Diversity? Ja, bitte

Diversity? Ja, bitte

Wenn ihr in den letzten Tagen mal in der Mensa Rempartstraße gewesen seid, dann sind euch bestimmt schon die Poster aufgefallen, die seit kurzem hauptsächlich im Bistro aushängen. Habt ihr euch auch schon gefragt, was es damit auf sich hat? uniCross hat nachgefragt.

Seit dem 21. April 2015 hängen dreißig neue Plakate in der Mensa Rempartstraße. Darunter unter anderem Bilder von händehaltenden Comicfiguren und ein Aufruf zu multikultureller Lebensweise („sauf russisch – fahr deutsch – iss italienisch – küss französisch“).

„Es handelt sich dabei um eine Posterausstellung unseres Dachverbands, des Deutschen Studierendenwerks. Die machen jedes Jahr einen Wettbewerb für Studierende von Grafikdesign-Schulen“, erklärt Renate Heyberger, Stellvertretende Geschäftsführerin des Freiburger Studierendenwerks und Verantwortliche für die in der Mensa durchgeführte Exposition.

„Eine fünfköpfige Fach-Jury hat unter fast 400 Plakaten die besten Projekte ausgesucht und diese wandern jetzt durch Deutschland“, erklärt sie.

Dabei machen die Poster, wie jedes Jahr, auch in Freiburg Station. Allein der Versand muss dabei von den lokalen Studierendenwerken organisiert werden.

Gerade kamen die Werke aus Stuttgart und werden nach dem Ende der Freiburger Ausstellung am 7. Mai 2015 weiter nach Erlangen verschickt.

Diversität ist aktuell ein großes Thema

Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Diversity? Ja bitte“ und treffe gerade dadurch den Nerv der Zeit, so Heyberger. „Früher waren Studierende ja quasi zu 90 Prozent gleich“, sagt sie. Inzwischen haben 23 Prozent der Studierenden Migrationshintergrund, 5 Prozent Kinder, 3 Prozent sind in dualen Studiengängen, 1 Prozent studiert berufsbegleitend, 8 Prozent haben eine Behinderung oder eine chronische Krankheit.

“Es ist eine sehr heterogene Gruppe geworden.“ Dies zeige, dass Diversity aktuell ein großes Thema sei, stellt die Diplom Pädagogin fest, „denn alle unterschiedlichen Gruppen sollen ja auch die gleichen Bedingungen vorfinden und niemand soll benachteiligt werden“.

Außerdem fügt sie hinzu: „Es ist auch schön in die kahlen Räume etwas Buntes hereinzubringen und die Gedanken beim Essen anzuregen.“

2.000 Euro für den ersten Platz

Mit den Händen der Comicfiguren hat es der Düsseldorfer Design-Student Nam Do Hoai auf den ersten Platz geschafft und damit ein Preisgeld von 2.000 Euro einstreichen können. Insgesamt hatten sich 296 Studierende von insgesamt 24 Hochschulen an dem Projekt beteiligt. Studierende aus Freiburg waren leider nicht dabei.

„Das Besondere an den Plakaten ist ja, dass man genau hingucken muss, vor allem bei den Comic-Postern“, sagt Heyberger. „Die Plakate wollen in ihrer eigenen „Sprache“ zeigen, dass Vielfalt positv ist und alle Menschen die gleichen Chancen haben sollen. Das ist ja der Kern des Diversity-Gedankens – dass die Stärke jedes Einzelnen im Vordergrund steht.“

Wer sich von der Originalität der Kunstwerke selbst überzeugen will, ist noch bis zum 7. Mai dazu eingeladen in der Mensa Rempartstraße die Ausstellung der dreißig besten Poster zu den offiziellen Öffnungszeiten zu besuchen.

Der nächste und damit 29. Plakatwettbewerb läuft bereits. Er beschäftigt sich unter dem Titel „Wie ge-wohnt“ mit dem Thema „Wohnen und Studieren“.

Info

Wer eines der Siegerposter bestellen möchte, wendet sich einfach an das Studierendenwerk Freiburg: www.swfr.de

Foto: Veranstalter

Veröffentlicht am 30. April 2015

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