Uni-Weine zeigen Klasse

Uni-Weine zeigen Klasse

Im vergangenen Jahr ist die Universität Freiburg zum ersten Mal mit ihren Weinen bei einem Wettbewerb angetreten – und das gleich bei dem größten offiziell anerkannten Weinwettbewerb der Welt, der „Austrian Wine Challenge Vienna“ … und gewann!! Hier gibt es Wissenwertes über die Weine der Uni.

Die Müller-Fahnenberg-Stiftung der Universität Freiburg ist schon lange Eigentümerin von Weinbergen und produziert als Mitglied einer Winzergenossenschaft hauseigenen Wein. Doch noch nie zuvor wurden die Weine bei einem Wettbewerb eingereicht.

Die Idee zur Teilnahme entstand bei einem Gespräch mit dem Winzerhof Ebringen, der die Weine für die Universität ausbaut. Der Geschäftsführer des Winzerhofs hatte bereits Erfahrung mit diesem Wettbewerb und schlug die Teilnahme vor. „Wir wussten, dass die Weine hervorragend sind und wollten einfach mal schauen ob sich dies auch offiziell bestätigen wird.

Die Konkurrenz bei solch einer Veranstaltung ist groß. Bei der Austrian Wine Challenge (AWC) Vienna 2012 reichten 1.760 Produzenten aus 37 Ländern ihre besten Weine ein – insgesamt über 11.000 Flaschen.

„Chancen hatten wir uns eigentlich nicht ausgerechnet“, sagt Andreas Lang von der Abteilung für Stiftung und Vermögen der Universität Freiburg, die die Stiftung verwaltet.

Besondere Kriterien für die Teilnahme gab es keine. „Es gibt Kategorien, die vorgeben, welche Sorten Wein eingereicht werden dürfen“, erklärt seine Kollegin Ines Nagel.

Nahezu alle Uni-Weinen im Wettbewerb

Die Stiftungsverwaltung beschloss, mit insgesamt neun Weinen aus verschiedenen Jahrgängen ins Rennen zu gehen. Es hat sich gelohnt: Sieben der neun eingereichten Weine wurden ausgezeichnet. Ein Weißburgunder und ein Grauburgunder aus dem Jahr 2011 wurden mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, Zwei Spätburgunder Rotweine aus dem Jahr 2009, ein Spätburgunder aus dem Jahr 2007, sowie der Weiß- und der Grauburgunder aus dem Jahr 2010 erhielten Silbermedaillen.

Auf Grund der hohen Prämierung bekam auch das Weingut der Stiftung eine gute Bewertung und erhielt einen von drei möglichen Sternen.

Ob man noch einmal an dem Wettbewerb teilnehme und so die Chance auf weitere Sterne erhalte, wisse man noch nicht, sagt Andreas Lang. Dies hänge unter anderem auch von den finanziellen Mitteln ab, die hierfür zur Verfügung stünden. „Man muss den Wein einschicken und eine Anmeldegebühr bezahlen“ erklärt Andreas Lang. Die nächste Teilnahme müsse man erst einmal kalkulieren.

Finanziert wird der Weinanbau durch die Müller-Fahnenberg-Stiftung der Universität, die auch Eigentümerin der Rebflächen ist. Die Stiftung wurde 1958 ins Leben gerufen. Sie basiert auf dem Nachlass der Geschwister Müller, die das Restaurant „Fahnenberg“ in Freiburg betrieben hatten.

Die Trauben werden von einem Lohnwinzer im Auftrag der Universität gelesen und anschließend an den Winzerhof Ebringen verkauft. Mit dem Traubenerlös wird dann der fertige Wein zurückgekauft und von der Stiftungsverwaltung vermarktet. Der Weinanbau trage sich weitgehend selbst, sagt Andreas Lang, „mit einer schwarzen Null“.

Uni-Weinanbau hat eine lange Tradition

Der Weinanbau der Universität hat in Freiburg eine lange Tradition. Bereits bei ihrer Gründung im Jahr 1457 besaß die Universität Reben, aber auch Äcker, Vieh und anderes Vermögen. Mit den Erträgen finanzierte sich die Universität. So wurden beispielsweise Professoren mit Wein bezahlt.

Und auch die Studierenden gingen nicht leer aus. Da Wein im Mittelalter durchaus als Grundnahrungsmittel galt, bekamen auch sie einige Flaschen Wein für ihre Studiengebühren.

Der Weinanbau der Universität kam jedoch im Laufe der Zeit zum Erliegen.

Erst im Jahr 1984 wurden, basierend auf dem geschichtlichen Hintergrund des Weinanbaus der Universität, erneut Rebflächen erworben.

Es ist selten dass eine Universität ihren eigenen Wein anbaut. Andere Universitäten haben jedoch schon Interesse daran gezeigt, Reben zu bewirtschaften und sich bei der Stiftungsverwaltung über den Weinanbau informiert.

Die Reben der Müller-Fahnenberg-Stiftung befinden sich in Pfaffenweiler (Pfaffenweiler-Batzenberg und Oberdürrenberg) und Freiburg-Munzingen (Freiburger-Kappellenberg). Die Fläche umfasst insgesamt knapp zwei Hektar. „Damit gehören wir zu den kleinsten Weingütern“ sagt Andreas Lang. „Kleinere wird man wohl kaum finden.”

Nach dem deutschen Weingesetz muss eine Einzellage mindestens fünf Hektar umfassen, wobei jedoch, wie im Freiburger Fall, Ausnahmeregelungen zulässig sind.

„Auf dieser kleinen Fläche produzieren wir immerhin 8.000 bis 10.000 Flaschen pro Jahr.“

Zwei Sorten von Weintrauben wachsen derzeit in den Reblagen: Weißburgundertrauben und Spätburgundertrauben. Aus diesen beiden Sorten werden verschiedenen Weine, aber auch Sekt und Weinbrand hergestellt.

Info

Zu kaufen gibt es den Wein bei der Abteilung für Stiftung und Vermögen im Rektorat, beim Winzerhof Ebringen, im Unishop und während des Semesters jeden zweiten Donnerstag im Erdgeschoss des Kollegiengebäudes I (KGI / KG III).

Außerdem findet jedes Jahr ein zweiwöchiger Weihnachtsverkauf statt, bei dem erfahrungsgemäß der meiste Wein verkauft wird.

Die Flaschen kosten je nach Sorte und Qualität zwischen 6,50 Euro und 12,50 Euro. Den Sekt gibt es für 9,50 Euro und die Brände für etwa 16 Euro.

Foto: Rebanlagen der Universität in 
Pfaffenweiler
Stiftungsverwaltung der 
Universität Freiburg, Ines Nagel
Veröffentlicht am 7. Mai 2013

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