Album der Woche: The Invisible – Patience

Album der Woche: The Invisible – Patience

Während eines Konzerts in der Nigerianischen Stadt Lagos wäre Dave Okumu beinahe durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Hätte sein Bandkollege Tom Herbert ihm nicht geistesgegenwärtig die Gitarre vom Hals gerissen, das neue The Invisible Album wäre möglicherweise nie erschienen. Kein Wunder also, dass die Musik ihrer neuen Platte „Patience“ unverhohlen das Leben in all seinen Facetten feiert.

In den vergangenen Jahren haben sich die drei Musiker von The Invisible durch die Mitarbeit an verschiedensten musikalischen Projekten verdient gemacht. Von Adele über St. Vincent zu Hot Chip und Beck – Kaum ein erfolgreiches Pop-Album der vergangenen Jahre kam ohne ihre Mithilfe aus. Das Netzwerk, das dabei entstand, scheint sich jetzt für sie auszuzahlen. Neben Jessie Ware revanchiert sich auch Anna Calvi auf „Love Me Again“ mit einem grandiosen Feature-Beitrag auf dem neuen The Invisible Album.

Dass es sich bei The Invisible nicht um fröhlich vor sich hintüftelnde Dilettanten handelt, sondern um versierte Musiker und Produzenten, hört man auch jeder einzelnen Minute von „Patience“ an. Der futuristische Soul der Platte klingt manchmal nach D’Angelo, manchmal nach der experimenteller Clubszene LAs. Mit ihrem Debut sind sie 2009 noch knapp am Mercury Prize vorbeigeschlittert. Es wäre schon ziemlich unverschämt, wenn es dieses Mal wieder nicht klappen sollte.

von Julian Tröndle

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Veröffentlicht am 20. Juni 2016

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