auf dem Dach, sie blendet und sowieso müssen von nun an alle mit Sonnenbrille lernen. Die Gerüchteküche um die UB brodelt. uniCROSS hat einige Gerüchte aufgedeckt und Interessantes erfahren. Zum Beispiel, dass ihr Zuhause schauen könnt, ob es noch freie Arbeitsplätze gibt…

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Andreas Haitz-Fliehmann vom Unibauamt, Dr. Ralf Ohlhoff, Leiter der Bibliothek des Orientalischen Seminars und Ulrich Stelter vom Studierendenwerk haben uniCROSS Rede und Antwort zu den Gerüchten gestanden.

Gerücht 1
Da die neue UB mit ihrer Glasfront die Autofahrer blendet, werden alle Fenster bedeckt. Deshalb sitzen die Studierenden im Dunkeln.

Haitz-Fliehmann: Die Situation, dass die Fenster blenden, gibt es an einer Stelle und die wird auch sehr ernst genommen. Der kritische Fassadenbereich wird im Frühjahr und im Spätsommer (ab. 15 August) einem Banner in der Größe von 20 auf 14 Metern bedeckt, damit Radfahrer, Autofahrer oder Fußgänger in der Rempartstraße nicht so irritiert werden, dass sie nicht mehr verkehrstüchtig sind oder gesundheitlich durch die Blendung Schaden nehmen.

Das Banner hat eine Lochung und man kann von innen noch sehr gut die Umgebung erkennen. Die Arbeitsplätze, die sich für die Zeit hinter dem Banner befinden haben also noch Außenbezug. Die Studierenden sitzen weder im Dunkeln noch sehen sie nicht was in der Stadt passiert. In den übrigen Zeiten ist von der Bannerkonstruktion nichts sichtbar.

Gerücht 2
Der Architekt war Star Wars Fan.

Haitz-Fliehmann: Er hat sich in der Art noch nicht geäußert. Die Figur des Baus ist aus dem alten Gebäude entstanden, das auch „ausbuchtende Nasen“ hatte, gerade an der Nord-Ost-Ecke. Ansonsten war die Motivation des Architekten die neue Form aus der alten Gebäudeform heraus kristallin zu gestalten, damit keine großen Längen entstehen, die es zu einem Klotz machen. Viele Wettbewerbsbeiträge für die neue UB hatten die Entwürfe sehr rational umgesetzt. Dann wurde es häufig eine rechteckige Schachtel, die vielleicht noch in einer Höhe rechteckig verschoben war, mit einer Gesamtlänge von 110 Metern. Nun beträgt die maximale Länge einer Fassade 55 Meter. So ist diese Form entstanden.

Ob im Team ein Star Wars Fan war, weiß ich nicht. Man kann es nicht ausschließen, ist aber auch auf keinen Fall zu bestätigen.

Gerücht 3
In der neuen UB gibt es zu wenige Schließfächer.

Haitz-Fliehmann: Es gibt 2.500 Schließfächer. Aber genug ist nie genug. Es gibt einen Überhang an Schließfächern gegenüber den vorhandenen Arbeitsplätzen. Im Lesesaal und im Parlatorium wird es insgesamt 1.700 Arbeitsplätze geben. Der Überhang an Schließfächern ist dafür da, dass man auch mal das Gebäude verlassen oder sich im Freihandbereich aufhalten kann, ohne alles mitzunehmen.

Gerücht 4
Die UB verfügt nicht über genügend Arbeitsplätze.

Haitz-Fliehmann: Das hängt davon ab, wie der Ansturm auf die UB sein wird. Es gibt viel mehr Plätze als es vorher gab: 1.200 gibt es im Lesesaal, das sind 400 mehr als in der Stadthalle. Auch gibt es 500 Plätze im Parlatorium. Soweit ich weiß, ist die Uni Freiburg damit in Deutschland oder sogar in Europa führend.

Ohlhoff: Für Studierende wird es auf der Internetseite der UB ein Feature geben, auf dem sie die Belegung der einzelnen Ebenen nachschauen können. Die Technik wurde vom Karlsruher Institut für Technologie entwickelt und auch dort in der Bibliothek eingeführt. Die Anzahl der belegten Plätze wird über die Einwählzahlen in die WLAN-Knoten ermittelt. Da es jedoch möglich ist, dass sich Studierende sowohl mit dem Laptop, dem Tablet und dem Handy einwählen können, werden auch tatsächliche Zählungen vorgenommen und mit den Einwählzahlen abgeglichen. Daraus wird eine Zahl ermittelt.

Die Studierenden können zuhause auch sehen, wie schnell oder langsam sich ein Lesesaal füllt und ob man direkt losradeln sollte oder noch schnell in den Supermarkt kann. Das Feature wird jedoch nicht mit dem Probebetrieb starten.

Gerücht 5
Die Lampen an den Arbeitsplätzen schalten sich nach 30 Minuten selbst aus um Strom zu sparen.

Haitz-Fliehmann: Jein. Sie schalten sich nach einer Stunde aus. Wir haben uns diese Regelung aus zwei Gründen überlegt: Zum einen, um Strom zu sparen, zum anderen haben auch stromsparende LED-Beleuchtungen eine begrenzte Lebenszeit, welche dadurch erhöht werden kann, dass eine Leuchte nicht unnötig brennt.

Oft merkt man beim konzentrierten Arbeiten gar nicht, dass es hell genug ist und dann schaltet man die Lampe auch nicht aus. Oder man geht weg und hat vergessen, sie auszuschalten. Wem es zu dunkel ist, kann das Licht ja sofort wieder einschalten. Außerdem haben die Nutzerinne und Nutzer so automatisch eine Zeitkontrolle, wie lange sie schon am Arbeiten sind.

