Stammzellenspenden können Leben retten – ganz konkret. Am 10. und 11.12.2014 findet in der Mensa Rempartstraße eine große kostenlose Typisierungsaktion statt. Klara-Maria und Theresa sind zwei der Medizinstudierenden, die die Aktion organisieren. Sie erklären, was bei der Typisierung genau passiert und warum man auf jeden Fall mitmachen sollte.
Jährlich erkranken 8.000 Menschen in Deutschland neu an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems. Wenn Chemo- und Anikörpertherapie alleine nicht ausreichen, ist die Stammzelltransplantation die einzige Heilungs- und Überlebenschance für die Patienten. Damit die Behandlung erfolgreich ist, müssen bestimmte Gewebemerkmale von Patient und Spender übereinstimmen.
Kostenlose und schnelle Typisierung
Eine Typisierung der eigenen Stammzellen und eine Aufnahme in die weltweite Stammzellendatei kosten im Normalfall 50 Euro. Die Menschenrechtsinitiative der offenen Fachschaft Medizin (MIO) der Uni Freiburg organisiert nun bereits zum dritten Mal eine kostenlose Typisierungsaktion, die am 10. und 11.12.2014 in der Mensa Rempartstraße stattfindet. Die diesjährige Besonderheit: Die Aktion ist verknüpft mit der Stammzellensuche für den 28-jährigen Freiburger Jonas Menz. „Wir hoffen sehr, dass wir für unseren Hauptpatienten einen Spender finden können“, sagt Theresa Ehler, die wie Klara-Maria Hanft im 9. Semester Medizin studiert.
„Auf die Stammzelldatei kann weltweit zugegriffen werden. Passen die Stammzellen einer registrierten Person zu denen eines Patienten, wird der potentielle Spender angeschrieben“, erklärt Klara-Maria. Die Typisierung im Foyer der Mensa dauere maximal zehn Minuten: Zwei Formulare ausfüllen, eine kurze Blutentnahme, fertig. Die Blutentnahme wird von erfahrenen Medizinstudierenden in fortgeschrittenen Semestern durchgeführt, zudem werden Ärzte und Pflegepersonal der Uniklinik anwesend sein.
Transplantation durch das periphere Blut
Was passiert, wenn mein Typ tatsächlich passt? „In diesem Fall wird noch einmal eine Blutprobe abgenommen, um zu prüfen, ob die Gewebemerkmale tatsächlich übereinstimmen“, sagt Theresa. Nur wenn diese auch passen, ist eine Transplantation von Stammzellen überhaupt möglich. Es folgt ein ausführliches Informationsgespräch sowie einige medizinische Untersuchungen.
Bei der peripheren Stammzellentnahme werden die Stammzellen meist aus dem peripheren Blut an der Ellenbeuge gewonnen. Dem Spender wird über vier Tage ein Wachstumsfaktor verabreicht, der die Bildung von Stammzellen im Knochenmark anregt. Diese Stammzellen wandern in den Blutkreislauf und können zusammen mit dem peripheren Blut abgenommen und eingesammelt werden.
Bereits 16 Spender durch Typisierungsaktionen gefunden
“Wir freuen uns über jeden, der kommt und sich typisieren lässt“, sagt Theresa. Bei den Typisierungsaktionen 2009 und 2011 haben sich 3.100 Menschen typisieren lassen. Von diesen neu gewonnen Spendern haben in den letzten vier Jahren bereits 16 eine Stammzellspende gegeben und so das Leben von 16 Patienten mit Leukämie retten können.
Info
Was: Kostenlose Stammzellentypisierung
Wann: 10.12.2014, 11-14 Uhr und 17-19 Uhr und 11.12.2014, 11-14 Uhr
Wo: Foyer der Mensa I, Rempartstraße 18
Mehr unter
www.freiburger-stammzelldatei.org/unihilft/
www.facebook.com/FreiburgerStammzellspende
Mehr zum Thema auf uniCross
Ein Aktkalender gegen Leukämie
Fotos: Plakat Veranstalter
Klara und Theresa: Sophie AschenbrennerVeröffentlicht am 9. Dezember 2014