Am Anfang waren es nur zwei – Noah Lennox und Dave Portner –, die in ihren Schlafzimmern auf Trommeln eindroschen, mit Synthesizern experimentierten und dazu seltsame und bisweilen herzzerreißende Lieder über imaginäre Freunde und Haustiere aus Kindertagen sangen.

Mitgerissen von Wellen kreischender Feedbacks war ihre Musik laut und eigenwillig – aber im tiefsten Herzen war sie Popmusik. Das waren die Anfänge von Animal Collective. Seit nunmehr fünfzehn Jahren definieren die mittlerweile vier Bandmitglieder von Animal Collective die musikalische Landkarte neu, wobei sich ihr Line-up und ihre Ästhetik mit jedem neuen Album verschiebt. Am 19. Februar kam ihr lang erwartetes neues Album „Paintig With“ raus.

Schwindelerregend munter hüpfen die songs auf der neuen LP vor sich hin. Sie sind getrieben von polyrhythmischen Beats und gurgelnden modularen Synthesizern, während der Gesang von Noah Lennox und Dave Portner vergnügt rein- und wieder hinausspaziert.

Die Aufnahmen zu „Painting With“ fanden in den legendären East West Studios in Hollywood statt, wo schon die Beach Boys oder Marvin Gaye zu Gast waren. Um in den richtigen Modus für die Aufnahmen zu kommen, zündete die Band Kerzen auf Seerosenblättern an und legte Dinosaurierfilme in Dauerschleife in einen Projektor ein. Sogar ein Planschbecken stand im Studio rum – mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass bestimmte Soundeffekte noch schöner dröhnen und wabern konnten.

Als thematische Einflüsse fürs neue Album gibt die Band die Steinkreise der Steinzeitmenschen und die erste Ramones-Platte an. Ihr Motto war: Weg vom Komplizierten, Rückbesinnung auf das Primitive – wie eben zur Zeit der Steinzeitmenschen. Es ging ihnen ums Reduzieren und Vereinfachen, wie beim Techno oder Punk – dennoch liegt am Ende unüberhörbar über allen songs wieder der wunderbar verschrobene Animal Collective-Filter.

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