Kuriose Fotostrecke zum Geburtstag

Kuriose Fotostrecke zum Geburtstag

Zum zweiten runden Geburtstag ließ sich das deutsch-französische Kulturmagazin ARTE von seinen Lesern ein besonderes Geschenk machen: Unter dem Titel „Kurios – wer hat das originellste Foto mit dem ARTE-Magazin?“ waren Leserinnen und Leser zum Mitmachen aufgefordert. Auch Frankomedia-Studierende der Uni Freiburg haben Fotos eingereicht. Die besten Fotos hat ARTE – und jetzt auch uniCross – veröffentlicht.

Die Studierenden des Fachbereichs Frankomedia beteiligten sich im Rahmen eines Seminars bei Sigrid Plöger an dem Jubiläums-Fotowettbewerb. Ihre Fotos wurden getrennt von denen der Leser bewertet. Als Preis winkte die Veröffentlichung der Fotos auf der Internetseite des ARTE-Magazins.

„Eigentlich gehört Fotografie gar nicht zu unserem Studiengang“, sagt Frankomedia Studentin Myriam Cremer. Als jedoch Seminarleiterin Plöger von einem Besuch in der ARTE-Redaktion die Unterlagen des Wettbewerbs mitgebracht hatte, hatten viele Studierende Lust zum Mitmachen. Myriam kaufte sich sogar extra für den Wettbewerb eine Spiegelreflexkamera.

Die 50 Frankomedia- Studierenden, die freiwillig an dem Wettbewerb teilnahmen, sind keine professionellen Fotografen. Eigentlich studieren sie die Literatur, Sprache und Kultur Frankreichs eher theoretisch, der Wettbewerb sei jedoch eine Herausforderung gewesen. „Aber es hat Spaß gemacht.“, sagt Myriam.

Für die acht prämierten Studierenden hat es sich auch gelohnt: Ihre Fotos können in einer Bilderstrecke auf der Internetseite des ARTE-Magazins betrachtet werden, zusammen mit dem Gewinnerfoto der Leserin Annegret Goldhammer.

Bei den Studierenden machte Janna Häcker mit ihrem Foto „Verkürzt die WARTEzeit“ den ersten Platz. „Bei dem Wettbewerb ging es – neben dem handwerklichen Geschick – darum, dass das Konzept von ARTE bildlich dargestellt wird“, sagt Myriam.

ARTE ist ein deutsch-französischer Rundfunksender mit Sitz in Straßburg, dessen Programmschwerpunkt auf Kultur und der Vermittlung von Informationen liegt. ARTE versteht sich als ein europäischen Programm, in vielen Beiträgen geht es darum, Kulturen – vor allem die deutsche und die französische – zusammenzubringen und Vorurteile abzubauen. Das ARTE-Magazin erscheint monatlich und versorgt seine Leser mit Hintergrundinformationen und Berichten zum ARTE-Programm.

Die Gewinnerfotos

Die Fotografinnen berichten von der Idee hinter ihren Fotos und deren Entstehungsgeschichte.

Janna_Häcker

Janna Häcker – Gewinnerfoto „WARTEzeit“ ( mit der Teekanne)

Mir fiel beiläufig das Wortspiel mit der Wartezeit ein und dann habe ich überlegt, mit welchem Bild man diese Idee umsetzen könnte. Das eingereichte Bild ist dann aber ganz spontan in einer 5-Minuten-Aktion entstanden. Ich habe die Teekanne gesehen, sie mit dem Magazin zusammengestellt und einfach ausprobiert.

Ein gutes Bild kann man auch nicht wirklich planen. Man sollte kreativ sein, ein Auge fürs Fotografieren haben und der Rest passiert wie von ganz allein.