Gerücht 6
Man muss nun mit Sonnenbrille lernen und Sonnencreme mitnehmen, da das Gebäude aus Glas ist.

Haitz-Fliehmann: Ja, das ist ein hartnäckiges Gerücht. Tatsache ist, dass moderne Gläser gar keine UV-Strahlung mehr durchlassen. Das Glas ist so gut, dass man irritiert ist, wenn man vom Schatten in die Sonne tritt, weil man diese Wärme gar nicht spürt. Es ist das beste, technisch hochwertigste Sonnenschutzglas, was es zur Bestellung der Fassade gab. Nur 16 Prozent der Energie, die draußen aufschlägt gehen tatsächlich ins Gebäude. Normale Gläser haben 55 bis 65 Prozent Energiedurchlass. Es wird also selbst im Randbereich keine große Erwärmung geben.

Um die Blendung, gerade auch am Laptop auszuschließen, sind in den oberen Feldern im Osten, Süden und Westen textile Rollos angebracht, die nach Sonnenschein, Tageszeit und Jahreszeit automatisch runterfahren.

Gerücht 7
Die Dachterrasse für die Beschäftigten hat einen Jacuzzi.

Haitz-Fliehmann: Tja, es stimmt, der schönste Platz ist auf dem Dach. Der ist aber nicht den Beschäftigten sondern leider nur den Technikern vorbehalten. Die Sicht über Freiburg und ins Umland ist fantastisch, aber leider liegt das Dach über der Hochhausgrenze und wäre somit, auch wenn man es gewollt hätte öffentlich nicht zugänglich.

Auf dem Dach liegen nun 2.000 Quadratmeter Photovoltaik, die eine Jahresleistung von 180.000 Kilowattstunden produzieren. Der Strom fließt seit Juli letzten Jahres ins Universitätsnetz, wird hier auch komplett verbraucht und deckt etwa 10 bis 15 Prozent des Verbrauchs der Bibliothek.

Gerücht 8
Die Uni erkennt anhand der UniCard, wer wie viel Zeit in der UB verbringt.

Haitz-Fliehmann: Das ist aus Datenschutzgründen nicht erlaubt. Selbst wer und wie viele Menschen in der UB sind kann anhand der uniCard nicht erkannt werden. Dies zu erheben wäre zwar von Interesse, auch deshalb, weil die technischen Anlagen über die Anzahl der präsenten Benutzerinnen und Benutzer gesteuert werden. Aber das wird nicht über die uniCard gemacht, sondern über eine Wärmebildkamera. Diese registriert Personen als Kommende und Gehende. Das ist nicht ganz präzise, aber man bekommt da eine relativ große Genauigkeit und man weiß etwa, wie viele Personen sich im Gebäude aufhalten.

Ohlhoff: Die Zugangsberechtigung wird allerdings kontrolliert. Wie auch bei der UB in der Stadthalle, gelangt man Sonntags nur durch das Anhalten der uniCard an der Eingangstür in das Gebäude.

Gerücht 9
Es wird einen Flohmarkt mit aussortierten Büchern geben.

Ohlhoff: Das ist bisher nicht geplant. Bislang wurden noch keine Bücher aussortiert. Ob Bücher aussortiert werden sollen und was mit diesen gegebenenfalls geschieht, darüber wird im Moment noch diskutiert.

Gerücht 10
Die neue UB verfügt über eine Fahrrad-Tiefgarage.

Haitz-Fliehmann: Es gibt tatsächlich eine Drive-in-Tiefgarage, die von der Milchstraße anfahrbar ist. Tagsüber steht das Tor immer offen, es gibt aber einfach kalte Jahreszeiten, in denen es zu einer Auskühlung des unteren Bereichs kommen würde. Da man das vermeiden möchte, schließt dann dort ein Schiebetor. Tagsüber öffnet es sich jedoch automatisch wenn man auf dieses Tor zufährt.

In den Abend- und Nachtstunden von 20 Uhr bis 8 Uhr ist die Fahrrad-Garage aus Sicherheitsgründen nur den Benutzerinnen und Benutzern mit einem Universitätsausweis vorbehalten. Das Karten-Lesegerät befindet sich unten am Eingang vor dem Schiebetor. Die Fahrradgarage wird auch aus Sicherheitsgründen einer der wenigen Bereiche, der videoüberwacht sein wird.

Gerücht 11
In der UB kann man weder Simsen noch telefonieren.

Haitz-Fliehmann: Je nach Netz und Position im Gebäude gibt es unterschiedlich guten oder gar keinen Handyempfang. Das war auch für die Bauplaner und Handwerker mit der Zeit misslich festzustellen, gerade bei dem Versuch sich auf der Baustelle zu finden. Das hängt mit dieser Betonkonstruktion zusammen und zusätzlich noch mit den metallbedampften Gläsern der Fassade. Die schirmen einfach ab.

Gerücht 12
Die Mensa ist auf die größere Anzahl an Studierenden im Stadtzentrum nicht vorbereitet.

Stelter: Wir sind entspannt. Schließlich hat das auch bereits geklappt, als vor sieben Jahren die alte UB hier neben der Mensa stand. Auch wenn es jetzt mehr Studierende gibt, werden wir das bewältigen. Zwar gibt es immer Stoßzeiten, aber Studierende, die in der UB lernen sind ja flexibler in ihrer Mittagspause, als Studierende zwischen zwei Vorlesungen.

Autorin und Fotos: Sabina Kist

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Veröffentlicht am 2. April 2013

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