Album der Woche: Mayer Hawthorne – Man About Town

Album der Woche: Mayer Hawthorne – Man About Town

Geboren und aufgewachsen ist Mayer Hawthorne in der Automobilmetropole Michigan und auch seine musikalische Sozialisation scheint nachhaltig von seiner Heimatstadt geprägt zu sein. Zum einen speist sie sich aus dem Einfluss der Detroiter HipHop Szene rund um die Produzenten-Legende J Dilla. Zum anderen ist sie auch ein Ergebnis der musikalischen Früherziehung seines Vaters. Dieser konfrontierte ihn der Legende nach schon im Kindesalter mit seinen Lieblings-Soulplatten und ebnete so den Weg für eine beispiellose Musikerlaufbahn.

Der von Shuggie Otis und Sly Stone beeinflusste Blue-Eyed Soul brachte Mayer Hawthorne im Zuge seiner Karriere nicht nur eine Grammy Nomminierung ein, seine Musik katapultierte auch den Motown-Sound der 60er wieder zurück in den Mainstream. Der Labelwechsel zum Major Universal im Jahr 2011 war daher alles andere als eine Überraschung. Es folgten unzählige Künstler, die sich ungeniert am Klang dieser Ära bedienten. So authentisch wie Mayer Hawthorne gelang dies allerdings den Wenigsten, was sein neuestes Album „Man About Town“ eindrucksvoll untermauert.



Die Musik von Mayer Hawthorne bewegt sich jedoch auch in einem seltsamen Wechselverhältnis. Der Erfolg seiner Platten brachte ihn zwar auf die ganz großen Bühnen der Welt, am besten funktioniert seine Musik allerdings immer noch mit Kopfhörern auf der eigenen Couch. Sein Falsett und die butterweichen Arrangements seiner Songs wirken beinahe zu intim für die Aufmerksamkeit, die ihm im Zuge seines Erfolgs entgegenschwappte. Stadion oder Schlafzimmer? Zumindest wir wissen, wo seine Musik besser aufgehoben ist.

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Veröffentlicht am 12. April 2016

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