Freiburgs gedruckte Gedanken

Freiburgs gedruckte Gedanken

Mut zum Publizieren selbstgeschriebener Texte – dazu ruft eine Gruppe literaturbegeisterter Studierender der Uni Freiburg auf. Mit ihrer neu gegründeten Zeitschrift „The Freiburg Review“ gaben sie zahlreichen Autoren bereits einmal die Möglichkeit dazu. Nun starten sie in eine neue Runde.

 „Es ist ein besonderes Gefühl, einen selbstgeschriebenen Text gedruckt und gebunden in den Händen zu halten“, schwärmt Sophie Mathieu. Dass es vielen an Mut, aber vor allem an Möglichkeit dazu mangelt, findet sie bedauerlich.

Die Masterstudentin in Britischen und Nordamerikanischen Kulturwissenschaften möchte diesen Zustand gern ändern und regionalen Schreibern eine Plattform für ihre Werke bieten.

Darum hat sie gemeinsam mit zehn weiteren Studierenden der Uni Freiburg „The Freiburg Review“ gegründet, eine Zeitschrift, in der Texte jeglicher Art publiziert werden, ohne Profit für Autoren und Herausgeber.

Große Vielfalt an Texten

Jeder, der wollte, konnte seine Werke einreichen: Egal ob Interview, Reisebericht, Kommentar, Memoiren, Comic oder Kunstwerk. Über Werbeplakate hatte das Team in Cafés und in der Uni zum Einsenden der Beiträge aufgerufen.

Auch englische Texte waren dabei gefragt: „Wir wollten auch diejenigen ansprechen, die sich in der deutschen Sprache noch nicht so sicher fühlen“, erklärt Sophie.

Nun ist die erste Ausgabe im Handel: Ein buntes Sammelsurium von Werken, die so sind wie auf den Werbeplakaten versprochen: Neu, bilingual, literarisch.

Freiburgs Gedankenwelt einfangen

Einen gemeinsamen Nenner haben die Texte: Den Bezug zu Freiburg. „Wir fanden es interessant zu sehen, was Menschen, die in irgendeiner Verbindung zu Freiburg stehen, beschäftigt“, erzählt Sophie.

Wie diese Verbindung dabei aussah, ob die Autoren in Freiburg lebten, von hier stammten, durchgereist waren oder ob wichtige Bezugspersonen in Freiburg wohnten, war ganz egal. Nur sollte das Endprodukt den Eindruck vermitteln, einen Teil von Freiburgs Gedankenwelt eingefangen zu haben.

Angesprochen gefühlt hat sich damit so mancher: Das Team musste am Ende aus 150 Einsendungen auswählen. „Wir haben uns über den großen Zuspruch sehr gefreut“, erzählt Sophie.

Umso schwieriger war es dann, bei der Auswahl der passenden Texte die verschiedenen Vorstellungen der Herausgeber unter einen Hut zu bringen: „Wir haben viel diskutiert und gestritten“, sagt Sophie und lacht bei der Erinnerung.

Bei Walthari unter den Bestsellern

Inzwischen ist die erste Auflage ausverkauft, die zweite gerade im Handel, die neue Ausgabe bereits in Planung. Und die Herausgeber sind mit dem Ergebnis zufrieden. „Es ist ein tolles Gefühl, das Heft nun in den Händen zu halten“, sagt Sophie.

Dass „The Freiburg Review“ so ein Erfolg werden und in der Buchhandlung Walthari zu den Bestsellern der Woche gezählt werden würde, das hatte sie bei weitem nicht erwartet.

Denn als die Idee zum Publizieren fremder Texte während ihrer regelmäßigen außeruniversitären Treffen zum Besprechen ihrer eigenen literarischen Werke entstand, war alles noch sehr vage: „Wir wussten nicht, was kommt, ob überhaupt was kommt“.

Umso überzeugter ist das Team nun von einer zweiten Ausgabe: Noch bis zum 30. April 2015 nimmt es dafür Einsendungen entgegen. Und weil die Zukunftsprognose so gut ist, möchte sich „The Freiburg Review“ bald auch als Verein eintragen lassen.

„Wir hoffen, dass damit klar wird, dass wir mit dem Verkauf der Zeitschrift nur die Kosten begleichen, die durch Produktion, Werbung und Instandhaltung der Website anfallen“, erklärt Sophie.

Info

Die erste Ausgabe von „The Freiburg Review“ ist in der Buchhandlung Walthari, der Buchhandlung jos fritz, dem Antiquariat Thomas Nonnenbacher und online unter www.thefreiburgreview.weebly.com für 5 Euro zu erhalten.

Beiträge nimmt das Team bis zum 30.4.2015 per E-Mail an: freiburgreview@gmail.com.

Mehr Infos unter: www.facebook.com/freiburgreview und unter www.thefreiburgreview.weebly.com.

Foto: Geesche Oetken
Veröffentlicht am 28. April 2015

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