Album der Woche: Emma Pollock – In Search Of Harperfield

Album der Woche: Emma Pollock –  In Search Of Harperfield

Kaum hat das Jahr begonnen, schon kommt es mit der ersten musikalischen Überraschung um die Ecke. Fünfeinhalb Jahre war es still um die schottische Songwriterin Emma Pollock. Nun erscheint mit „In Search Of Harperfield“ das bisher beste Album ihres bisherigen Schaffens. Ohne begleitendes Werbegerassel. Ohne breit angekündigte und prätentiöse Comeback-Geste – Ein Album voll mit komplexem Songwriting für Hörer, denen Julia Holter zu kühl und Joanna Newsom zu exaltiert ist.

„In Search Of Harperfield“, das neue Emma Pollock Album versammelt gefühlt tausend musikalische Ideen und verpackt sie in eben so viele emotionale Schattierungen. Orchestraler Kammerpop trifft auf krachend-treibenden Gitarren-Noise, verspulte Perkussions-Spielereien auf balladeske Wiegenlider. Wie diese unverschämte Vielfalt am Ende sogar ein in sich stimmiges Album ergeben konnte, bleibt das große Geheimnis von Emma Pollock.

Zusammengehalten wird das musikalische Facettenreichtum des neuen Emma Pollock Albums von der dunkel schimmernden Nostalgie ihrer Lyrics. Ob sie vom Haus auf dem Land erzählt, in dem sie als Kind aufgewachsen ist, vom Tod ihrer Mutter oder von der Erkrankung des Vaters. Stets weisen die Songs über die eigene Biographie hinaus und erkunden dabei die verworrene Natur der menschlichen Existenz. Ein halbe Dekade hatte Emma Pollock Zeit, sich dazu ihre eigenen Gedanken zu machen. „In Search Of Harperfield“ ist der eindrucksvolle Ertrag dieser fünfeinhalb Jahre.

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Veröffentlicht am 26. Januar 2016

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