Neele_Kehrer

Neele Kehrer – Agent mit „Magazinwaffe“

Die Idee hinter dem Foto ist, die Vorzüge des Magazins aufzuweisen: Das gezielte Fernsehen durch Auswählen des Programms und die Verbindung von Print-Medien und Fernsehen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mich selbst als eine Art Agent zu inszenieren und das Magazin als meine Waffe fungieren zu lassen.

Lena_Stuhm

Lena Stuhm – Geburtstagstorte aus ARTE – Magazinen

Ich wollte bewusst die Assoziation einer Geburtstagstorte hervorrufen. Aber keine gewöhnliche Torte, sondern eine Torte aus arte-Magazinen! Passend zum Geburtstag des arte-Magazins gab es auch 20 Kerzen. Außerdem symbolisiert der hohe Stapel aus Magazinen die Kontinuität des Magazins. Ich habe die Aufnahme in meiner Wohnung auf meinem Esstisch gemacht, mit der Kamera meines iPhones, ohne sonstige Hilfsmittel.

Darja_Karpenkov

Darja Karpenkov – ARTE 2.0

Bei der Entstehung dieser Idee hatte ich Zweierlei im Sinn. Erstens wollte ich mit dem Zahlenpaar “2.0” auf das 20-jährige Bestehen hinweisen und zweitens dachte ich dabei auch an Web 2.0, in dem der Nutzer nicht nur Rezipient ist, sondern auch selber Produzent sein kann. Verbunden mit dem ARTE-Magazin wollte ich darauf hinweisen, dass ARTE eine neue Ära mit, aber nicht nur wegen, des Jubiläums eingeleitet hat. Es hat sich vieles verändert, ARTE ist auch im Internet vielfältiger geworden, zum Beispiel mit “ARTE-Creative”, einer Plattform auf der Website von ARTE, wo sich Nutzer mit eigenen Projekten beteiligen können und wo man mit (neuen) kreativen Künstlern und zeitgenössischer Kunst und Kultur in Berührung kommen kann.

Ein wichtiger Begriff ist hierbei auch “Crossmedialität” oder einfach nur “Crossmedia”: ARTE verbindet das Fernsehen mit dem Internet und folgt somit dem neuen Trend.

Das Foto habe ich geschossen, als ich zu Hause in meiner Wohnung war. Ich muss zugeben, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, eine Idee zu finden, vor allem, weil es ein skurriles Foto mit dem ARTE-Magazin sein sollte. Schließlich erinnerte ich mich an diesen “Moustache”-Trend, als viele Leute anfingen mit einem Bärtchen auf dem Zeigefinger und diesem über der Oberlippe platziert Fotos von sich zu schießen. Dem Trend wollte ich aber nicht direkt folgen und so schrieb ich eben “2.0” drauf. Außerdem erschien mir das komplette Magazin in Verbindung mit dem Zeigefinger auf dem Foto fehl am Platz. Also schnitt ich nur das Logo aus und platzierte es auf Höhe meiner Augen. Ich habe das Foto dann noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet.

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Darja Karpenkov – Ceci n’est pas ARTE

Bei diesem Bild ist mir der franzöische Surrealismus-Künstler René Magritte eingefallen. Und da ich ein Fan vom Surrealismus bin, sollte das sozusagen eine Hommage an Magritte und sein Werk “Ceci n’est pas une pipe” sein. Außerdem dachte ich mir noch Folgendes: “Ceci n’est pas ARTE” bedeutet übersetzt “Das ist nicht ARTE”. Magritte wollte mit seinem Werk darauf hinweisen, dass es keine reale Pfeife (“pipe”) selbst ist, die zu sehen ist, sondern nur ihr Abbild. Und da dachte ich, dass es auch bei ARTE ähnlich ist: Abgebildet ist nur das Logo, das Layout, die Figuren und die Beschreibung, aber es ist nicht ARTE selbst, was man auf dem Foto sieht, denn ARTE ist noch vielmehr und in der Realität ein viel größeres Ensemble von Elementen, die es zu ARTE gemacht haben, darunter zum Beispiel die oft einzigartigen Ideen für Sendungen oder auch das Image des Kulturkanals.

