Urabstimmung, die zweite: Fragen an die Modellvertreter

Urabstimmung, die zweite: Fragen an die Modellvertreter

Der Wahlkampf-Plakate-Dschungel auf dem Campus hat sich gelichtet. In der Stichwahl vom 14. – 16. Mai 2013 können sich Studierende zwischen dem Mischmodell und dem Fachschaftenmodell entscheiden. uniCross fragte Christoph Panzer vom Fachschaftenmodell und Vincent Heckmann vom Mischmodell warum ihr Modell das bessere ist und wo der Unterschied zum anderen liegt. Mit Infos zur Wahl und den Modellen.

In der Urabstimmung der Verfassten Studierendenschaft steht vom 14. – 16. Mai der zweite Wahlgang an.

Weder beim ersten Urnengang – 29,14 Prozent stimmten für das Fachschaftenmodell, 31,99 Prozent für das Mischmodell – noch inhaltlich sind die beiden Verfassungsvorschläge weit voneinander entfernt.

Christoph Panzer vom Fachschaftenmodell und Vincent Heckmann vom Mischmodell, beantworten hier die gleichen Fragen, damit ihr die Modelle direkt vergleichen könnt.

Fragen zum Fachschaftenmodell

Christoph, ihr seid mit dem Fachschaftenmodell angetreten. Warum ist euer Modell das bessere?

Im Studierendenrat, dem Legislativorgan der Verfasste Studierendenschaft, sollten sich nicht zwei Legitimationsformen mischen, sondern ausschließlich die Interessen der Studierenden vertreten sein. Diese Rückbindung an die Basis geschieht am Besten durch die Fachschaften.

Worin besteht der Unterschied zum Mischmodell?

Bei unserem Fachschaftenmodell sitzen im Studierendenrat ausschließlich von den Fachschaften entsandte Vertreterinnen und Vertreter, die an das Votum ihrer Fachschaften gebunden sind. Im Studierendenrat sind also alle Stimmen basisdemokratisch legitimiert, ohne Mischung der Legitimationsformen.

Was haben die Studierenden davon?

Unser Modell ist  komplett basisdemokratisch orientiert. Da die Mitglieder des Studierendenrates in ihren Entscheidungen an das Votum der jeweiligen Fachschaften gebunden sind, werden die Interessen der Studierenden direkt berücksichtigt.

Wer steht hinter eurem Modell?

Wir sind Aktive in der Hochschulpolitik der Uni Freiburg. Aus gemeinsamem Interesse an basisdemokratischer Partizipation der Studierenden haben wir schließlich unser Modell ins Leben gerufen

18,15 Prozent Wahlbeteiligung – seid ihr mit der Wahlbeteiligung zufrieden?

Wir sind positiv überrascht, dass so Viele gewählt haben. Bei den vorherigen Uni-Wahlen waren es nur 12-13 Prozent.

Warum sollen Studierende bei steigender Studienbelastung Zeit für Hochschulpolitik aufbringen?

Die stärkere Zergliederung des Studiums mit Bachelor, Master und Auslandssemestern erschwert langfristiges, ernsthaftes politisches Engagement natürlich. Dennoch gibt es immer Studierende, die ihre Ansichten einbringen und die Gestaltung ihrer Uni nicht Entscheidungsträgern überlassen wollen, die vom Alltag der Studierenden gar keine Ahnung haben.

Fragen zum neuen Mischmodell

Vincent, ihr seid mit dem Mischmodell angetreten. Warum ist euer Modell das bessere?

Mit unserem Modell haben alle die Chance auf Partizipation. Auch wer sich bei seiner Fachschaft politisch nicht heimisch fühlt, einer besonderen Interessengruppe innerhalb der Studierenden angehört oder sich zu gesellschaftspolitische Themen, wie zum Beispiel Umweltschutz, speziell einbringen möchte, kann seine Anliegen nur im Rahmen des neuen Mischmodells mit Stimme im Studierendenrat vertreten.

