Spieglein, Spieglein …

Spieglein, Spieglein …

Die neue UB: Groß und mächtig entsteht sie in Freiburgs Innenstadt und spiegelt nicht nur das KG I der Uni in seiner dunklen Fassade wider. Ein Blick hinter die nahezu geschlossene Fassade bei einer Baustellenbegehung zeigt, was die Studierenden im nächsten Wintersemester erwartet.

Vom ehemaligen 80er-Jahre Bau der UB blieben nur noch die Treppenaufgänge. Der Rest des Gebäudes wurde rückgebaut. Jetzige Studienanfängerinnen und Studienanfänger kennen die alte UB nur von Bildern und die älteren Studierenden können sich nur dunkel an das Gebäude selbst erinnern. Seit einigen Jahren ist die ehemalige Stadthalle der frequentierte Lernort der  Studierenden. Die zentrumsferne Lage und die Platznot während der Prüfungsphasen macht die derzeitige UB für viele Studierende unattraktiv. Das soll sich mit der neuen Bibliothek ändern.

Statt der knapp 1.000 Lernplätze in der Stadthalle bietet der neue Bau nun 1.700 Plätze, die sich über vier Stockwerke verteilen. „Diese Kapazität bedeutet eine der größten und leistungsstärksten Universitätsbibliotheken bundesweit“, sagt Antje Kellersohn, Direktorin der UB, beim Baustellenbesuch, zu dem die Uni die Presse eingeladen hatte.

Neu ist ein Parlatorium

Die Größe eines Geschoss gleicht etwa einem Fußballfeld, was auf die gesamte Bibliothek eine Nutzfläche von über 30.000 Quadratmetern ausmacht. Dieses Platzangebot ermögliche darüber hinaus mehr Gruppenarbeitsplätze als bisher. Das Parlatorium, der Ort der Bibliothek, in dem man laut reden darf, befindet sich in der Nordseite der Bibliothek, während sich die Einzelarbeitsplätze in der Ostseite in Richtung KG I ansiedeln.

Bei Betreten des Gebäudes von entweder der Ost- oder der Westseite gelangt man zunächst ins Foyer, von dem man in die Cafeteria kommt. Diese bekommt Außenplätze, sodass sich das Bibliotheksleben nicht nur in geschlossenen Räumen abspielt. Neben der Cafeteria findet man die Garderobe und eine Infotheke mit der Möglichkeit zur Selbstverbuchung. Denn auch die neue UB ist rund um die Uhr geöffnet.

Auf jeder Etage befinden sich Arbeitsplätze und weitere Bereiche. So wird in der  zweiten Etage die Bibliothek der rechtswissenschaftlichen Fakultät untergebracht, sie wird das „Juridicum“.

Das Medienzentrum, das sich bisher in der Rempartstraße befindet, wird Teil des dritten Stockwerks und bietet eine moderne technische Infrastruktur. Hier werden auch uni.tv, das Uni-Radio und die Onlineredaktion uniCross  zu einer gemeinsamen crossmedialen Redaktion auf der Basis eines neu entwickelten Medien-Ausbildungskonzepts mit neuen Studioräumen und weiterem zusammengefasst.

Die Digitalisierung soll in der neuen Bibliothek einen neuen Stellenwert bekommen. In der vierten Etage hilft ein halbautomatischer Scanroboter das analoge Material zu digitalisieren. Außerdem befinden sich Schulungsräume in dieser Etage.

In der fünften Etage befindet sich dann die Verwaltung.

Der Buchbestand ist thematisch auf die verschiedenen Stockwerke verteilt. Das Freihandmagazin befindet sich im ersten Untergeschoss und umfasst etwa 700.000 Bände. Das geschlossene Magazin, das bereits während der letzten Jahre genutzt wurde, ist im zweiten und dritten Untergeschoss. Hier stehen etwa 3,5 Millionen Bände dicht aneinandergereiht.

Aufruf zur Diskussion

Die Architektur des Baus regt immer wieder zu Diskussionen an. „Er ist ein architektonisches Ausrufezeichen und bedeutet einen Schritt hinaus aus der 08/15-Architektur“, sagt Uni Rektor Hans-Jochen Schiewer bei der Baubegehung. Die neue UB soll zur Auseinandersetzung anregen und ein neues Diskussionsforum darstellen.

In dem Stahl-Glas-Konstrukt der Fassade sind über 700 Tonnen Material verbaut, darunter etwa 280 Tonnen reines Glas, das vor allem auf die Nord- und Ostseite verteilt ist. Eine Klimaanlage ist allerdings nicht vorgesehen. Stattdessen gibt es eine konventionelle Lüftungsanlage, bei der sich die Luft in einem Doppelboden, einem Druckboden, verteilt.

Bis März dieses Jahres sollen auch die restlichen 20 Prozent der Fassade fertiggestellt werden. An dem letzten Teil des Glaskonstrukts wird Uni Rektor Hans-Jochen Schiewer teilhaben, denn er wird mithelfen, die letzte Glasplatte einzusetzen.

Der Umzug ist für das Wintersemester 2014/15 vorgesehen.

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Foto: Hanna Teepe
Autoren:
Veröffentlicht am 5. Februar 2014

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