Album der Woche: Charles Bradley – Changes

Album der Woche: Charles Bradley – Changes

Es ist schon viel erzählt worden über den wundersamen Aufstieg des Soul Sängers Charles Bradley. Über seine Kindheit in Armut. Über diverse Aushilfsjobs. Über seine Arbeit als Küchenchef in einer psychiatrischen Klinik. Gezeichnet von Schicksalsschlägen und inspiriert von seinem Idol James Brown, verwandelt er diese geballte Lebenserfahrung in Soul, in dem sich jede emotionale Facette eines 69 jährigen Lebens widerspiegelt. Mit seinem neuen Album „Changes“ setzt er diesen Weg – anders als der Titel vermuten lässt – unbeirrt fort

Neben der Konzentration auf Charles Bradleys erstaunliche Karriere aus dem Ghetto zum Soul Weltstar ist es vor allem die Stimme des Sängers, die beim Hören seiner Musik regelmäßig emotionale Grenzerfahrungen provoziert. Sie bildet das Epizentrum seines Sounds. Die Backing-Band stellt sich ganz in ihren Dienst: Jeder Seufzer, jeder Schrei wird zum präzise terminierten Marker, der den charakteristischen Charles Bradley Sound mehr und mehr verfestigt.

Das Einzige, was man der Platte also vorwerfen könnte, ist, dass sie sich klanglich kaum von seinem bisherigen Schaffen unterscheidet. Doch wer maßt sich das bei einer solchen Biografie schon an? Charles Bradley hat mit seinen 69 Jahren lange Zeit gehabt sich zu finden. Dass diese Suche letztendlich erfolgreich war, ist ein Geschenk für jeden der sich auch nur ansatzweise mit Soul identifizieren kann.

Lust auf mehr? Hier geht’s zu allen Alben der Woche!

Autoren:
Veröffentlicht am 29. März 2016

Empfohlene Artikel