Und sie dreht sich doch

Und sie dreht sich doch

Die UB zu betreten, hatte bisher häufig etwas Meditatives. Die Drehtüren am Eingang, die den Besucherstrom kanalisieren sollten, schienen vom Ansturm bisweilen überfordert, verlangsamten ihr Tempo oder unterbrachen ihren Dienst. Nun ist eine Lösung gefunden.

Rote Bänder markieren das neue Konzept, mithilfe dessen aus der UB-Drehtür statt einer „Oase der Entschleunigung“, wie die Türe bereits ironisch genannt wurde, im Idealfall eine optimal funktionierende Pforte wird. Die Bänder markieren den Bereich, von dem aus man die Drehtür betreten kann. Außerdem weist ein Schild darauf hin, dass nicht mehr als vier Personen ein Segment der Drehtür benutzen sollten.

Häufige Stops

Dass die Tür häufig stoppt oder sich verlangsamt bemerkten die Verantwortlichen schnell. „Es war aber selbst für den Lieferanten und Hersteller schwierig, die Schwachstelle herauszufinden“, sagt Andreas Haitz-Fliehmann vom Unibauamt. Die Sicherheits-Sensorik der Tür bremst die Geschwindigkeit nicht nur, wenn man zu nahe an eine Scheibe oder Fersengummileiste kommt, sondern auch, wenn eine Person gerade noch in ein Segment hineinspringen möchte, da so die Gefahr eines Einklemmens minimiert wird.

Der dafür zuständige Sensor reagiert bereits ungefähr 1,50 Meter bevor die Person die Türe erreicht, um im Notfall genügend Reaktionszeit haben. Auch der Querverkehr parallel zu den Türen hin zum Lesesaal und zur Infotheke, oder Personen, die sich außerhalb der UB an der Drehtür aufhalten, lösen diesen Sensor häufig aus – die Drehtür bremst ab oder stoppt. Dies soll eine Führung in der Position der roten Markierung verhindern.

UB Freiburg als Stresstest

Abzusehen waren die Probleme, die die Drehtür macht, laut Haitz-Fliehmann nicht: „Vergleichbare Karusselltüren sind in Flughäfen, Einkaufszentren und Messegeländen verbaut – aber die UB Freiburg ist ihr Stresstest.” Problematisch seien neben der Besucherzahl zu Stoßzeiten besonders die “querenden Verkehrsströme”, also die Leute, die an der Tür vorbeilaufen.

„Die Türen werden durch Sicherheitsvorkehrungen immer sensibler. Dabei kann man keine Kompromisse machen, sondern muss damit umgehen“, sagt Haitz-Fliehmann. Die Begrenzung von vier Personen pro Segment sei vom Hersteller empfohlen worden. „Wenn man das einhält, dann ist der Durchsatz höher, als wenn sich ab und zu fünf, sechs oder noch mehr Personen hineindrängen.”

Markierungen werden verfestigt

Das nun erarbeitete Konzept scheint die Probleme bewältigt zu haben. Geplant ist, dass die roten Markierungen, die den Zugang zur Drehtür steuern, innen und außen dauerhaft realisiert werden, wobei der Architekt dafür zuständig ist, die Gestaltung und Ausbildung der Abtrennung stimmig zu konzipieren. In diese werden dann auch der Schalter für Barrierefreiheit, der Notaus-Knopf und das Kartenlesegerät implementiert. Die Bestimmungen für die Fluchtwege werden davon nicht eingeschränkt.

„Wenn wir hinbekommen, dass die Türe das macht, was sie soll und auch kann, dann liegt das wohl in aller Interesse und das Thema Drehtür ist damit hoffentlich erledigt“, meint Haitz-Fliehmann. Auf den meditativen Effekt beim Betreten der UB muss man dann wohl in Zukunft verzichten.

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Foto: Jonas Stoll
Autoren:
Veröffentlicht am 15. März 2016

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