Album der Woche: Ciaran Lavery – Let Bad In

Album der Woche: Ciaran Lavery – Let Bad In

Der irische Künstler Ciaran Lavery gehört zum Spannendsten, was man momentan in der Singer-Songwriter-Szene finden kann. Und das liegt vor allem an den Qualitäten, die ihn von seinen langbärtigen Kollegen unterscheiden. Weder angenehm gesungene Hooks über folkigen Arrangements, noch wimmernde Gitarrenspieler, können es mit Ciaran aufnehmen.

Ciarans Stimme ist so rau wie eine Katzenzunge. Gepaart mit den einfachen Melodien auf „Let Bad In“ bringen sie die Gefühle des Künstlers auf ehrlichste Weise zum Ausdruck. All das passiert, bevor man auch nur einmal auf den Text geachtet hat. Spätestens die selbstreferenzielle Poesie seiner Texte, die ohne jeden Pathos vorgetragen werden, hebt „Let Bad In“ auf eine nur sehr selten erreichte Stufe der Authentizität.

„Let Bad In“ könnte als großer Kochtopf beschrieben werden, in den der Koch wild durcheinander verschieden Instrumente, Genres, Sounds und Textfetzen hereinwirft, um ihn danach kräftig umzurühren. Ein noch besserer Vergleich wäre jedoch ein perfekt insziniertes Theaterstück, in dem sich dynamisch ruhige und laute, bewegliche und starre Szenen abwechseln, die Spannung aber nie an Qualität verliert. Die Geschichte wird durch jeden noch so krassen Kontrast vorangetrieben.

von David Breckerbom

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Veröffentlicht am 8. Juni 2016

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