Album der Woche: Angel Olsen – My Woman

Album der Woche: Angel Olsen – My Woman

Nur wer seine Musik weiterentwickelt, ohne seinen Markenkern zu verlieren, hat langfristig Erfolg im harten Musikgeschäft. Diese Regel hat schon genauso viele geniale als auch furchtbare Alben hervorgebracht. Sich weiter entwickeln, ohne sich zu verlieren, das ist eine Herausforderung, der sich Angel Olsen auf ihrem neuen Album “My Woman” stellt – und das ziemlich erfolgreich.

Wer die erste Single “Shut Up Kiss Me” gehört und das dazugehörige Video gesehen hat, konnte schon erahnen, in welche Richtung Olsen sich mit ihrem neuen Album bewegen wird. Paliettenperücke, eine verlassene Rollschuhbahn und eine grüne College-Jacke, Olsen setzt sich auf vielschichtige Art und Weise mit amerikanische Popkultur auseinander, folgt bei „Shut up Kiss me“ allerdings ihrem eigenen Konzept. Allgemein zeichnet sich das Album durch eine nicht angestrengt wirkende Vielseitigkeit aus, egal ob sie bei ihrem klassischen LoFi-Folk bleibt, Ausflüge in Country und Americana unternimmt oder sich in poppige Gefilde wagt.

Das hat auch viel mit Olsens Texten zu tun. Songs wie „You Never Be Mine” oder “Not Gonna Kill You” zeigen die Amerikanerin als verletzlichen und sensiblen Menschen, der jedoch selbstbestimmt, unabhängig und mit eigenem Willen seinen eigenen Weg geht. Ein Bild, das die Musikerin schon immer gezeigt hat und es auf diesem Album in neuem Gewand wieder tut. Angel Olsen ist unverkennbar sie selbst auf ihrem neuen Album – Auch wenn es wesentlich vielseitiger klingt als das Vorgängeralbum “Burn Your Fire For No Witness”, welches sie berühmt gemacht hatte.

von Maximilian Hess

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Veröffentlicht am 6. September 2016

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