Album der Woche: Shearwater – Jetplane And Oxbow

Album der Woche: Shearwater – Jetplane And Oxbow

Eigentlich wäre Jonathan Meiburg gerne Biologe geworden und hätte Tag ein Tag aus auf den Falkland Islands Vögel beobachtet, wäre da neben der Ornithologie nicht auch noch seine zweite große Leidenschaft: Die Musik. Seit 2001 veröffentlicht der Texaner mit seiner Band Shearwater in stets wechselnder Besetzung neue Alben. Das jüngste hört auf den Namen „Jet Plane and Oxbow“. Es ist das bisher lauteste der 15 jährigen Bandgeschichte geworden.

Gegründet wurde Shearwater ursprünglich als Nebenprojekt der Folk-Rock Band Okkervil River. Acht Jahre später ist Jonathan Meiburg das einzig verbliebene Gründungsmitglied aus dieser Zeit. Als Mastermind des Projekts verwandelte er den melancholischen Folk-Rock der Anfangstage über diese Zeitspanne in eine experimentelle und perkussive Popmusik. Das flimmernde Timbre seiner Stimme klingt dabei manchmal nach einem überambitionierten Theaterschauspieler. Affektiert nennen sie manche, leidenschaftlich die Anderen.

Musikalisch suchte Meiburg für das Album Inspiration in den 80ern. David Bowie und Peter Gabriel schimmern in den besten Momenten als Referenzen heraus. In den weniger guten weckt das Schlagzeugspiel unironisch Erinnerungen an den Sound angestaubter Phil Collins Balladen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Filmkomponist Brian Reitzell wirken die Songs des neuen Shearwater Albums jedoch noch dichter als auf den Vorgängern. Und spätestens nach zwei Hördurchgängen hat man sich auch mit dem allgegenwärtigen Pathos der Musik angefreundet.

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Veröffentlicht am 2. Februar 2016

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