Studium für alle

Die Initiative ArbeiterKind.de hat das Ziel junge Menschen zu unterstützen, die als erste in ihrer Familie studieren. Aber auch für alle anderen, die Probleme mit der Finanzierung ihres Studiums oder allgemeine Fragen zu Stipendien, der Studienwahl oder dem Arbeitsmarkt haben, ist die Organisation eine gute Anlaufstelle.

Die Finanzierung des Studiums ist für viele Studierende Hauptthema. Nur wenige werden allein von ihren Eltern finanziert. Nebenjobs, Stipendien und Bafög sollen da aushelfen. Einen Bafögantrag auszufüllen ist aber gar nicht so einfach und wirft eine Menge Fragen auf. Was, wenn die Uni zusätzlich noch Studiengebühren verlangt? Wie sieht es mit Bafög aus, wenn man während des Studiums ins Ausland gehen will? Wie soll es weitergehen, wenn man das Studium nicht in der Regelstudienzeit abschließen kann und keinen Baföganspruch mehr hat?

Die gemeinnützige Organisation ArbeiterKind.de ist in ganz Deutschland aktiv und hilft bei solchen Fragen auch in Freiburg weiter. Studierende können sich via E-Mail und Telefon beraten lassen sowie Gespräche mit den ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren vereinbaren. „Finanzierungsfragen kommen am häufigsten vor, aber wir bieten Beratung zu allen Punkten im Studium an“, sagt Maria, die Politik studiert und bei der Intiative mitarbeitet.

Hilfe beim Praktikum oder bei Prüfungssituationen

So unterstützt ArbeiterKind.de beispielsweise auch bei der Suche nach Praktika und hilft bei Problemen beim wissenschaftlichen Arbeiten oder in stressigen Prüfungssituationen. Im Vordergrund der Arbeit stehen dabei Studierende, die als erste ihrer Familie studieren. Im Mai 2008 hat die Gießener Doktorandin Katja Urbatschim die Initiative zusammen mit ihrem Bruder Marc Urbatsch, ihrem Partner Wolf Dermann sowie zwei Kolleginnen aus dem Gießener Graduiertenzentrum gestartet, um Studierende wie auch Schülerinnen und Schüler aus nicht-akademischen Familien zu unterstützen. „Unter Kindern, die nicht aus einem akademischen Haushalt kommen, herrscht große Unsicherheit“, sagt Maria, die auch Erststudierende in ihrer Familie ist.

Diese Unsicherheit beginne schon bei der Studienwahl, denn nicht immer erscheint das Studium als attraktivste Option. Die Angst um die berufliche Zukunft werde auch durch die Medien geschürt, denn oft ist von arbeitslosen Akademikern die Rede. Dabei liegt die Arbeitslosenquote bei abgeschlossenem Studium laut Arbeiterkind.de nur bei 2,4 Prozent.

Schülerinnen und Schüler zum Studium ermutigen

Neben der Unterstützung von Studierenden hat die Initiative auch das Ziel, Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht studiert haben, zu einem Studium zu ermutigen. Laut Arbeiterkind.de hänge die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studiert, noch immer vom Bildungsstand der Eltern ab. Die hohe finanzielle Belastung sei eine der wichtigsten Ursachen, warum Abiturientinnen und Abiturienten aus nicht-akademischen Elternhäusern sich gegen ein Studium entscheiden.

Der VWL Student Manuel arbeitet bei ArbeiterKind.de ehrenamtlich mit und kennt die Fragen, die Erststudierende beschäftigen, aus eigener Erfahrung: „Die Probleme beginnen schon bei der Frage ‘Was kann ich mir unter einem Studium vorstellen?‘. Hinzukommen Geldfragen und wie ich meine Eltern beruhige.“

Logo-Arbeiterkind

Mit der Webseite, mittels Infoständen und Podiumsdiskussionen will ArbeiterKind.de informieren und aufklären. Außerdem sind die ehrenamtlichen studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisation in Schulen unterwegs, um Schüler über die Vorteile eines Studiums aufzuklären und bei der Wahl eines passenden Studienganges zu unterstützen. Die Frage der Finanzierung komme auch hier wieder ins Spiel, sagt Maria.

Um das Studium zu finanzieren, seien Stipendien eine  gute Option. Diese sind nicht nur von akademischen Leistungen abhängig, wie viele glauben, tatsächlich gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, Stipendien zu erhalten, bei denen es nur bedingt auf gute Noten ankommt. Viele legen beispielsweise auch Wert auf soziales Engagement.

Bei ArbeiterKind.de kann man sich aber nicht nur selbst beraten lassen. Wer Interesse hat, kann ehrenamtlich mitarbeiten und anderen helfen und sie durch den Studiendschungel navigieren.

Info

Die Freiburger Gruppe ist eine von 70 lokalen Gruppen und hat eine eigene Facebookseite, auf der sie ihre Stammtische ankündigt: www.facebook.com/ArbeiterkindFreiburg

Der Freiburger Stammtisch findet in der Regel am ersten Montag des Monats in der Mehlwaage statt.

Weitere Informationen zu der Initiative gibt es auf www.arbeiterkind.de

Logo: ArbeiterKind.de
Autoren:
Veröffentlicht am 16. April 2014

Empfohlene Artikel