Nachholbedarf

Nachholbedarf

Am 3.11.2014 fand an der Uni Freiburg der Tag der Vielfalt zum Thema „Sexuelle Identität/Sexuelle Vielfalt“ statt. Studierende und Mitarbeitende der Universität waren zur Diskussion über die Rolle und Stellung der Vielfalt an der Uni eingeladen. Was sich ändern soll.

An vier Thementischen wurde über die Rolle der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt an der Uni Freiburg diskutiert. „Der Tag war mit über 50 angemeldeten und einigen zusätzlichen Teilnehmenden sehr gut besucht. Das Interesse und Engagement der Teilnehmenden aus allen Bereichen der Universität – Studierende, Lehrende, Mitarbeitende aus Verwaltung und Technik – war groß, die Beteiligung lebhaft, produktiv und konstruktiv“, bilanziert Aniela Knoblich, Leitung der Stabsstelle Gender und Diversity, den Tag der Vielfalt.

Viele Ergebnisse

An den vier Thementischen sei eine Fülle von Ergebnissen entstanden. Diese werden nun von der Stabsstelle Gender and Diversity gesichtet, systematisiert und mit den jeweils zuständigen Bereichen der Universität weiter bearbeitet. „Bis zur Veröffentlichung der konkreten Ergebnisse wird es aber noch etwas dauern“, sagt Knoblich. Ein wichtiges Resultat könne aber schon festgehalten werden: „Es geht beim Thema „Sexuelle Identität/sexuelle Orientierung“ vor allem darum, wie an der Universität in Worten und in der Bildsprache eine Sensibilität und Offenheit für vielfältige Lebensformen deutlich gemacht wird.

Forderung nach einer Antidiskriminierungsstelle und geänderten Formularen

Auch das Regenbogenreferat für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt des Studierendenrates beteiligte sich mit einem Infostand in der Mensa Rempartstraße am Tag der Vielfalt. Im Rahmen der Aktionswoche gegen Sexismus und Homophobie zeigte es zudem die Ausstellung „Ach, so ist das!“.

„Wir finden es wichtig, auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt aufmerksam zu machen, da es noch auf vielen Ebenen an der Uni Diskriminierungen gibt. Dazu gehört beispielsweise, dass es keine Stelle gibt, an die mensch sich im Diskriminierungsfall wenden kann“, sagt Annika Spahn vom Regenbogenreferat. Aber auch, dass auf Formularen oder bei den Toiletten nicht bedacht werde, dass es auch Menschen gibt, die nicht in die Kategorien ‘Mann’ und ‘Frau’ passe, sei eine Art der Diskriminierung. „Wir würden uns insgesamt einen respektvollen Umgang mit queeren Menschen wünschen, aber dazu braucht es noch viel Aufklärung.“ Konkret sieht das Regenbogenreferat unter anderem die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle, das Umstellen von Formularen und die Sensibilisierung der Dozierenden und Verwaltungsmitarbeiter der Uni als notwendige Änderungsmaßnahmen.

Mutiger Weg

„Eine Universität, die sich als Ort der Wissenschaft versteht und ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt, ist genau der richtige Ort, solche Fragen aufzugreifen und Antworten zu entwickeln“, sagte Prorektorin Riescher in ihrem Grußwort. Es gibt also noch einiges zu tun. Die Uni Freiburg ist eine der ersten Universitäten bundesweit, die sich intensiv mit dem Thema der sexuellen Identität und sexuellen Vielfalt an der Uni beschäftigt.

Tag der Vielfalt beim Uni-Radio

Kathi vom Uni-Radio echo fm 88,4 hat sich beim Tag der Vielfalt umgeschaut. Was sie dort erlebt hat, hört ihr hier.

Info

Stabstelle Gender und Diversity: www.gleichstellung.uni-freiburg.de

Regenbogen-Regerat: www.stura.uni-freiburg.de/gremien/referate/regenbogen

Mehr zum Regenbogen-Referat auf uniCross

Im Zeichen des Regenbogens

Foto: Stabstelle Gender und Diversity
Veröffentlicht am 7. November 2014

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