Was denkst du über die Todesstrafe?

Was denkst du über die Todesstrafe?

Nach einer Studie des Strafrechtsprofessors Franz Streng soll jeder dritte Jurastudent in Erlangen für die Wiedereinführung der Todesstrafe sein. Gibt es eine solche radikale Einstellung auch an der Uni Freiburg?

Was denkst du über die Todesstrafe?

Uwe

Uwe, Jura, 1. Semester

Die Todesstrafe ist meiner Meinung nach niemals eine angemessene Strafe. Ich denke, dass keine Person das Recht hat darüber zu entscheiden, ob ein Mensch zum Tod verurteilt werden sollte. Für mich ist das ziemlich eindeutig: Niemand hat das Recht ein Leben zu beenden.

Katharina

Katharina, Europäische Ethnologie und Kognitionswissenschaften, 3. Semester

Ich denke, dass es schwierig ist so ein hartes Urteil zu fällen. Vor allem, wenn man nicht ganz klar weiß, ob der Angeklagte überhaupt schuldig ist. Es gibt bestimmt Fälle, in denen man dann merkt: Die Person war es nicht! Außerdem bin ich der Ansicht, dass manche Täter es nicht verdient haben zu sterben. Der Tod wäre möglicherweise eine mildere Strafe als das Gefängnis.

Wolfgang

Wolfgang, Kunstgeschichte, 3. Mastersemester

Ich sehe mich als eine Person, die gegen Körperstrafen im Allgemeinen ist. Ich bin generell gegen Strafen. Man muss in der Gesellschaft einen Weg finden, konstruktiv mit Leuten umzugehen, die es nicht im Alleingang schaffen, sich richtig zu verhalten – vor allem im Umgang mit ihren Mitmenschen. Es sollte möglich sein, mit ihnen so zu verfahren, dass man überhaupt keine Strafen mehr braucht. Aber ich sehe natürlich ein, dass das ein hochgestecktes Ziel ist. Es ist für mich essentiell, dass es keine Körperstrafen gibt, diese Reglung gilt zum Glück in Deutschland. Ich finde das ist ein guter und wichtiger Grundsatz der Deutschen Gesetze. Die Gefängnisstrafe ist meiner Meinung nach bereits eine Art Körperstrafe, aber man hat noch die Chance davonzukommen, ohne körperliche Schäden davon tragen zu müssen. Weiter sollte man nicht gehen.

Zur Todesstrafe möchte ich noch sagen: Ein ausgeschlagener Zahn oder ein abgehauener Finger – um extreme Beispiele zu nennen – können ersetzt werden, man könnte sogar mit diesen Einschränkungen weiterleben. Doch das Leben ist etwas so Grundsätzliches, das darf keinem genommen werden.

Nicola

Nicola, Umweltnaturwissenschaften, 1. Semester

Ich bin der Meinung, dass man Gleiches nicht mit Gleichem vergelten darf. Und außerdem hat nach den Menschenrechten jeder Mensch ein Recht auf Leben. Ich kann es verstehen, wenn manche Menschen die Todesstrafe fordern. Aber auch wenn jemand sehr schlimme Verbrechen begeht, hat niemand das Recht, darüber zu entscheiden, dass ihm oder ihr das Recht auf Leben genommen wird.

Mark

Mark, Umweltnaturwissenschaften, 1. Semester

Die Todesstrafe lehne ich ganz klar ab. Zum einen, weil die Täter in in der Gefangenschaft noch immer die Möglichkeit haben ein besserer Mensch zu werden. Sie haben den Raum ihr Leben zu verändern und eine zweite Chance zu bekommen, egal was sie getan haben. Zum anderen könnte der Menschheit sogar irgendwas entgehen. Man müsste durch die Hinrichtung einer vielleicht geläuterten Person Verluste in Kauf nehmen.

Wenn man das Recht hat jemanden umzubringen und das einen Menschen betrifft, der sich später entscheiden würde ein besserer Mensch zu werden, eben etwas in der Welt zu bewirken, dann würde einem etwas entgehen.

Julia

Julia, Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, 3. Semester

Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Thema doch etwas unentschlossen bin. Wenn man berücksichtigt, dass es bei vielen Menschen einen Schuld-Sühne-Gedanken gibt,  wäre eine lange Gefängnisstrafe ja eigentlich eine Leidmaximierung. Es geht meiner Meinung nicht darum, die Leute möglichst lange und schrecklich leiden zu lassen, sondern es geht einzig und allein um ihre Bestrafung.

Eric

Eric, Soziologie, 5. Semester

Die Todesstrafe ist für mich etwas total Ablehnenswertes. Man muss sich nur die Frage stellen: Was für eine Vorstellung haben wir von Menschen? Wenn man darüber nachdenkt, hat man doch zu allererst die Vorstellung, dass sich Menschen ändern können. Das ist im menschlichen Wesen einfach grundsätzlich angelegt. Die Tatsache, dass man sich ändern kann und selbst seinen eigenen Weg in einer gewissen Hinsicht wählt, ohne zu allen Zeiten von jemandem abhängig zu sein, zeigt doch wie wenig sinnvoll die Todesstrafe ist.

So ein Strafverfahren verhindert eben genau diese Möglichkeit sich zu verändern. Was mir zu diesem Thema auch einfällt: Was macht man mit unschuldigen Personen, die man getötet hat? Oder mit solchen, von denen man im Nachhinein von ihrer Unschuld erfährt? Oder was ist, wenn das Gesetz sich ändert?

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Fotos: Sabina Kist, Jill Helder
Veröffentlicht am 9. Dezember 2014

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