Platz des Gedenkens erhalten

Platz des Gedenkens erhalten

„Wo ist eigentlich dieser Platz der weißen Rose?“ hieß die Aktion der Juso-Hochschulgruppe am 24.10.2013. Die Gruppe fordert, dass der Platz zwischen KG I und KG III wieder deutlich gekennzeichnet wird.

Die korrekte Bezeichnung des Platzes zwischen dem KG I und KG III herauszufinden, ist nicht so einfach. Studierende sprechen oft vom „Kontakthof“, die richtige Bezeichnung „Platz der weißen Rose“ ist immer weniger geläufig. Grund genug für die Juso-Hochschulgruppe eine großflächig angelegten Unterschriften-Aktion ins Leben zu rufen. Ziel war es, auf die eigentliche Bezeichnung des Platzes hinzuweisen und sich für eine deutlichere Kenntlichmachung einzusetzen. Dies geschah mittels eines großen Banners, Bildern der Mitglieder der Weißen Rose und eines Infostandes bei den Bänken vor dem KG III. Zudem gingen die Mitglieder auch gezielt auf Kommilitonen zu, um sie zu informieren.

Die Weiße Rose war eine christlich motivierte Widerstandgruppe während des Nationalsozialismus. Initiatoren und Hauptakteure dieser Vereinigung waren die Geschwister Scholl. Bei einer ihrer Flugblattaktionen wurden sie verhaftet. Unterstützer hatte die Gruppe aus München in ganz Deutschland, auch in Freiburg. Daran soll der Platz der Weißen Rose erinnern.

Die Juso-Hochschulgruppe kritisiert, dass die deutliche Kennzeichnung des Platzes der Weißen Rose durch eine gut sichtbare Beschilderung seit dem Sommersemester 2012 verschwunden sei und nur eine Bodenplatte auf den Namen des Platzes hinweist. „Es gehört zu den Aufgaben der Universität, Plätze des Gedenkens zu schaffen und diese angemessen auszuweisen. Eine kaum sichtbare Bodenplatte ist dazu nicht geeignet“, betont Anna Mashi, Sprecherin der Juso-Hochschulgruppe. Die Gruppe hatte sich zuvor an das Bauamt gewandt, welches ihnen jedoch keine konkrete Auskunft über den Verbleib des Schildes geben konnte.

Die Aktion auf dem Platz der Rose stieß innerhalb der Studierendenschaft auf großen Zuspruch: Es wurden circa 600 Unterschriften gesammelt.

Auf Nachfrage bei der Uni Freiburg erklärte Rudolf-Werner Dreier, Pressesprecher der Uni: „Das Schild an der Wand des KG II mit einem erklärenden Text war durch Aufkleber beschädigt und musste erneuert werden.“ Die Bodenplatte stelle hierfür keinen Ersatz dar. Auch hier sei eine Restaurierung in Planung. Man habe sich zwischen den Behörden die Aufgabe geteilt: Das neue Schild wird durch die Uni-Bauverwaltung finanziert und die Bodenplatte durch das Uni-Bauamt, einer Behörde des Finanzministeriums. Die Schrift der Bodenplatte sei durch die Straßenreinigung und die Abnutzung durch Fußgänger ebenfalls nicht mehr lesbar gewesen. Das Schild am KG II soll noch im Monat November ersetzt werden, die Bodenplatte bis Jahresende.

Eine baldige Wiederkenntlichmachung des Platzes seitens der Uni ist folglich beschlossene Sache und somit dürfte sich die Frage „wo es denn hier zum Kontakthof ginge“ bald endgültig erledigt haben.

Foto: Juso HSG Freiburg
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Veröffentlicht am 19. November 2013

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