Solidarisches Engagement

Solidarisches Engagement

Die studentische Hilfsorganisation „Etudes Sans Frontières – Studieren Ohne Grenzen Deutschland e.V.“ ist Gewinner des Alumni Preises 2015. Was die Organisation besonders macht und wie die Studierenden dort arbeiten, hat uniCross für euch herausgefunden.

Jedes Jahr verleiht die Universität Freiburg den „Alumni Preis“ für soziales und ehrenamtliches Engagement. Bewerben können sich studentische Organisationen, die sich für andere Studierende einsetzen. Dieses Jahr erhielt zur Eröffnung des Akademischen Jahres das Team der Lokalgruppe Freiburg, des deutschlandweiten Vereins „Studieren Ohne Grenzen“, den mit 2.000 Euro dotierten Preis.

Die Hauptaufgabe von „Studieren Ohne Grenzen“ besteht darin, Studierende in ehemaligen Kriegs- und Krisenregionen durch Stipendien finanziell und auch ideell zu unterstützen, damit diese nach dem Studium mit einem eigenen Entwicklungsprojekt ihr Land unterstützen können.

Der Ableger der französischen Organisation „Etudes Sans Frontiéres“ wurde 2006 in Tübingen und Konstanz gegründet und hat nun mittlerweile in vielen deutschen Städten Lokalgruppen, die jeweils andere Schwerpunkte setzen.

Die Lokalgruppe in Freiburg ist seit 2012 beständig dabei, eigene Projekte zu übernehmen. Diese bestehen hauptsächlich aus Öffentlichkeitsarbeit und Fundraisingaktionen. In Kooperation mit der Lokalgruppe Tübingen übernehmen die Studierenden aus Freiburg aktuell auch die Projektbetreuung der Stipendiaten in Kindu. „Wir sind jetzt im direkten Kontakt mit den Stipendiaten und es ist motivierend zu sehen, welche Erfolge sie haben und auch welche Rückschläge auftauchen“, sagt Lokalkoordinatorin Sarah, die in Freiburg im Master Biologie studiert.

Aufbau von Webereien und Krankenhäusern

Die geförderten Studierenden müssen sich bei „Studieren Ohne Grenzen“ mit einem eigenen Projekt bewerben, das sie dann nach der Förderung realisieren. „Diese Projekte sind das Herzstück von „Studieren Ohne Grenzen“, weil das zum Wiederaufbau der Region beiträgt“, sagt Sarah. Gerade dadurch grenzen sie sich von anderer Entwicklungszusammenarbeit ab. Der Verein möchte damit vermeiden, dass von oben diktiert wird was die Leute brauchen. Die Geförderten wissen am Besten, woran es mangelt. Mit der Unterstützung von „Studieren Ohne Grenzen“ wurden schon Krankenhäuser aufgebaut oder eine Weberei eröffnet – alles, was eben zur Förderung des Landes beitragen kann. Bisher seien alle Projekte verwirklicht worden, sagt Sarah. Die Motivation der Menschen sei so groß, dass sie Land und Leute unterstützen wollen, in dem sie leben.

Solidarisches Engagement für Studierende

„Studieren Ohne Grenzen“ finanziert sich hauptsächlich durch Fundraisingaktionen, wie Benefizkonzerte oder Spendenläufe. Doch den Studierenden ist es wichtig, dabei kritisch zu bleiben. „Wir nehmen nicht von jedem Geld an, nur weil wir Geld wollen“, erklärt uns die Ethnologiestudentin Magdalena, die schon drei Jahre bei „Studieren Ohne Grenzen“ tätig ist.

Doch die Hilfe für die Stipendiaten ist nicht von einseitiger Natur. Die Idee ist, solidarisches Engagement auf Augenhöhe von Studierenden für Studierende anzubieten. „Studieren Ohne Grenzen“ sieht sich nicht als Finanzierer. Im Vordergrund steht die Idee des kulturellen Austausches. „Wir sehen die Studierenden als Kommilitonen und versuchen von ihnen zu lernen und Einblicke in ihre Länder zu bekommen. Wir geben nicht nur, sondern bekommen auch wieder etwas zurück“, sagt Sarah und ruft damit alle interessierten Studierenden auf, sich bei „Studieren Ohne Grenzen“ zu engagieren.

Was sich die beiden für die Zukunft wünschen? „Ich hoffe, dass es immer neue Leute gibt, die genau so motiviert sind, wie wir gerade“, sagt Magdalena.

Lust mitzumachen?

Jeden ersten Mittwoch im Monat ist bei „Studieren Ohne Grenzen“ Einsteigerabend.
Treffpunkt: KG I im Raum 1139 um 20 Uhr

Mehr Infos über das Projekt: Studieren Ohne Grenzen

Foto: Sarah Fricke
Autoren:
Veröffentlicht am 19. Januar 2016

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