Was das neue Mischmodell bringt

Nach über dreißig Jahren wird es an der Universität Freiburg wieder eine Verfasste Studierendenschaft geben. Wie aber soll sie sich organisieren? Seit Mitte Mai ist klar: Das Neue Mischmodell hat gewonnen. Wie aber funktioniert das Modell und was bedeutet es für den studentischen Alltag? Frederik hat mit Hannes aus dem Vorstand des u-asta gesprochen.

Hannes, wie funktioniert das neue Mischmodell?

Kern dieses Modells zur Verfassten Studierendenschaft ist der Studierendenrat, kurz StuRa. In ihm werden die 33 Fachbereichsvertreter und -vertreterinnen sitzen. Zusätzlich sieht das Modell zehn Abgeordnete vor, die bei uniweiten Wahlen bestimmt werden. Dabei wird das Adams-Verfahren angewandt. Das heißt, wenn zehn Listen antreten würden, würde jede Liste automatisch einen Sitz bekommen.

Es wird außerdem noch eine Exekutive geben, die sich AStA nennen wird. Dort sitzen der Vorstand und die Referate, die sich für verschiedenen Themen engagieren. Sie werden alle vom Studierendenrat gewählt. Daneben gibt es die autonomen Referate, die für Themen wie Behinderung, chronische Krankheit oder SchwuLesBi verantwortlich sind.

Was verändert sich mit dem neuen Mischmodell für die Studierenden?

Das Modell sieht vor, dass sich jeder Studierende gut beteiligen kann. Zum einen über die offenen Fachschaften, bei denen man zu jeder Sitzung kommen und mitwirken kann. Zum anderen gibt es die Initiativen oder politischen Hochschulgruppen, die auch im Studierendenrat beteiligt sein werden.

Dort können sich diejenigen einbringen, die sich in ihrer Fachschaft nicht so heimisch fühlen oder sich darüber hinaus engagieren möchten. Außerdem wären da die basisdemokratischen Elemente wie Vollversammlungen und Urabstimmungen, an welchen sich jeder beteiligen kann.

Wie sieht die finanzielle Beteiligung aus?

Jeder Studierende muss einen Beitrag für die Verfasste Studierendenschaft zahlen. Dieser wird sich zwischen 10 und 15 Euro bewegen und wird dann mit den Rückmeldegebühren gemeinsam eingezogen.

Wie wird der Betrag, den die Studierenden für die VS zahlen werden, festgelegt?

Der StuRa wird dazu im Wintersemester eine Finanz- und Beitragsordnung erlassen. Die Höhe der Beiträge wird sich nach dem Haushaltsplan richten, der auch vom StuRa bis Ende des Jahres verabschiedet wird. Aus Erfahrung von anderen bereits länger verfassten AstEn, bewegt sich der Betrag zwischen 7 und 15 Euro.

Wofür werden diese Geldmittel eingesetzt?

Die Beiträge werden sehr unterschiedlich verwendet. Wofür genau ist noch offen und wird im StuRa entschieden. Grundsätzlich muss die VS einen gesetzlich geforderten Haushaltsbeauftragten einstellen, was an sich sehr teuer wird.

Daneben wird es Posten geben wie die Servicekräfte im Sekretariat der VS, verschiedene Service- und Beratungsangebote wie Fahrradwerkstatt, Bafög-Beratung und Rechtsberatung und auch die Unterstützung von studentischen Gruppen und Projekten.

Da die fakultären Fachschaftsmittel von der Uni wegfallen werden, bekommen auch die Fachschaften einen Anteil des Beitrags um beispielsweise die Angebote im Rahmen der Erstsemestereinführung zu finanzieren.

Wie geht es nun konkret weiter mit der Bildung der Verfassten Studierendenschaft, kurz der VS?

Am 9. und 10. Juli 2013 wird es zusammen mit den Senats und Fakultätsratswahlen auch die Wahlen zum Studierendenrat geben. Zum einen können dort die Studierenden ihre Fachbereichsvertretung wählen, also wer aus dem jeweiligen Fachbereich im StuRa sitzen wird. Zum anderen werden dort die Initiativen gewählt, sprich die Listen für die zehn Abgeordnetenplätze im StuRa.

Im Oktober 2013 soll die konstituierende Sitzung stattfinden. Dann ist die Verfasste Studierendenschaft komplett gegründet und kann ihre Geschäfte aufnehmen.

Was wird dann die größte Veränderung sein?

Die größte Veränderung ist das politische Mandat. Die Studierendenvertretung darf sich offiziell politisch zu bestimmten Themen äußern, Meinung beziehen. Das war im alten AStA nicht erlaubt. Außerdem darf die VS selbst über ihre Gelder entscheiden und muss sich nicht jede Tackernadel vom Rektorat genehmigen lassen.

Sind schon Schwerpunkte geplant, die mit den neuen Kompetenzen angegangen werden sollen?

Das wird dann der Studierendenrat und die VS selbst entscheiden, wo sie Schwerpunkte setzt. Aber wir hoffen natürlich, dass sich die VS da politisch äußert und Akzente setzt.

Du bist ja im Vorstand des u-asta. Was geschieht nun mit dem u-asta?

Der u-asta wird sich auflösen. Es stand in der Satzung, dass sich der u-asta auflösen wird, wenn eine VS mit einem ausreichenden politischen Mandat kommt.

Die Leute, die dort engagiert sind, sind natürlich weiterhin politisch engagiert. Im Mischmodell werden die Fachschaften sehr stark sein. Genauso wie sie es bisher im u-asta waren. Von dem her wird da schon eine große Kontinuität geschaffen.

MiMo

Das neue Mischmodell.

Infos

Alle Infos zum neuen Mischmodell als pdf

Uni-Wahlen

Am 9. und 10.7.2013 wählen Studierende ihre Vertreterinnen und Vertreter im Senat, in den Fakultätsräten / Großen Fakultätsräten und zum ersten Mal Abgeordnete sowie ihre Fachbereichsvertreterinnen und -vertreter in den Studierendenrat.

Infos zu den Uni-Wahlen

www.uni-freiburg.de/go/uniwahlen

Infos zu den Wahlen zur VS

www.uni-freiburg.de/go/vs

Mehr Infos

uniCross-Beitrag zur Wahl Satzung gewählt: Das neue Mischmodell

Infos zur VS auf uniCross Abstimmen und Geschichte schreiben

Infos zum neuen Mischmodell auf der Seite des u-asta www.u-asta.uni-freiburg.de

Infos zur VS unter www.verfasste-studierendenschaft.de

Grafik: Das neue Mischmodell
Veröffentlicht am 26. Juni 2013

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