Der Hörsaal der Physik ist bis auf den letzten Platz belegt. Doch es sind nur wenige Studierende, die alle Sitzmöglichkeiten ausnutzen, sondern vor allem Familien. Vorne stehen verschiedene ungewöhnliche Gerätschaften bereit, die alljährliche Weihnachtsvorlesung kann beginnen. Mit Fotostrecke.
Die Weihnachtsvorlesung der Physik hat Kultstatus. Jeweils drei Veranstaltungen finden jedes Jahr vor Weihnachten im Großen Hörsaal der Physik statt. Durch die Experimente der Weihnachtsvorlesung führt Physikprofessor Horst Fischer gemeinsam mit seinen Assistenten Helmut Wentsch und Tamo, Fischers Sohn. uniCROSS hat die Weihnachtsvorlesung am Samstag, 18.12.2015, in einer Fotostrecke für euch festgehalten.
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Um die Stimmung im Hörsaal weihnachtlich zu gestalten, werden die Kerzen auf dem Adventskranz entzündet. Das erledigt Assistente Helmut Wentsch nicht etwa mit einem handelsüblichen Feuerzeug, sondern bequem ohne aufzustehen mit einem ferngesteuerten Tesla-Trafo. Der erzeugt eine Hochspannung von etwa 15.000 bis 20.000 Volt. Es entstehen blaue Blitze und die Kerze beginnt zu leuchten.
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Am nächsten Experiment dürfen sich vier Männer aus dem Publikum beteiligen. Im Kreis sitzend sollen sie sich entspannt auf den Nebenmann zurücklehnen. Dann werden die Stühle unter ihnen weggezogen. Die Figur bleibt stehen.
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„Oh oh oh“ hört man aus dem Publikum, als sich Fischer den Klettergurt umschnallt. Kurz darauf hängt er in der Luft, an einer kleinen Platte. Diese „klebt“ durch Unterdruck an einem umgedrehten Martiniglas, das mit Wasser gefüllt ist.
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Wie wichtig der Druck der Luft ist, der auf der Erde auf uns einwirkt, wird auch im nächsten Experiment klar. Ein Schaumkuss wird unter einer Glaskuppel platziert, dann saugt Wentsch die Luft aus der Kammer, ein Vakuum entsteht. Der Schaumkuss dehnt sich aus und wächst und wächst…
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Kleine Flammen tanzen auf einem gasgefüllten Rohr. Sie formen die Schwingungen des Lautsprechertons. Plötzlich schreien alle enthusiastisch durch den Vorlesungssaal, um das Glasflammenmuster zu verändern. Fischer dirigiert, zuletzt gibt es nur noch ein schrilles Geräusch.
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Fischer und Wentsch singen gemeinsam ein Weihnachtslied mit verzerrten Stimmen. Wentsch hoch und piepsig, weil er Helium eingeatmet hat, während Fischer durch das Einatmen von Schwefelhexafluorid einen tiefen Roboterton von sich gibt. Wieso? Helium ist leichter als Luft, dadurch können die Stimmbänder besser schwingen, Schwefelhexafluorid ist schwerer und verlangsamt die Schwingungen der Stimmbänder.
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Ein Ballon aus Spezialkunstoff wird mit warmer Luft gefüllt und steigt bis zur Decke des Vorlesungsaals.
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In einem Trichter befindet sich flüssiger Stickstoff. Dieser ist so kalt, dass an der Außenwand des Trichters der Sauerstoff kondensiert. Der aufgefangene Sauerstoff wird auf ein glühendes Papier geschüttet.
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Der Draht einer Glühbirne leuchtet, wird er in flüssigen Stickstoff getaucht . Da haben wir fast eine Lavalampe!
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Zum Schluss wird der „große Puster“ rausgeholt. Große Rauchringe werden Richtung Publikum geschickt, dann werden auch die Kerzen vom Adventskranz „ausgepustet“.
Info
Das Physikalische Institut der Universität Freiburg lädt jedes Jahr Mitte Dezember an drei Terminen zu seiner beliebten Weihnachtsvorlesung in den Grossen Hörsaal der Physik ein.
Fotos: Katharina Kumpholz & Vanessa Nicklaus
Veröffentlicht am 23. Dezember 2015