Worin besteht der Unterschied zum Fachschaftenmodell?

Zehn Sitze im Studierendenrat sind neben den Fachschaftssitzen für Initiativen vorgesehen, also fachschaftsungebundene Interessenvertretungen, die sich zur Wahl stellen.

Was haben die Studierenden davon?

Anliegen, die in Fachschaften vielleicht untergehen, bekommen auf diese Weise eine Stimme. Zum Beispiel die große Gruppe der Lehramtsstudierenden – in manchen Fachschaften eine Minderheit, können sie, vertreten durch eine Initiative ihrer Situation eine Stimme geben.

Wer steht hinter eurem Modell? 

Wir sind hochschulpolitisch erfahrene Menschen und ein paar Fachschaften, die einen Kompromiss zwischen dem 1:1 Modell und dem Fachschaftenmodell bewirken wollen.

18,15 Prozent Wahlbeteiligung – seid ihr mit der Wahlbeteiligung zufrieden?

Hört sich wenig an, ist im Vergleich zu anderen Unis aber vorzeigbar. Das Wahlergebnis wird zudem nicht durch die Wahlbeteiligung, sondern durch die Möglichkeit zur Wahl legitimiert.

 

Warum sollen Studierende bei steigender Studienbelastung Zeit für Hochschulpolitik aufbringen?

Wenn die Studierenden unter der steigenden Belastung kaum mehr Zeit für etwas Anderes, als das Studium finden, ist es erst Recht Zeit, sich politisch zu engagieren, um die Situation zu verbessern. Das ist immer anstrengend, aber der Gewinn ist größer als der Einsatz.

Urabstimmung, die zweite

Wahl vom 14. – 16. Mai 2013

Modelle in der zweiten Runde

Fachschaftenmodell

Beim Fachschaftenmodell werden die Studierenden durch die Fachschaften vertreten. Das bisher bestehende Modell des u-asta wird auf eine rechtliche Basis gestellt. Zu den Referaten kommen die autonomen Referate, um auch Randgruppen eine Stimme zu geben. Bei wichtigen Entscheidungen werden in Urabstimmungen oder Vollversammlungen möglichst viele Studierende auf einmal befragt.

Das neue Mischmodell

Das neue Mischmodell verknüpft das Fachschaftenmodell und das 1-zu-1-Mischmodell neu. Auch hier sind die Fachbereichsvertreter in der Legislative, dazu gibt es zehn Plätze für direkt gewählte Vertreterinnen und Vertreter. Das Verhältnis der Gruppen ist hier nicht 1:1 sondern 3:1. So bleibt die Mehrheit bei den Fachschaften, dennoch werden auch Initiativen wie Parteipolitischen Hochschulgruppen mit Stimmrecht im Legislativorgan eingebunden, ebenso wird Gruppen wie zum Beispiel Lehrämtlerinnen und Lehrämtler, die sich über die gesamte Uni verteilen, eine Stimme gegeben.

Auch bei diesem Modell werden bei wichtigen Entscheidungen die Studierenden direktdemokratisch in Urabstimmungen oder Vollversammlungen befragt.

(Text Modelle: Sophie Aschenbrenner, siehe Beitrag Abstimmen und Geschichte schreiben )

Mehr zu den Modellen auf der Webseite des u-asta

Fachschaftenmodell

Das neue Mischmodell

Wahlräume

Technische Fakultät (Gebäude 101, Raum 00-019)

Institutsviertel (im Senatssaal im Rektoratsgebäude)

KG II (HS 2121)

KG I (vor der Aula) 

Die Wahlräume sind an den Wahltagen von 9 – 18 Uhr geöffnet.

Weiter informieren

Infos und ein Erklärungsvideo zur Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft von der Uni Hohenheim auf dem Portal des u-asta unter www.vs-freiburg.de.

Auf der Wahlplattform der Uni gibt es weitere Infos und ein Video mit Rektor Schiewer: www.zuv.uni-freiburg.de/service/wahlplattform

Veröffentlicht am 14. Mai 2013

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