Dieses Bild ist am 13.11.2013 in meiner Wohnung entstanden. Oft finde ich es ganz schön, wenn auf Fotografien nicht so viele Elemente abgelichtet sind. Vor allem auf Schwarz-Weiß-Fotos sieht es sehr schön aus, wenn nur zwei Elemente miteinander kombiniert werden. Deshalb habe ich auch nur das Magazin selbst und den Schriftzug “Ceci n’est pas ARTE” genommen, auch um für Interpretationen Raum zu lassen.

Aline_Tittelbach

Aline Tittelbach – ARTE-Brücke

Ich denke, das Foto erklärt sich weitgehend von selbst: ARTE verbindet Deutschland und Frankreich und das soll anhand der Magazin-Brücke dargestellt werden.

Das Foto ist auf der deutschen Rheinseite bei einem Spaziergang entstanden, genauer gesagt in Rheinmünster. Das ARTE-Magazin, das ich fotografiert und dann im Bildbearbeitungsprogramm ausgeschnitten habe, wurde ins Rheinfoto mehrfach hineinkopiert, woraus die Montage entstand. Für beide Fotos wurde eine digitale Spiegelreflexkamera verwendet.

Myriam_Cremer

Myriam Cremer – „Sellawie“

Das Motiv ist mir in Neulauterburg regelrecht zufällig ins Auge und vor die Kamera gefallen. Das Schwarz-weiß -Gemälde ziert die Hauswand eines ehemaligen Zollhauses, das heute neben einem Lokal auch ein Museum über die Geschichte der Zollkontrolle beherbergt. Als Pass soll das Arte-Magazin nicht nur zur kulturellen Identität des Lesers werden, sondern gleichzeitig auch Grenzen überbrücken. Die Grenzen zwischen Deutschland und Frankreich, aber auch die Kluft zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Der Oldtimer, der im historischen Blech seines Nummernschildes ebenfalls die deutsch-französische Identität des Kulturmagazins vereint, steht nach 20 Jahren an der Schranke zur Zukunft. Und auch nach zwei Jahrzehnten kann der Zollbeamte den kulturellen Ausweis des Magazins jederzeit prüfen, denn in der Redaktion ist man seiner Identität weitgehend treu geblieben.

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Myriam Cremer – Patisserie der Künste

Die Sendeanstalt als kulturelle Pâtisserie der Künste, in der die Fernsehmacher sekündlich an neuen Kreationen und Geschmacksrichtungen für ihr Publikum tüfteln. Das Rezept für Kreativität und qualitativ hochwertige Beiträge wird dabei von Journalist(-engeneration) zu Journalist(-engeneration) weitergeschrieben. Hinter der Theke verwöhnt das Programm-Sortiment die Sinne von Lesern und Fernsehpublikum mit kleinen Beiträgen (Petits-Fours) oder größeren Törtchen aus längeren Reportagen und Dokumentationen.

Als „Luxusprodukt“ nascht man von den Arte-Köstlichkeiten, egal ob in geschriebener Form im Magazin oder in Sendeformat auf dem Bildschirm, nicht zwischen Tür und Angel, sondern genießt sie langsam, Krümel für Krümel. Entstanden ist das Bild in einer kleinen, französischen Pâtisserie in Karlsruhe, deren Inhaber die französische Kultur nicht nur lieben, sondern auch backen.

Info

Hier geht’s zum zum Wettbewerb und den Gewinnerfotos bei ARTE: www.arte.tv/sites/de/das-arte-magazin/2013/12/20/kurios-die-fotostrecke-zum-jubilaum/

Teaser-Foto: Darja Karpenkov 
Fotos Studierende: Alle Rechte liegen bei den Fotografinnen
Autoren:
Veröffentlicht am 30. April 2014

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